Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im
Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der
Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im
vergangenen November für mehrere Wochen auf dem
Möllner Schulberg
öffentlich präsentieren konnte, wurde vom
Kreisfachberater für
Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein
Schreib-Wettbewerb
für Möllner Schülerinnen und
Schüler organisiert. Unter dem Titel
„Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen
aufgerufen, sich
ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen
gerade
auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle
auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches
der
Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des
getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in
Mölln
schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief
an das
Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder
muss?“ oder "Was
ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende
Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher
Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium
und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide
jeweils
verantwortlich für "Schule ohne
Rassismus“, Mark Sauer
vom Verein Miteinander leben e.V.
und Jörg-Rüdiger
Geschke wählte aus den zahlreichen und
anrührenden Texten fünf
Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die
Ausstellung und
den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
"Ein Brief and Leben" - Inke Tewes (Mitte rechts) und Ida
Klomfaß überzeugten die Mitglieder der
Jury Eva Ammermann, Jörg-Rüdiger Geschke (li.) und Jens Schlutzkus (re.) mit ihren
Beiträgen
Inke
Tewes, Lena Maaß, Selina Merhof vom
Marion-Dönhoff-Gymnasium sowie
Ida Klomfaß und Shafak Karagüzel von der
Möllner
Gemeinschaftsschule wurden als Autor*innen dafür besonders
geehrt.
Außerdem erhielten drei Gemeinschaftsschul- und eine
Gymnasialklasse
Anerkennungspreise für die von ihnen eingereichten Texte.
„OPFER VON
GEWALT“ - Kunstprojekt des WiPo Profils Ed,
Marion-Dönhoff-Gymnasium Mölln
Einige
Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung
zu einem
eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und
Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der
Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und
Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer
Schattenspielleinwand
silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus
Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die
Personen
hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann
ein
Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der
entstandenen
Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb
abgedruckt
werden.
Die
Broschüre erscheint in kleiner Auflage und wird
zusätzlich für die Öffentlichkeit auf der
Webseite des Vereins Miteinander leben e.V. unter www.verein-miteinander-leben.de
in Kürze als PDF-Download angeboten.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was
weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus
heute?” - Unter dieser
Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die
Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die
Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im
Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus
Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg
zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren
sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte
die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich
schließlich doch die Möglichkeit, unter
Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung
sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer
Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen
mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter
Köhler wurde im September eine musikalische Lesung
„Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann
Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger
Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der
Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“
der Kölnischen
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt,
die die Geschichte und die vielfältigen
Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die
Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14
Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen
Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und
Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch
„Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der
Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch
»Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo
rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus
Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst
gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich
als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes
Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150
Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind
darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem
bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit
Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden
Jahr.
Die
Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie
leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend.
Europäische
Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Europas
Musiktraditionen finden in Coronazeiten kaum eine Chance, live zu
erklingen. Alle öffentlichen Konzerte sind abgesagt oder auf
unbestimmt verschoben. Die europäische Musikszene, auch die
der Folk- und Weltmusiker, muss das Reisen einstellen und kann nicht
der einnehmende Botschafter für die Vielfalt Europas sein. Nur
eine Nische bleibt ihr noch erhalten, Schulkonzerte im allerkleinsten
Rahmen bei strikter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandvorschriften.
Das Möllner Folksfest arbeitet im Rahmen des Programms
„Share my Music“ bereits seit vielen Jahren mit den
Schulen im Lauenburgischen zusammen und bringt im Zuge des Festivals
immer wieder europäische Musiker in die Sporthallen und Aulen
der Region. „Dies war auch
zum 16. Möllner Folksfest wieder ein fester Bestandteil
unseres Programms“, weiß
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben zu
berichten. Aber wie die gesamte Festivalplanung mit großer
Flexibilität und vielen Einschränkungen durch die
Wirren der Coronazeit gesteuert werden musste, erwiesen sich
Schulkonzerte mit europäischen Musikern in der Realisation als
sehr schwierig. „Englischen,
irischen und auch dänischen Bands mussten immer wieder
abgesagt werden aufgrund von Quarantänebedingungen und
Einreiserestriktionen“, so
Jörg-Rüdiger Geschke.
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding
und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der
Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Er ließ
sich allerdings von vielen Rückschlägen nicht
entmutigen und über sein Netzwerk in die Szene konnte er
schließlich in Deutschland ansässige Musiker
gewinnen, die europäische Musiktraditionen
präsentieren können. Das Duo Jan Budweis und Wolfgang
Meyering, das Trio PABAMETO mit
Pay Bandik, Melf Torge Nonn und Florian Ding und das (halb-)britische
EarlyFolk-Duo mit Ian Harrison und Gesine übernahmen
sehr professionell die Aufgabe, eine europäische Musikreise
für Grundschulen in der Region zu planen. Parallel liefen mit
den Schulleitungen und dem Schulamt intensive Gespräche, in
welcher Form Schulkonzerte coronasicher durchgeführt werden
können. Die Lösung, mehrfache Kleinkonzerte mit
maximal zwei Klassen in den Sporthallen der Schulen, nach Kohorten
getrennt. Auf dieses Konzertformat konnten sich schließlich
alle Beteiligten einigen und es in der Folge sehr erfolgreich umsetzen.
Das Duo Jan
Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule
Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
So
kamen im November rund 250 Grundschüler in den beiden
Ratzeburger Grundschulstandorte, der Grundschule Sterley und der
Tanneck-Schule in Mölln zu dem besonderen Privileg, dass
nahezu allen Erwachsenen verwehrt ist, Musik live zu erleben und zu
erfahren, wie unterschiedlich schön Europa in all seinen
Himmelsrichtungen klingt. Für einige Schüler wurden
dabei sogar Urlaubserinnerungen wach, an die Strände Kroatiens
oder die Seenlandschaft Schwedens.
Das
Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn
präsentieren Schülern der Grundschule Sterley
europäische
Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere
Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160
Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das
(halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei
mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine
Bänfer
vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente
und
britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in
Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein
Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war
äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis
für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem
war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder
jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte.
Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine
Wiederholung“, freut sich Mark
Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über
die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt,
dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider
ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so
vieles in Coronazeiten.
Die
Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum
Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms
„Demokratie leben!“.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in
Mölln
Vor
28
Jahren fielen drei Möllnerinnen rechtsextremistischen
Brandanschlägen zum Opfer, viele weitere wurden verletzt,
körperlich wie seelisch. Dieser Nacht des 23.11.1992 immer im
Gedächtnis zu behalten, ist für den Verein
Miteinander leben
e.V. Motivation, zum jährlichen Gedenken eine Schulaktion zu
organisieren. Das soll junge Menschen dazu bringen, ich
anlässlich
dieser dunklen Stunde der Möllner Stadtgeschichte mit Themen
wie
Rassismus und Rechtsextremismus, der zu diesen Taten führte
auseinanderzusetzen. In diesem Jahr wird dies im Zuge eines
Ausstellungsprojektes geschehen, die auch den Möllner Opfern
Gesicht gibt.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Die Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« des Vereins
„Opferperspektive" ist eine
Dokumentation wider das Verdrängen und Relativieren rechter
Gewalt. Sie erinnert an diese Menschen und thematisiert zugleich die
Verdrängung fortwährender Bedrohung von Rechts.
Mindestens
183 Menschen sind zwischen 1990 und 2017 durch von rechtem Gedankengut
motivierten Gewalttaten ums Leben gekommen. Viele wurden
getötet,
weil für sie im Weltbild von Rassismus und
Menschenfeindlichkeit
kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu
widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit,
viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten.
Von vielen der Toten wurde nie ein Foto veröffentlicht, von
manchen nicht einmal ihr Name. Erst Anfang 2019 wurde diese Ausstellung
aktualisiert, doch sehr schnell von Realität
überholt. In
Halle (Saale) hat ein antisemitisch-rassistischer Anschlag am 09.
Oktober 2019 Jana L. und Kevin S. das Leben gekostet. Nur wenige Monate
zuvor wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke in Kassel
erschossen.
Zuletzt wurden am 19.02.2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen
Motiven erschossen.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir
zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die
Schulen,
aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“,
sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In
der Zeit vom 09. – 24.11.2020
wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg
gehängt, nach außen gerichtet und somit auch
Corona-sicher
zu jeder Zeit besuchbar.
„Die
älteren Schülerinnen und Schüler der
Möllner
Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder
Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von
gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und
vor allem
der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt
Jörg-Rüdiger Geschke an, als
Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur
zuständig.
Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich
beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit
künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern
versuchen,
was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020
um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen
Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist
Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen
Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen
Schindler".
Die meisten Menschen in
Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die
Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen
wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein
Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten
als »Nichtarier« diskriminiert und als
Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer
jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten
in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem
Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu
bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine
Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird
gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie"
der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des
Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl
jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de
oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule zeigt ab dem 2. Oktober 2020 unter
dem Titel "Du Jude!" eine Ausstellung der Kölnischen
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
e.V. zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in der
Stadtbücherei. Judenfeindschaft wird häufig immer
noch als historisches Phänomen betrachtet und vorwiegend mit
dem Nationalsozialismus verknüpft. Dass Antisemitismus jedoch
ein alltägliches Problem für Jüdinnen und
Juden in Deutschland darstellt, er verschiedene, auch neuere Formen
annimmt und in allen Schichten der Gesellschaft anzutreffen ist, darauf
weisen empirische Studien seit Jahren hin. Daraus ergibt sich der
Bedarf einer umfassenden politischen Bildungsarbeit. Mit der
Ausstellung "Du Jude!", die nicht nur grundsätzlich
über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu
Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der
Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Zahlreiche Beispiele, unter anderem
aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule,
machen dies plakativ erfahrbar. Dabei werden auch die Perspektiven und
alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie
die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland
sichtbar gemacht.
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die
politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des
Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem
geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die
Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das
Duell
der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land,
das
zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in
einem
offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine
Prognose erarbeiten.
2016
haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des
Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten.
2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl
zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein
guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und
den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe
Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die
besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein
knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen
Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur
einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert
werden sollen.
Aufgrund
der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem
Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de
ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus
diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit
zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander
leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck
und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich
sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und
"Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum
Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen
oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region
kennenzulernen.
Für
den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im
Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch
umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des
Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!"
von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten
literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es
ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit
Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre
Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart
wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln
können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung
teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit
weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im
Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in
seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen
ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie
butten vör din Döör" - "Demokratie
draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer
Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V.
zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber
bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von
Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische
Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen
von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte
Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen,
eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte
einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die
Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft.
Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt
wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die
Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern
und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias
Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten
vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
(vl.) Fotograf und Autor Thomas Biller, Büchereileiterin
Dajana Stolz, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.
© Thomas Biller
Die
Ausstellung sollte ursprünglich im Frühjahr in
öffentlichen Gebäuden wie dem Ratzeburger Rathaus
oder dem Kreishaus präsentiert werden. Die Corona-Pandemie
durchkreuzte auch diesen Plan und ließ die Exponate
vorübergehend ein Garagendasein fristen. Die Ratzeburger
Stadtbücherei hat sich zur Freude der Initiatoren jetzt
angeboten, die Ausstellung in ihren Räumen erstmalig zu
zeigen. Vom 20. August 2020 an werden die Roll-Ups für 14 Tage
dort verteilt stehen, zum "Demokratieentdecken" sozusagen. Ein durchaus
passender Ort, finden Thomas Biller und Mark Sauer vom Verein
Miteinander leben e.V., ist doch die Stadtbücherei mit ihrem
Bildungsauftrag ebenfalls sehr bedeutsam ist für unsere
Demokratie. Beide hoffen aber auch auf weitere Ausstellungsorte in der
Region.
Ausstellung "Demokratie
butten vör din Döör" erstmalig in der
Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die
Ausstellung
ist ab dem 20. August 2020 während der
Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es
gelten
die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde
ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft
für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im
Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
Das politische Sonder-Sommer-Konzert
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK
ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger
Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus
Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt
mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und
profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner
Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche
Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich
gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine
natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen
herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das
Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch
durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein
ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr
statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die
Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden
unter werden unter info@folksfest-moelln.de.
Der Eintritt beträgt 20 €,
Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Seit
1992 wirbt das Möllner Folksfest mit Weltmusik für
Toleranz und setzt Freude gegen Rassismus. Alle zwei Jahre treffen sich
Musiker*innen aus Europa und weit darüber hinaus in der
Eulenspiegelstadt, im Gepäck ihre Kultur und Musiktraditionen,
die sie bereitwillig teilen, in Schulen, in Workshops und auf
Konzerten, vor allem auf der großen Marktplatzbühne,
für alle die mit offenen Ohren und Herzen hören
wollen. Das Möllner Folksfest ist eine Tradition, die der
Verein Miteinander leben e.V. bereits 15 mal rein ehrenamtlich mit
vielen engagierten Helfer*innen organisiert hat und auch in diesem Jahr
wieder plant… das 16. Möllner Folksfest.
Möllner Folksfest auf
dem Marktplatz wird in 2020 nicht möglich sein,
aber…
Nur
ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und
Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit
über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni
2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die
vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt,
das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins
nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger
Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die
ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die
Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie
den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen
hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So
haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu
veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni ,
sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest
läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die
Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf
Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender
des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des
Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im
Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die
Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die
zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des
Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann
möglich ist – ein kleines
Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben,
bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen.
„Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible,
örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung.
Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für
Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein
wichtiges Anliegen“, erläutert
Jörg-Rüdiger Geschke.
So
arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In
Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit
von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht
sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota &
Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell
wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet
denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich
regelmäßig auf der Webseite des Möllner
Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu
informieren.
Bundesförderung
sichert neues Chorprojekt
„POLITICALied"
Im
vergangenen Jahr startete der Verein Miteinander leben e.V. zusammen
mit der Ratzeburger Volkshochschule ein offenes Chorprojekt
für
das politische Lied. Es war als Erweiterung
des bestehenden
Konzertformates ”POLITICALied” gedacht, das sich
zum Ziel
gesetzt hat, dem politischen Lied wieder eine
größere
Bühne im Lauenburgischen einzuräumen. Mit
Unterstützung
der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt
Ratzeburg und
des Amtes Lauenburgische Seen“ wurde im September ein erster
Chorworkshop angeboten. Zur Freude der Organisatoren meldeten sich
über 60 interessierte Sängerinnen und
Sänger, um
gemeinsam mit Workshopleiter Nathaniel Damon politische und
antirassistische Lieder einzustudieren und konzertant zu
präsentieren. Es entstand dabei die Idee, diesen Chor
dauerhaft zu
erhalten und gemeinsam ein Repertoire zu entwickeln, um an politischen
Tagen, wie dem "Tag des Grundgesetzes", dem "Internationalen
Tag
der Toleranz" oder auch zu Kundgebungen, aufzutreten. Davon
ließ sich auch Musikerin Anna Bertram
begeistern, die
sich spontan als Chorleiterin zur Verfügung stellte und
den Chor dabei unterstützte, noch einmal im Rahmen
der
"Langen Nacht der Volkshochschule" sowie begleitend
zur Demonstration "Wir sind nicht still" am Reformationstag
2019
in Ratzeburg zu singen.
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Ermutigt
von dieser Resonanz bewarb sich der Verein Miteinander leben e.V. mit
seinem musikalischen Projektvorhaben beim bundesweiten Förderprogramm
„MusikVorOrt“, welches der Bundesmusikverband Chor
& Orchester als Dachverband der Amateurmusik im Namen
des
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und
Medien
für die Arbeit von Chören und Orchestern in
ländlichen
Räumen ausgeschrieben hatte.
„Wir hatten natürlich nur wenig
Erwartungen, dort erfolgreich auch zu sein“,
sagte Vereinsvorsitzender Mark Sauer. Umso größer
war die Freude aller, als jetzt eine Förderzusage eintraf.
„Wir sind als eines von 37 bundesweiten
Musikprojekten bei
über 800 Bewerbungen ausgewählt worden. Das ist schon
erstaunlich“,
führte Mark Sauer erfreut aus.
Damit
ist die Idee einer kontinuierlichen Chorarbeit mit dem Schwerpunkt des
politischen Liedes bis weit in das kommende Jahr gesichert. Geplant
sind neben der regelmäßigen Chorarbeit, die alle 14
Tage,
jeweils dienstags um 19:00 Uhr in der Aula der Lauenburgischen
Gelehrtenschule stattfindet und das Repertoire aufbauen soll,
wiederkehrende Chorworkshops zu spezifischen Themen. Bereits Ende April
wird erstmalig ein solcher Workshop in Kooperation mit der Ratzeburger
Volkshochschule angeboten. Zusammen mit dem amerikanischen
Singer/Songwriter Bucky Halker, Vorstandsmitglied der Woody Guthrie
Foundation, sollen Lieder einstudiert werden, die sich um soziale
Ungleichheit und Ungerechtigkeit drehen. Natürlich steht am
Ende
ein kostenfreies Konzert, geht es doch dem Chorprojekt "POLITICALied"
vor allem darum, eine vielstimmige Botschaft gegen Rassismus und Hass
und für Mitmenschlichkeit eingängig und
mitreißend in
den öffentlichen Raum zu transportierten.
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die
Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich
immer
offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl
bei
den regelmäßigen Chorproben als auch zu den
geplanten
Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie
thematisch.
„Es gibt so viel, über das wir
singen müssen“, zeigen sich Anna
Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben
e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen
inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit
einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was
soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln
soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer
Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen
am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat
dieses befördern muss. Dass
die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren"
solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von
der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich
lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass
gesunde Umweltbedingungen heute und auch für
zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der
Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und
möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im
Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen
muss.
Es
sind weitreichende und auch große Versprechungen, die sich im
Grundgesetz, in vielen Gesetzen und auch in Parteiprogrammen
wiederfinden. Doch ... werden sie erfüllt? Für alle,
für viele oder gar nur für einige Wenige? Und werden
diese Gerechtigkeitspostulate noch geglaubt von der Mehrheit des
Bevölkerung? Oder wachsen die Zweifel ... dass Reichtum wie
Armut steigen, Stadt und Land sich entfremden, Egoismus über
Solidarität geht, Teilhabe am Wohlstand eine Illusion ist und
die Gesellschaft zunehmend als ungleich und auch ungerecht wahrgenommen
wird? Gerade
in einer Zeit, in
der
diese
unterschiedliche Transformationsprozesse durchläuft, die
vieles neu ausrichten werden.
Wie
steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz
grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander
leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend
nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen
werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der
Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel
"un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft
macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die
soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer
Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs
wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit
Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische
Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer
einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen
Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut
für Soziologie der Universität Münster
anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit
und Populismus in den Blick nehmen.
Den
Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem
Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden
Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in
zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen
in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als
Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein
abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse
für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im
Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist
dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für
politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber
obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die
räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
“Ein
ereignisreiches Jahr strebt ins nächste”,
so lassen
sich am ehesten die Planungen für das Vereinsjahr 2020
beschreiben, wie sie sich zu Jahresbeginn bereits abzeichnen. Es
verspricht in vieler Hinsicht ein spannendes Jahr zu werden, politisch
informativ, denmokratiestärkend und weltmusikalisch. So
kündigt sich im Sommer das 16. Möllner Folksfest an.
Vom 2. -
7. Juni 2020 werden Musiker aus Europa und aus aller Welt wieder in
Mölln gastieren, dieses Mal mit einem besonderen Fokus auf
unsere
Schulen. Das begleitende Schulmusikprogramm “SHARE MY
MUSIC” wird einen deutlich größeren
Stellenwert
erhalten und einen musikalischen Schwerpunkt auf Schleswig-Holsteins
Partnerregionen legen. Auch das Festivalprogramm wird neu ausgerichtet
in einer Neugestaltung des OPEN-AIR-Samstag. Eines bleibt es jedoch,
ein ehrenamtlich organisiertes Festival, das nur durch die Mithilfe
vieler seine ganz besonders familiäre Atmosphäre
erhält,
die es in der Musikerszene so beliebt macht. Bereits im März
wird
dazu das erste Helfertreffen organisiert mit hoffentlich wieder starken
Resonanz.
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins
fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im
Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu
kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als
Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem
Titel “un-gerecht
- Jahr zu sozialen Ungleichheit”,
an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen.
Es
wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen
Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den
Schulen
der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des
“mobilen demokratietheaters”, dem
“Toleranz- und
Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat
“CyberRight” zu Themen wie “Fake
News”,
“Cybermobbing” und “Hate
Speech”. Eine
Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt
“ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der
Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur
finden, um
dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu
können.
“Unsere
Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll,
jedoch
nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert
zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer
aktive
Unterstützung gebrauchen”, sagt
Vereinsvorsitzender
Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen
auch die Organisation und Sanierung der Internationalen
Begegnungsstätte “Lohgerberei”
gehört.
Beeindruckende
Einsendungen beim
Möllner Schüler-Schreibwettbewerb
„Ein Brief an das Leben“
Im Zuge der Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt", die der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Stadt Mölln im vergangenen November für mehrere Wochen auf dem Möllner Schulberg öffentlich präsentieren konnte, wurde vom Kreisfachberater für Kulturelle Bildung, Jörg-Rüdiger Geschke, ein Schreib-Wettbewerb für Möllner Schülerinnen und Schüler organisiert. Unter dem Titel „Ein Brief an das Leben“ waren die Jugendlichen aufgerufen, sich ganz persönlich mit den Schicksalen der abgebildeten Menschen gerade auch im Hinblick auf aktuelle Ereignisse wie in Hanau oder Halle auseinanderzusetzen. Sie sollten sich während ihres Besuches der Ausstellung eines der Schicksale aussuchen und aus Sicht des getöteten Menschen einen offenen Brief an die Menschen in Mölln schreiben … sozusagen aus dem Jenseits ins Jetzt: Ein Brief an das Leben. „Was ich euch gerne sagen würde oder muss?“ oder "Was ich gerne noch erlebt hätte?" waren dabei anleitende Fragestellungen. Eine Jury, bestehend aus dem Bürgervorsteher Jan-Frederik Schlie, Claudia Bormann vom Marion-Dönhoff-Gymnasium und Jens Schlutzkus von der Gemeinschaftsschule, beide jeweils verantwortlich für "Schule ohne Rassismus“, Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Jörg-Rüdiger Geschke wählte aus den zahlreichen und anrührenden Texten fünf Einzeltexte aus, die in einer Broschüre über die Ausstellung und den Wettbewerb veröffentlicht werden sollen.
Einige Schülerinnen und Schülern inspirierte die Ausstellung zu einem eigenständigen Kunstprojekt, bei dem Plakate gegen Gewalt und Diskriminierung gestaltet wurden. In Zusammenarbeit mit der Kunstlehrerin Claudia Bormann und der Kulturvemittlerin und Künstlerin Eva Ammermann wurden auf einer Schattenspielleinwand silhouettenhafte Standbilder geschaffen, die Gewalt insbesondere aus Sicht der Opfer zeigen. Die Darstellungsweise lässt die Personen hinter der Leinwand unkenntlich bleiben: Jeder und jede kann ein Opfer, Retter oder Täter sein, so die Botschaft der entstandenen Plakate, die ebenfalls in der Broschüre zum Wettbewerb abgedruckt werden.
Veranstaltungsreihe zu jüdischem Leben und Antisemitismus
erfuhr viel Zuspruch
„Was weißt Du von jüdischem Leben und Antisemitismus heute?” - Unter dieser Fragestellung hatten sich der Verein Miteinander leben e.V., die Liberalen Jüdischen Gemeinde Lübeck und die Volkshochschule Ratzeburg im Frühjahr zusammengefunden, um im Jahresverlauf 2020 gemeinsam ein attraktives Programm aus Vorträgen, Exkursionen und Kulturveranstaltungen in Ratzeburg zu organisieren, das neugierig machen, informieren und sensibilisieren sollte. Die Corona-Pandemie durchkreuzte die ersten Planungen, konnte die Organisatoren letztlich aber nicht entmutigen. Im Herbst bot sich schließlich doch die Möglichkeit, unter Einschränkungen zwei musikalische Lesungen, eine Ausstellung sowie ein Vortragsabend zu veranstalten, mit jeweils großer Resonanz und öffentlichem Zuspruch.
Die
Ausstellung »Du Jude« der Kölnische
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
war in der Stadtbücherei und der Lauenburgischen
Gelehrtenschule zu sehen © Verein Miteinander leben
e.V.
Zusammen mit dem Ensemble vom "Theater im Stall" und Musiker Peter Köhler wurde im September eine musikalische Lesung „Adressat unbekannt“ nach dem Roman von Kressmann Taylor, coronabedingt an zwei Abenden, im Ratssaal des Ratzeburger Rathaus präsentiert. Nachfolgend wurde in der Stadtbücherei die Ausstellung „Du Jude“ der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gezeigt, die die Geschichte und die vielfältigen Gegenwartsphänomene des Antisemitismus thematisiert. Die Ausstellung wanderte anschließend für weitere 14 Tage in die Lauenburgische Gelehrtenschule für schulinternen Unterricht. Das Programm beschließen konnte Journalist und Autor Igal Avidan im November mit einem Vortrag zu und aus seinem Buch „Mod Helmy – wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo rettete“.
Lesung aus
»Empfänger unbekannt« mit Maren Colell
(vl.) und Angela Bertram vom "Theater im Stall", musikalisch begleitet
durch Peter Köhler im Ratzeburger Ratssaal
© Verein Miteinander leben e.V.
Igal Avidan berichtet zu den Recherchen für sein Buch »Mod Helmy - wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo rettete« © Verein Miteinander leben e.V.
Aus Sicht der drei Veranstalter konnte die Programmreihe die selbst gesteckten Ziele trotz Corona voll erfüllen, sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich des guten Zuspruchs durch ein interessiertes Publikum. Insgesamt haben rund 850 Besucher*innen und rund 150 Schüler*innen die Veranstaltungsangebote angenommen. Es sind darüber hinaus bereits weitere Veranstaltungsideen in diesem bewährten Kooperationsgefüge entstanden, gerade mit Blick auf die bundesweite Gedenkveranstaltungsreihe ”1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” im kommenden Jahr.
Die Veranstaltungsreihe wurde gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen mit Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Europäische Musiktraditionen erklingen an Grundschulen in der Region
Das Trio PABAMETO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn präsentieren Grundschüler der Tanneck-Schule Mölln europäische Musiktraditionen © Verein Miteinander leben e.V.
Das Duo Jan Budweis und Wolfgang Meyering nehmen Schüler der Grundschule Ratzeburg mit auf eine musikalische Reise durch Europa
© Verein Miteinander leben e.V.
Das Trio PABAMENTO mit Pay Bandik, Florian Ding und Melf Torge Nonn präsentieren Schülern der Grundschule Sterley europäische Musiktraditionen
© Verein Miteinander leben e.V.
Zwei weitere Schulkonzerte wurden Anfang Dezember für rund 160 Grundschüler an der Grundschule Breitenfelde und der Till-Eulenspiegel-Schule Mölln organisiert. Das (halb-)britischen EarlyFolk-Duo präsentierte dabei mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen.
Ian Harrison und Gesine Bänfer vom EarlyFolk-Duo präsentieren mittelalterliche Instrumente und britische Weihnachtstraditionen an der Till-Eulenspiegel-Schule in Mölln und der Grundschule Breitenfelde
© Verein Miteinander leben e.V.
„Die sichere Umsetzung dieses Schulmusikprogramms war äußerst herausfordernd, aber im Ergebnis für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Vor allem war es einmal ein bisschen Normalität für die Kinder jenseits ihres Coronaalltages, den Europas Musik hier schenken konnte. Die beteiligten Grundschulen wünschen sich unbedingt eine Wiederholung“, freut sich Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. über die positive Resonanz aus den Schulen. Einziger Wermutstropfen bleibt, dass einige geplanten Abendkonzerte in Ratzeburg und Mustin leider ausfallen müssen. Aber auch das soll nachgeholt werden, wie so vieles in Coronazeiten.
Die Schulkonzertreihe wurde gefördert durch den Kreis Herzogtum Lauenburg, sowie die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Ausstellung »Opfer rechter Gewalt seit 1990« macht Station in Mölln
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive – Solidarische
gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e.V.
Ausstellung
»Opfer rechter Gewalt seit 1990« ©
Opferperspektive
– Solidarische gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte
Gewalt
e.V.
„Wir zeigen diese Ausstellung erstmalig in Mölln, für die Schulen, aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit“, sagt Mitorganisiator Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. In der Zeit vom 09. – 24.11.2020 wird sie von innen an die Scheiben der Schulmensa auf dem Schulberg gehängt, nach außen gerichtet und somit auch Corona-sicher zu jeder Zeit besuchbar. „Die älteren Schülerinnen und Schüler der Möllner Schulen haben so die Gelegenheit, im Geschichts- oder Politik-Unterricht verschiedene Aspekte des Themas von gewalttätiger Sprache bis den Motiven der Täter und vor allem der Perspektive der Opfer zu behandeln“, merkt Jörg-Rüdiger Geschke an, als Kreisfachberater u.a. für Erinnerungskultur zuständig. Klassen aus dem Marion-Dönhoff-Gymnasium werden sich beispielsweise unter Anleitung der Kulturvermittlerin Eva Ammermann mit künstlerischen Mitteln der Opfersicht zu nähern versuchen, was schulintern in eine kleine Ausstellung münden soll.
Lesung
mit Igal Avidan
"Mod Helmy" - die wahre Geschichte des "arabischen Schindler"
Das Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck und der Ratzeburger Volkshochschule lädt am 21. Oktober 2020 um 19:00 Uhr zu einer thematisch außergewöhnlichen Lesung in den Ratssaal des Ratzeburger Rathaus. Autor und Journalist Igal Avidan trägt aus seinem Buch über den arabischen Arzt "Mod Helmy" vor, die wahre Geschichte des "arabischen Schindler".
Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mithilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigartige Geschichte nach.
Der Lesung wird gefördert durch die "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Der Eintritt frei, die Platzzahl jedoch coronabedingt begrenzt. Eine Anmeldung ist obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de oder 04541-206726.
"Du
Jude!"
Ausstellung zum alltäglichen Antisemitismus in Deutschland in
der Ratzeburger Stadtbücherei
Die
Ausstellung "Du Jude!" wird für 14 Tage während der
Öffnungszeiten in der Stadtbücherei zu sehen ein und
anschließend an die Lauenburgische Gelehrtenschule
für schulinternen Unterricht zum Thema Antisemitismus wandern.
Sie wird gefördert von der Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen
des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Für den
Zugang zur Ausstellung gelten die Coronabestimmungen der
Stadtbücherei.
"Biden vs. Trump"
Politikseminar zur Präsidentschaftswahl in den USA"
Die politische Bildungsprogramm der Ratzeburger Volkshochschule und des Vereins Miteinander leben e.V. startet ins Herbstsemester mit einem geschulten Blick über den Atlantik in die USA. Dort sind die Kandidaten bestimmt. Joe Biden gegen Donald Trump heißt das Duell der Präsidentschaftswahl. Wie wird es ausgehen in einem Land, das zutiefst gespalten ist? Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger möchte am 26.09.2020 in der Zeit von 09:30 - 16:00 Uhr in einem offenen Politikseminar im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses eine Prognose erarbeiten.
2016 haben selbst ausgewiesene USA-Experten einen Wahlsieg des Politikneulings Donald Trump für unmöglich gehalten. 2020 scheint niemand mehr an der Möglichkeit seiner Wiederwahl zu zweifeln. Dabei hat jedes US-Wahljahr seine ganz eigene Dynamik. Ein guter Anlass, einmal über Amerika, sein politisches System und den Wahlprozess nachzudenken. Welche Chancen bestehen für Joe Biden, das Land zusammenzuführen? Wird der Wahlkampf die besetehenden Gräben gar vertiefen? Was würde ein knapper Sieg einer der beiden Kandidaten bedeuten? Und mit welchen Mitteln und Inhalten wird der Wahlkampf geführt? Dies sind nur einige der Fragen, die in diesem spannenden Amerika-Seminar diskutiert werden sollen.
Aufgrund der Coronaabstandsregeln können nur 12 Personen an diesem Seminar teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder volkshochschule@ratzeburg.de ist obligatorisch. Es wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". Aus diesem Grund ist die Teilnahme kostenlos.
"Antisemitismus
im Blick"
Angela Bertram und Maren Colell lesen für das
Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" aus "Empfänger
unbekannt"
Mit zwei Lesungen startet am 10. und 11.09.2020 das lang geplante Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Vereins Miteinander leben e.V., der Liberalen jüdischen Gemeinde Lübeck und der Ratzeburger Volkshochschule coronaverspätet endlich sein Ratzeburger Programm zu den Themenkomplexen "Antisemitismus" und "Jüdisches Leben heute". Mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten sollen Schlaglichter gesetzt werden, die zum Nachdenken über die vielen Facetten des Antisemitismus anregen oder auch Neugier wecken, jüdisches Leben in der Region kennenzulernen.
Für den Auftakt wurden Angela Bertram und Maren Colell von "Theater im Stall" gewonnen. Sie lesen an den genannten zwei Abenden musikalisch umrahmt von Peter Köhler jeweils ab 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses den Briefroman "Empfänger unbekannt!" von Kressmann Taylor. Dieser Text zählt zu den beeindruckendsten literarischen Zeitdokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Es ist eine messerscharfe Analyse, die zeigt, was mit Menschen, selbst mit Freunden passiert, wenn sie das Geistesgift des Antisemitismus in ihre Gedanken lassen. Seine Aussagen ist damit auch in unserer Gegenwart wieder hochaktuell und mahnend. Aufgrund der Coronaabstandsregeln können jeweils nur 28 Personen an dieser besonderen Lesung teilnehmen. Eine Voranmeldung unter 04541-206726 oder miteinander.leben@ratzeburg.de ist obligatorisch.
Das Kooperationsprojekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" wird in der Folge mit weiteren Angeboten die Themen vertiefen wollen, unter anderem im Oktober mit der Ausstellung "Du Jude!", die sich mit Antisemitismus in seiner aktuellen Form befasst und insbesondere junge Menschen ansprechen soll. Es wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ausstellung "Demokratie butten vör din
Döör" erstmalig in der Ratzeburger
Stadtbücherei zu sehen
"Demokratie butten vör din Döör" - "Demokratie draußen vor deiner Tür" ist der Titel einer Ausstellung, die im vergangenen Jahr vom Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit Fotograf und Autor Thomas Biller entwickelt wurde, aber bis heute nie gezeigt werden konnte. Es ist eine Zusammenschau von Demokratiebausteinen in der Region Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen. Sie dokumentiert anhand eines Jahresverlaufs, wo und vor allen von wem unsere Demokratie vor Ort getragen wird. Sie zeigt engagierte Menschen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen, eine aktive Zivilgesellschaft, die für Menschrechte einzutreten weiß, junge Demokratinnen und Demokraten, die Verantwortung übernehmen für die Themen der Zukunft. Und sie zeigt, wie lebendig und facettenreich Demokratie vor Ort gelebt wird, ein starker Widerspruch zu populistischen Behauptungen, die Demokratie wäre am Ende. All das hat Thomas Biller in Bildern und Texten eingefangen und zusammen mit Grafiker Matthias Jörke auf 14 Roll-Ups gebannt.
Ausstellung "Demokratie butten vör din Döör" erstmalig in der Ratzeburger Stadtbücherei zu sehen
Die Ausstellung ist ab dem 20. August 2020 während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu besichtigen. Es gelten die dort vorgeschriebenen Corona-Regeln. Die Ausstellung wurde ermöglicht und gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten
von Corona
STOPPOK kommt nach
Mölln
im Rahmen des 16. Möllner Folksfest!
STOPPOK ist deutschsprachiger Singer-/ Songwriter und ein großartiger Gitarrist. Seine Musik ist eine eigenständige Mischung aus Folk, Rock, Rhythm’n‘Blues und Country. Er singt mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner Umwelt. STOPPOK versteht es, in seinen Liedern grundsätzliche Fragen und Probleme unserer Zeit in oft persönlich gefärbten Geschichten zu erzählen und damit eine natürliche Verbindung des Privaten mit dem Allgemeinen herzustellen.
In den Songs und in den Konzerten
geht es dem ganz und gar nicht stillen Beobachter um Haltung und Werte.
Etwas, was unserer gleichgeschalteten, multimedialen Gesellschaft auf
der Suche nach dem schnellen Erfolg großflächig
abhanden gekommen ist. Damit ist STOPPOK aus Sicht des Vereins
Miteinander leben e.V. die ideale Besetzung für die politische
Musikkampagne "POLITICALied", die seit vielen Jahren im
Möllner Folksfest einen besonderen Raum einnimmt.
Mölln darf sich auf einen glänzenden Entertainer und
kritischen Liedermacher freuen. „Jubel“! - so
heißt übrigens auch Stoppoks neueste CD.
Das Konzert wird in Kooperation mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch durch eine Förderung vom Land Schleswig-Holstein ermöglicht. Es findet am Sonntag, dem 16. August um 19:00 Uhr statt. Einlass ist ab 18:30 Uhr. Aufgrund der Corona-Abstandsregelungen ist die Platzzahl begrenzt. Karten sollten unbedingt vorab bestellt werden unter werden unter info@folksfest-moelln.de. Der Eintritt beträgt 20 €, Ermäßigungen sind möglich.
Das 16. Möllner Folksfest in Zeiten von Corona
Aus einer Woche wird ein Jahr!
Nur ist In diesem Jahr vieles anders. Pläne, Vorarbeit und Engagement werden gebremst durch die Corona-Pandemie. Ein Folksfest mit über 1.000 Menschen auf dem Marktplatz kann es am 06. Juni 2020 nicht geben. „Wir haben im Organisationsteam die vergangenen Tage intensiv diskutiert und verschiedene Optionen bewegt, das Weiterplanen und Weiterhoffen, die Absage, die Verschiebung ins nächste Jahr“, sagt Jörg-Rüdiger Geschke, Programmchef des Weltmusikfestivals. Dabei haben wir all die ehrenamtlich geleistete Vorarbeit berücksichtigt und die Interessen der Musiker*innen, die eine Gage dringend brauchen, sowie den Wunsch des Publikums, dass kleinere Kulturveranstaltungen hoffentlich bald wieder möglich sein werden. „So haben wir uns entschieden, das 16. Möllner Folksfest anders zu veranstalten. Nicht mehr fokussiert auf ein Wochenende im Juni , sondern als Jahresprogramm. Das 16. Möllner Folksfest läuft ab sofort bis zum Ende 2020, angepasst an die Möglichkeiten im Jahr der Corona-Pandemie. Wir wollen auf Lebensfreude nicht verzichten“, sagt Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben.
… ganz auf die
Konzerte mit Musikern aus aller Welt verzichten müssen wir
auch nicht!
(Foto: Jens Butz)
Konkret bedeutet diese, dass die verschiedenen Programmteile des Möllner Folksfestes, die geplanten Einzelkonzerte im Stadthauptmannshof und in den Dörfern sowie die Schulkonzertreihe ggf. auf eigenständige Termine in die zweiten Jahreshälfte verlegt werden. Und anstatt des Marktplatzbühnenprogramms wird es – falls das dann möglich ist – ein kleines Straßenmusikfestival gleich einem Weltmusik-Flashmob geben, bei dem nur kleinere Menschenansammlungen zusammen kommen. „Auf diese Weise haben wir eine zeitlich flexible, örtlich dezentral und immer situationsbezogen Planung. Schließlich ist uns diese musikalische Botschaft für Toleranz und gegen Rassismus auch in solch schwierigen Zeiten ein wichtiges Anliegen“, erläutert Jörg-Rüdiger Geschke.
So arbeitet das Organisationsteam ab sofort an neuen Konzertterminen. In Abstimmung mit dem Deutschlandfunk Kultur und in Abhängigkeit von den Möglichkeiten hoffen die Folksfestmacher, vielleicht sogar das beliebte Radiokonzert, in diesem Jahr mit Dota & Band, in kleinem Rahmen veranstalten zu können. Eventuell wäre hier ein zusätzlicher Live-Stream im Internet denkbar. Folksfest-Freunde werden gebeten, sich regelmäßig auf der Webseite des Möllner Folksfestes über den aktuellen Stand der Konzertplanungen zu informieren.
Bundesförderung sichert neues Chorprojekt „POLITICALied"
Erstes Wochend-Chorworkshop mit dem Chorleiter des
renommierten Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon (Foto: Jens
Butz)
Chorprojekt
„POLITICALied“ kann dank einer Förderung
des bundesweiten
Förderprogramms „MusikVorOrt“
seine Chorarbeit zum politischen Lied ausweiten
(re.) Chorleiterin Anna Bertram
Foto: Thomas Biller
Die Mitwirkung am Chorprojekt ist und bleibt dabei grundsätzlich immer offen für politisch und gesangsinteressierten Menschen, sowohl bei den regelmäßigen Chorproben als auch zu den geplanten Workshops. Es soll ein wachsender Chor werden, stimmlich wie thematisch. „Es gibt so viel, über das wir singen müssen“, zeigen sich Anna Bertram und Mark Sauer überzeugt.
"un-gerecht - Was soziale
Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!"
Diskurstag am 28. März
2020, 09:30 - 17:00 Uhr
Der Verein Miteinander leben e.V. setzt in seiner politischen Bildungsarbeit in diesem Jahr einen inhaltlichen Schwerpunkt auf das Thema "Soziale Ungleichheit". Mit einem Diskurstag unter dem Titel "un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!" am 28. März 2020, 09:30 - 17:00 Uhr in der Internationalen Begegnungsstätte "Lohgeberei" Mölln soll dazu gestartet werden.
© Horst Grünwald
Der soziale Frieden in einer Gesellschaft baut auf verschiedene Versprechen. Etwa dass alle Menschen am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand teilhaben sollen und der Staat dieses befördern muss. Dass die "sozial Stärkeren" den "sozial Schwächeren" solidarisch zur Seite stehen. Dass Bildungschancen nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein sollen. Dass Leistung sich lohnen wird. Dass Gesundheitsversorgung nicht unterscheiden darf. Dass gesunde Umweltbedingungen heute und auch für zukünftige Generationen zu sichern sind. Dass Leben in der Stadt und auf dem Land gleichermaßen lebenswert und möglich sein sollen. Und dass doch eigentlich der Mensch im Zentrum des staatlichen und auch des wirtschaftlichen Handeln stehen muss.
Wie steht es um den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft? Dieser ganz grundsätzlichen Frage möchte der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit anderen Institutionen in diesem Jahr vertiefend nachgehen, als Schwerpunkt seiner politischen Bildungsarbeit. Begonnen werden soll dieses Themenjahr mit einem Diskurstag in der Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei" unter dem Titel "un-gerecht - Was soziale Ungleichheit mit unserer Gesellschaft macht?!". Zwei Perspektiven werden hier leitend sein. Zum einen die soziale Fragestellungen im Sinne einer Antwortsuche, inwieweit unserer Gesellschaft schon von Ungleichheit durchzogen ist. Zu diesem Diskurs wird Inga Julia Reichelt von der University of Leeds referieren mit Blick auf Bildungswege und Arbeitsmarkt. Zum anderen sollen politische Implikationen behandelt werden. Wer bietet Lösungen, wer einfache Antworten und wer verspielt politischen Vertrauen? Diesen Diskurs wird Andreas Kemper vom Institut für Soziologie der Universität Münster anleiten und insbesondere den Zusammenhang von sozialer Ungerechtigkeit und Populismus in den Blick nehmen.
Den Einführungsdiskurs wird Dr. Ralf Stegner (MdL) halten, mit dem Ziel, viele Fragestellungen für die anschließenden Diskursrunden aufzuwerfen und mitzugeben. Der Diskurstag wird dabei in zwei Durchläufen strukturiert, so dass alle Teilnehmer*innen in beiden Perspektiven aktiv sein können. Dazu wird als Diskussionsraum ein gemeinsames Mittagessen sowie ein abschließendes Forum vorbereitet, aus dem Impulse für weitere Vorträge, Seminare oder Aktionen im Themenjahr "un-gerecht " gesammelt werden soll.
Die Teilnahme am Diskurstag ist dank einer Förderung durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) kostenfrei. Eine Anmeldung ist aber obligatorisch unter miteinander.leben@t-online.de oder 04541-206726. Die Teilnehmerzahl ist mit Blick auf die räumliche Ausstattung begrenzt.
Jahresausblick 2020
Informativ und aktuell wird die politische Bildungsarbeit des Vereins fortgesetzt, mit zahlreichen Vorträgen und Seminaren im Jahresverlauf, zu innen- wie außenpoltischen Themen. Unter www.demokratie-leben.eu kann das sich stetig wachsende Programm eingesehen werden. Als Schwerpunkt der Bildungsarbeit wird ein Themenjahr ausgericht unter dem Titel “un-gerecht - Jahr zu sozialen Ungleichheit”, an dem unterschiedliche Akteure mitwirken können und sollen. Es wird im Frühjahr seinen Auftakt nehmen mit einer regionalen Vortrags- und Seminarreihe, einer Konferenz sowie einem Jugendprojekt.
Demokratiestärkend wird die Vereinsarbeit vor allem in den Schulen der Region und darüber hinaus wirken, mit den Angeboten des “mobilen demokratietheaters”, dem “Toleranz- und Zuvilcouragtraining” oder dem neuesten Unterrichsformat “CyberRight” zu Themen wie “Fake News”, “Cybermobbing” und “Hate Speech”. Eine Neuausrichtung erfährt unser Antisemitismprojekt “ZUGÄNGE SCHAFFEN”. Nach dem Auslaufen der Bundesförderung müssen wir hier eine neue Struktur finden, um dieses wichtige Unterrichtsangebot nachhaltig sichern zu können.
“Unsere Vereinsarbeit bleibt mithin vielfältig und anspruchsvoll, jedoch nur leistbar, wenn sich möglichst viele Mitglieder motiviert zeigen, mitzumachen und mitzugestalten. Wir können immer aktive Unterstützung gebrauchen”, sagt Vereinsvorsitzender Mark Sauer mit Blick auf die vielen Arbeitsfelder im Verein., zu denen auch die Organisation und Sanierung der Internationalen Begegnungsstätte “Lohgerberei” gehört.