Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
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Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
<
Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
<
Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
<
Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
<
Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Zufrieden blickt der Verein Miteinander leben e.V. auf ein
informationsreiches, politisches Bildungsjahr zurück. Zusammen mit
Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Volkshochschule, der
Bundeszentrale für politische Bildung und der „Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen“ im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" konnte er
im Jahresverlauf einmal mehr drei Seminare sowie sechs
Vortragsveranstaltungen zu ganz unterschiedlichen Themen der
politischen Bildung anbieten und durchführen. Von
”Reichsbürgern” über ”Putins
Russland”, ”Syrien” die ”Afrikanische
Migration” und ”Märtyrern im
Meinungskrieg” bis zum ”Iran”, den
”Amerikanischen Kongresswahlen“ und der
”Europäischen Union” reichte dabei das Themenspektrum.
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und
Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich
politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv
zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische
Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender
Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis
einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81%
der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an,
etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der
Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des
Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum.
”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen
immer wieder großes Interesse an politischen
Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln
als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete
Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark
Sauer.
»Politische
Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden
zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in
den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im
öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein
Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule
über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”.
In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit
politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum
Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum
Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt
es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren,
wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im
kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und
verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am
Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus,
Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie,
die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich
war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der
Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt
Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“,
appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für
demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator
Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator
des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten
Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag
in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das
zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch
exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und
demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie
zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort
ermöglicht werde.
Landtagspräsident Klaus Schlie beeindruckte
die Teilnehmer mit einer sehr engagierten Rede. Es gäbe im Land
Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und ebenso Ideen um Methoden
der Demokratieförderung. „Beides gehört zusammen; es ist wichtig, Zeichen zu setzen“, sagte Schlie. Und:
„Die, die wegsehen oder mitlaufen sind ein Problem. Wir müssen alle
gemeinsam aufpassen“. Bürger, ob alteingesessen oder zugezogen, ob Jung
oder Alt sollten sich zusammenfinden, um für unserer Demokratie
einzutreten. „In einzelnen Gemeinden in Norddeutschland hat der
Rechtsextremismus Wurzeln geschlagen, das dürfen wir nicht zulassen“,
so Schlie. Die Erscheinungsformen seien vielfältig und unter Berufung
auf eine aktuelle Studie warnte der Landtagspräsident auch vor dem
wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Dass wir es, überwiegend in
den Städten, auch mit anderen Formen zu tun haben, „auch von Links und von islamistischen Extremisten“, ließ Schlie nicht unerwähnt. Es mache ihn „fast auch wütend“,
wenn heutzutage in den Parlamenten Stimmungen geschaffen werden, die
historische Begebenheiten relativieren. Zu den Äußerungen von Alexander
Gauland (AfD) zur Verharmlosung der Zeit des Nationalsozialismus sagte
Klaus Schlie: „Das ist ein Skandal, solch ein Mann gehört nicht in den
Deutschen Bundestag!“ Die Teilnehmer der Regionalkonferenz quittierten
diese Äußerung mit minutenlangem Applaus.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein
Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018
immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese
Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus
der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht,
aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche
Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom
RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein,
dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander
leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde,
beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen
Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen
Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und
Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische
Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines
Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein
weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die
Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der
Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende
Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen
Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten
Nachmittag fortgesetzt wurden.
Quelle: Thomas Biller & Mark Sauer
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Mit einem
außergewöhnlichen Kooperationsprojekt wollen Möllner Schulen
in diesem Jahr zusammen mit dem Jugendzentrum TAKTLOS und der
Kultur-Community der Stiftung Herzogtum Lauenburg ein
besonderes Zeichen gegen rassistische Hetze und Gewalt setzen,
ganz grundsätzlich, aber auch im Wissen um die Möllner
Stadtgeschichte und die mörderischen Brandanschläge vor 26
Jahren. Es waren damals zwei junge Männer, die Wohnhäuser
angesteckt haben, und sie waren kaum älter als die
Schüler*innen heute.
Mit einem politischen
Konzertabend wollen sie, allesamt "Schulen ohne Rassismus",
gedenken, aber auch als Demokrat*innen handeln, reist doch
Heinz Ratz mit seiner Band "Strom und Wasser" nicht nur mit
klaren Botschaften für die Werte des Grundgesetzes und gegen
Rassismus und Diskriminierung an, sondern mit einer ebenso
klaren Mission gegen Rechts.
Möllner
Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und
Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ
Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des
Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum
Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Der Musiker
Heinz Ratz möchte mit seinem Projekt "Eine Million gegen
Rechts" eine weltoffene und rassismusfreie Jugend- und
Kulturarbeit auch dort weiterhin ermöglichen, wo angesichts zu
erwartender Wahlergebnisse Parteien mitentscheiden, die Werte
des Grundgesetzes wie Gleichheit und Freiheit keinesfalls
wertschätzen. So haben Ratz und seine Musikerfreunde sich
vorgenommen, in einem Jahr auf 100 Konzerte in
100 Städten zu spielen und Eine Million
Euro für gefährdete
selbstverwaltete Jugendzentren oder soziokulturelle
Einrichtungen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
zu sammeln, damit diese ihre Arbeit in jedem Fall fortsetzen
können. Unter anderem zu diesem Zweck hat Heinz Ratz gemeinsam
mit Konstantin Wecker das Büro für Offensivkultur (BOK - www.offensivbuero.de)
gegründet.
Eine dieser Städte ist am
15. November Mölln, aus guten Grund und weil die Schüler*innen
aller weiterführenden Schulen rund um den Möllner Schulberg diese Aktion,
Schulkonzerte
mit Heinz Ratz und ein Benefizkonzert um 19:30 Uhr im JUZ
Taktlos unbedingt unterstützen wollen. Für Mareike Grell,
Schülersprecherin des Marion-Dönhof-Gymnasiums (MDG) geht es
darum, in der heutigen Zeit Position
zu beziehen und ein Zeichen setzen. Julius
Schreiber,
Schülersprecher des Berufsbildungszentrums Mölln (BBZ), ist es
wichtig, öffentlich als Demokrat zu agieren und für Janina
Behling, Schülersprecherin der Gemeinschaftsschule Mölln
(GMS), geht es darum, gerade auch jüngeren Schüler*innen ein
Vorbild zu sein und Haltung zu zeigen, wenn es darauf
ankommt.
Aus Sicht der Schulleiter
Jan Ulrich (MDG) und Dr. Volker Schmidt (GMS) ist es in der
Tat eine Zeit, die zur Positionierung auffordert, in der Mitte
der Demokratie, beginnend vor der eigenen Haustür, sich
verantwortlich zu zeigend, für die Werte der freiheitlich
demokratischen Grundordnung.
Das solche ein Konzertprojekt
gerade in Mölln gelingt, ist für Axel Michaelis,
Schulsozialarbeiter des BBZ, und Henning Schmidt vom Jugendzentrum
TAKTLOS nicht verwunderlich, gibt es doch schon
seit 11 Jahren den schulübergreifenden Schülerrat und viele
Kooperationsbeziehung
zwischen Schule und freier Jugendarbeit. Ein Umstand, der es
Christin Hönemann vom Kreis Herzogtum Lauenburg sehr einfach
macht, dieses Anliegen mit ihrem Fördertopf aus Landes- und
Kreismitteln zu fördern und eine Idee, die aus Sicht des
Vereins Miteinander leben e.V.
mehr als würdig ist, unter dem kreisweiten Kampagnenmotto
"Demokrat*innen bei Arbeit" zu firmieren. Auch Bürgermeister
Jan Wiegels zeigte sich von diesem Engagement der Möllner Schulen
beeindruckt und lobte die Idee und ihre Umsetzung als
beispielhaftes Zeichen, wie verantwortungsbewusst in Mölln mit
den furchtbaren Ereignissen von 1992 weiterhin umgegangen wird.
Und so hoffen die
Schüler*innen der beteiligten Schule auf eine ganz große
Resonanz beim Benefizkonzert von Heinz Ratz mit "Strom und
Wasser" am kommenden Donnerstag und einen namhaften Beitrag
aus Mölln für die Aktion "Eine Million gegen Rechts", die auch
verhinderte Konzertbesucher und Menschen, denen das Anliegen
der jungen Möllner Demokraten bei der Arbeit“ am Herzen liegt,
gern unterstützen können. Spenden unter dem Stichwort „Mölln“
auf das Konto des „Büros für Offensivkultur“ an IBAN DE30 2105
0170 0091 0546 84.
Strom
& Wasser
feat. Heinz
Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante
Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung
aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten
... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit
Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus &
Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale
Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum
Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im
norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10.
Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der
Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in
Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu
120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die
sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen
Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen
solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen
Haltungen diskutieren und sich im wichtigen
länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die
Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch
interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen
befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland
zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft,
Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber
Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen,
die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in
ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere
Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und
Ideen in den ländlich geprägten Regionen
Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu",
sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen
Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem
Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem
Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich
diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils
unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen,
Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und
Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits
handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und
fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die
Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen
Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso
beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und
Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das
Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel
"Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die
Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung,
Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern
Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt
werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird
zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein
Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven
Toleranztraining ein.
Die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung wird eröffnet mit einem Grußwort
von Landtagspräsident Klaus Schlie und einer Eröffnungsrede
von Pröpstin Frauke Eiben. Dabei wird soll der Blick
zurückgeworfen werden auf die Bedeutung der Konferenz bei der
Vermittlung erprobter Konzepte zur Auseinandersetzung mit
demokratiefeindlichen Einstellungen und die damit verbundenen konkreten
Erfolgen beim Zurückdrängen von Rechtsextremismus in unseren
Regionen aufgezeigt und gewürdigt werden.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen
Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über
rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische
Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte
der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit
festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer
der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen
Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz
"Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert
durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist
allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018
können Interessierte ihren Workshop online auswählen.
Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht
Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder
Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen
in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu
verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Anlässlich
der 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus &
Demokratieförderung am 10.11.2018 in Ratzeburg wird in der Zeit
vom 06.11 – 23.11.2018 auf Betreiben des Vereins Miteinander
leben e.V. und des Ratzeburger Bündnisses die Wanderausstellung
„Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in
Karikatur und Satire” in der Kreisverwaltung, Barlachstraße
2, während der Öffnungszeiten zu sehen sein.
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der
Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant
Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang
zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von
ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen,
sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die
Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu
simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen
Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen
und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden
bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum
Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und
über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem
etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung
erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die
Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich
insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder
Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von
der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der
Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach
einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler
Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen,
emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden
auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand
beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so
Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit
von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich
in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt
21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit
April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert
durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung
Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch
Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser,
Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages-
und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und
stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian
Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser
& Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas
Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz,
Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus
Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek,
Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge
setzen sich vor allem aus Beiträgen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die
Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch
gegenständliche, „real“-satirische
Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft
für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische
Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um
17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen
zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen
Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für
demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer
Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus
Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Alltagsrassismus ist ein in vielerlei Hinsicht schwierig zu
bearbeitendes Themenfeld. Es gilt nicht nur, festsitzende Vorurteile in
den Köpfen der Menschen aufzubrechen und Ängste zu nehmen, sondern
überhaupt seitens der Betroffenen von Vorfällen zu erfahren, die meist
aus Scham und Verletzung verschwiegen und verborgen bleiben. Das
Ratzeburger Bündnis und auch der Verein Miteinander leben e.V.
beobachten und diskutieren diese Phänomenlage schon seit längerer Zeit
und sind durch Berichte aus den Willkommenskulturen, über einen Anstieg
rassistischer Vorfälle in den letzten Monaten motiviert worden, ein
Dokumentationsprojekt ins Leben zu rufen. Mit Unterstützung der
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes
Lauenburgische Seen soll langfristig in Ratzeburg, wie im gesamten
Kreisgebiet ein "Rassismus-Monitoring" aufgebaut werden, das helfen
soll, rassistische Vorfälle zu dokumentieren, ein Netzwerk zu
Beratungseinrichtungen für Opfer von Diskriminierung und Rassismus
aufzubauen, über ein regelmäßiges Berichtswesen sowie
Vortragsveranstaltungen die allgemeine Öffentlichkeit zum Thema
”Alltagsrassismus” zu sensibilisieren und Multiplikator*innen zum Thema
”Alltagsrassismus fortzubilden.
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen,
die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus
gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche
Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen
Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich
in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder
Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie
als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer
gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und
zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das
"Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V.
( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit
Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Über das Angebot, rassistische Vorfälle dokumentieren zu wollen,
wird seit einigen Wochen in mehrsprachigen Flyern informiert, die an
vielen Zugangsstellen für die Zielgruppe ausliegen oder ihnen gezielt
übergeben wird. Dabei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle
Angaben freiwillig erfolgen sollen, dass der Vorfall anonymisiert
aufgenommen wird und das nur bei ausdrücklich artikuliertem Bedarf über
die Zugangsstellen der Kontakt zu einer Vertrauensperson vermittelt
wird. Aus den erfassten Vorfällen wird einmal jährlich ein
”Rassismusbericht” erstellt und veröffentlicht, anonymisiert in seiner
Form, aber möglichst aussagekräftig mit Blick auf das Lagebild vor Ort.
Dieser soll jeweils ergänzt werden, um Beispiele aus den sozialen
Medien, in denen vielfach in enthemmterer Form rassistische Äußerungen
getätigt werden als direkt von angesicht zu angesicht.
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche
Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für
alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche
Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen
Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit,
Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich
niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass
sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und
dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert
Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil.
Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft
ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten,
wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Mit Arbadétorne kommt eines der erfahrensten französischen Ensembles in
Sachen traditioneller Musik aus unser europäischen Partnergeion Pays de
la Loire nach Mölln. Seit fast 20 Jahren leben die Profimusiker und
-sänger Michaël Auger (diatonisches Akkordeon), Maxime Chevrier
(Violine, Mandoline) und Jean-François Rameaud (Gitarre) mit und von
ihrer Volksmusik.
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in
der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien,
Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch
eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio
zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser
Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen
Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat
als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation
mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum
Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa,
Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Tanz-Workshop
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Mit einem
besonderen Vortragskonzert führte die Volkshochschule Ratzeburg zusammen
mit dem Verein Miteinander leben e.V die Reihe "POLITICALied" fort, die
im vergangenen Jahr mit einer Förderung durch die „Partnerschaft für
Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“
gestartet wurde und dem politischen Lied Raum und Bühne geben will.
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem
"Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40
Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum
Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen
sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied
der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte
sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in
seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik
eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und
Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre
in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der
Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart
Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung,
Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen
mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das
berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your
land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die
Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von
Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und
nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er
unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur
in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und
Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch
als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft
fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen
Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Das 15. Möllner Folksfest ist verklungen
und die Organisatoren des Vereins Miteinander leben e.V. ziehen eine
durchweg positive Bilanz dieses vielfältigen Festivals. 42
Musiker aus 8 Nationen, insbesondere aus den europäischen
Partnerregionen Schleswig-Holsteins, genossen die besondere
Gastfreundschaft der ehrenamtlicher Helfer*innen in Mölln und
revanchierten sich dafür mit weltmusikalischen
Beiträgen auf höchsten Niveau an unterschiedlichen
Spielstätten. Schon der Auftakt am Donnerstagabend, mit dem
Begegnungskonzert in der „Lohgerberei“,
kündigte die Qualität des diesjährigen
Folksfestes an, als fernöstliche Klänge Chinas sich
mit traditioneller dänischer Musik vermischten, ehrliche
amerikanische Folk- und Protestsongs erklangen, schwedische
Musiktraditionen jung interpretiert wurden, französische
Tanzmusik aus der Region Pays de la Loire lockte und norwegisches
Beiträge sich sehr überraschend
alpenländlich zeigten. All dies mündete spontan in
eine Erste von zahlreichen Sessions, in denen die Musiker*innen aus
Mölln und Umgebung gerne einstimmten.
Europäisches
Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der
französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker
der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Sangka verzaubert mit
fernöstlichen Klängen (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte
sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und
Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen
sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und
zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der
Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody
Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht,
Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen
Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky
Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der
düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht
zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das
Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem
Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble
PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen
Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka,
ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren
Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik
der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich
das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten
des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos
PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im
Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal
mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei
absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
<
Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Musiktraditionen im Mittun erfahren
konnten die Besucher bei den zahlreichen Workshops im Rahmenprogramm
des 15. Möllner Folksfestes, trommelnd, tanzend oder
musizierend, ein Angebot, das sehr gut genutzt wurde.
Der
Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ...
von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich,
samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend
führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner
Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei
Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr
sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen
wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz
zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der
deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble
„Maurizio Presidente“ bis in den späten
Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu
tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet
...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt
das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Seinen Ausklang fand das 15.
Möllner Folksfest mit dem athmosphärischen
Nachtkonzert, das mit einen wunderbaren interkulturellen Musikdialog
die Zuhörer verzauberte, und dem traditionellen
Folkgottesdienst am Sonntag in der St. Nikolai-Kirche.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
Die Musiker zeigten sich vom
kenntnisreichen Möllner Publikum, aber auch von der
Möllner Gastfreundschaft der großen ehrenamtlichen
Folksfesthelfer*innen-Familie begeistert und hoffen auf ein Wiedersehen
in Mölln. Ein schöneres Lob kann es für die
Festival-Organisatoren kaum geben.
„An all den vielen
großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben
sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es
mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem
Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie
sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das
Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache,
die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es
sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“,
sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger
Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben
e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor
allem auch europäische Begegnung mit all denn
Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den
großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll
demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
nächste Möllner Folksfest der Internationalen
Begegnung wird nach Wunsch der Veranstalter am 05. und 06.Juni 2020
stattfinden.
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das
15. Möllner Folksfest bringt auch in diesem Europa und die
Welt
musikalisch nach Mölln, frei nach dem Motto
„WeltKlangEuropa“.
Vom 07. Bis zum 10. Juni erklingen in Konzerten, Workshops
und den
Schulen der Region … eine fernöstliche Guzheng aus China mit SangKa,
aus den USA politische Lieder mit Bucky
Halker,
aus aller Welt die deutsch-syrische SAFAR-Band,
aus Frankreich, der schönen Region Pays de la Loire, das Duo
Etienne,
aus Dänemark, gute Freunde, die Gruppe Phønix,
aus Schweden das junge Göteborger Quartett
Bäckafall,
aus Norwegen das jodelnde Duo PolkaBjørn
& Kleine Heine und
aus Deutschland Maurizo
Presidente!,
die internationale Band mit extrem tanzbarer Musik jenseits
aller
Schubladen.
BÄCKAFALL-Quartett aus Göteborg
Phønix feat.
SangKa - Dänischer Groove und chinesische Finesse
Das
Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der
Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller
Musiker
mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt
ist frei,
„raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am
Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große
Bühne und
ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass
19:00) im
Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit
dem
Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter
dem
Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und
Funeral
Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger
Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland
und
Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat.
SangKa
dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das
Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im
Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage
an
unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den
europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim
15.
Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der
nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag.
Ab 14:45
Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen
Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den
kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird.
Es wird
politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und
träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu
Klängen aus
Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer
europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus
Deutschland. Und
Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso
kulinarische
Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr
dauert das
vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach
ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für
Musikliebhaber
- ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes
das
Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder
mit einer
Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das
15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen
Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00
Uhr.
Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des
Festivals
und aus der Region den Gottesdienst musikalisch
ausgestalten. Seinen
endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem
Abendkonzert in
der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten
politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das
gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen
Schulkonzerten, die
die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem
Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren
Gästen
Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles
rund um 15.
Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de
zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und
Sponsoren,
die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten
Geister des
Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten
ehrenamtlich für
die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des
Vereins
Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus
zu wenden
und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar
unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu
entdecken,
man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15.
Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
In
der kommenden Woche verrät der Verein Miteinander leben
e.V. etwas mehr zum bevorstehenden 15. Möllner
Folksfest. "WeltKlangEuropa!" heißt es dann im Offenen Kanal
Lübeck. Beginnend am
kommenden Mittwoch, den 25. April um 16:00 Uhr, strahlt der OK Lübeck eine
Sondersendung zum Festival aus. Weitere Sendetermine sind der 02. Mai
um 20:00 Uhr und der 23. Mai um 10:00 Uhr. Zu empfangen sind die
Sendungen unter 98.8 Mhz UKW oder im Livestream des OK-Lübeck
unter www.wirumvier.de.
Am
15. Mai um 19:00 Uhr steht zudem das nächste Helfertreffen auf
dem Programm. "Festival konkret" lautet das Thema in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei" und der
große Arbeitsplan wird entrollt. Das ehrenamtliche
Organisationsteam freut sich da über jede Hand, die mithelfen
kann und möchte, beim Künstlershuttle, beim Catering,
beim Auf- und Abbau von Tanzboden, Zelten, Bänken und Infostände, beim Kinderprogramm. An
Arbeit wird es nicht mangeln. Dafür ist man
dem Festival ganz nah, auf Tuchfühlung mit den
Musiker*innen aus aller Welt.
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs,
Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue
Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines
Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder
mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten
Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der
Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und
Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten
Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele
unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale
bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im
gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus.
Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus
beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren
Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens
oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
Die treibenden Kräfte, zu denen
die AfD, Pegida oder die „Identitären“ ebenso gehören wie Netzwerke aus
verschiedenen Burschenschaften oder Einzelpersonen, wie der Verleger
Götz Kubitschek, arbeiten stringent , intelligent und durchaus
erfolgreich an der Veränderung des politischen Mainstreams, der
politischen Diskussionskultur und der politischen Landschaft. Ihnen
spielen das zunehmende Unbehagen und auch die Angst vieler Menschen vor
der Globalisierung, von der weltweiten Migration, vor einem als
entmenschlicht wahrgenommen Wirtschaftsliberalismus, der die Kluft
zwischen arm und reich stetig vergrößert, in die Hände und liefern eine
Partitur, die leicht und eingängig Anklang findet, nicht nur bei sozial
abgehängten Menschen, sondern auch tief in der Mitte der Gesellschaft.
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und
wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem
Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell
begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die
Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser
Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn
geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der
Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück
hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das
Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg
schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in
einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der
Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt
sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im
liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem
angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist
ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen
Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer
billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an
unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von
Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt,
die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt,
Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will.
Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen
Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht
begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten
inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die
Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die
freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den
Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im
Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu
unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach
akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über
Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen
und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken
und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so
Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen
angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„WeltKlangEuropa“ … so lässt sich in aller Kürze das Selbstverständnis
des 15. Möllner Folksfestes zusammenfassen, das sich für den kommenden
Juni ankündigt. Noch kürzer wäre das Mottowort „Begegnung“, steht doch
Begegnung wie immer über allem in den weltmusikalischen Tagen in Mölln:
Begegnungen zwischen Musikern, zwischen Musikern und Menschen, zwischen
Kulturen, Begegnungen mit Freunden aus unseren europäischen
Partnerregionen, Begegnungen in Schulen, auf dem Marktplatz und im
Stadthauptmannshof, in der „Lohgerberei“ , der St. Nikolaikirche und in
den vielen Workshops. Das alles macht auch das 15. Möllner Folksfest
wieder aus - mit Klängen der Welt aus Europas, aus China, aus den USA,
aus Dänemark, Schweden und Norwegen, aus Frankreich und Deutschland. Es
sind Klänge, die zum Zuhören und zum Mitmachen einladen, und Klänge, die
dank unseres Medienpartner Deutschlandfunk Kultur weit über Mölln
hinaus ausstrahlen. Klänge, die zum miteinander Tanzen einladen und zum
gemeinsamen Musizieren. Klänge die auch politisch sind, sich gegen
Intoleranz und Rassismus wenden.
All das hat für das
Organisationsteam des Möllner Folksfestival im Verein Miteinander leben
e.V. schon lange begonnen, die Kontaktaufnahme zu den Musikern, zu den
vielen treuen Sponsoren und Förderern des Festivals und den
unverzichtbaren Technikern, die alles so gekonnt in Szene zu wissen
setzen. Auch die Organisation eines Crowdfunding gehört wieder dazu, das
Freunde und Liebhaber von Weltmusik einlädt, sich mit kleinen Beiträgen
daran zu beteiligen, um all diese vielen Musiker nach Mölln zu holen.
Auf STARTNEXT ist das 15. Möllner Folksfest zu finden und wirbt um
Unterstützung. „Kleine und größere Beiträge sind herzlich willkommen, um
die anvisierten 2.000 € zu erreichen. Vor zwei Jahren haben wir so
Locomondo erfolgreich nach Mölln holen können und so werden wir auch in
diesem Jahr all die Musikerinnen und Musiker nach Mölln holen“, hoffen
Jörg-Rüdiger Geschke und Mark Sauer, beide maßgeblich verantwortlich für
die Festivalorganisation und das Festivalprogramm.
Dass diese
Arbeit ganz offensichtlich auch Spaß macht, zeigt die Tatsache, dass sie
sich alle zwei Jahre der Mammutaufgabe stellen, die Welt mit einem
Fokus auf Europa musikalisch in Mölln und der Region zu präsentierenn.
„Wer erlebt so etwas schon? Den direkten Kontakt zu Musikern in aller
Welt, ein begeistertes Publikum, in den Schulen, vor unserer
OPEN-AIR-Bühne, auf unsere Facebook-Seite, und die großartige
Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ehrenamtlicher Helfer, die
unsere besondere familiäre Folksfest-Atmosphäre entstehen lassen, für
das unser Festival auch bei den Künstlern so beliebt ist“ , beschreiben
beide Organisatoren ihre Motivation, immer wieder loszulegen und freuen
sich auf die kommende Folksfestzeit … vom 07. – 10.06.2018. Wer sich mit
freuen möchte, kann unter www.folksfest-moelln.de das Werden des Festivals mitverfolgen, ganz hautnah auch auf dem Facebookauftritt des Möllner Folksfestes.
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
23.02.2018, 09:30 – 16:30 Uhr
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder
miteinander.leben@t-online.de
Der
Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier
Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der
Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für
politisch interessierte Bürger*innen oder die, die
es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich
von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander
e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in
den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die
Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine
neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das
politische Koordinatensystem der Bundesrepublik
nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich,
Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der
Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der
Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland,
ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen
Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den
Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der
politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer
Inhalte.
Das
Seminar wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung
und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung unter 04541-206726 ist
allerdings obligatorisch.
Verein Miteinander leben e.V. blickt auf ein Jahr voller politischer Bildung
Fundierte Vorträge und spannende Diskussionsrunden prägen die politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule
”Über zweihundert Besucher in Mölln und Ratzeburg, aber auch in Buchholz, nutzten die Möglichkeit, sich politisch zu bilden und mit durchweg gut informierten Dozenten intensiv zu diskutieren. Aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein großartiges Ergebnis unser Bemühungen, die politische Bildung im ländlichen Raum zu verankern”, sagte Vorsitzender Mark Sauer und verwies auch auf das ausgesprochen positive Ergebnis einer Evaluation, die parallel zur Vortragsreihe erhoben wurde. 98,81% der befragten Besucher gefiel die Vortragsreihe, 94,05% gaben an, etwas dazu gelernt zu haben und 96,43% würden den Besuch der Seminar- und Vortragsreihe weiterempfehlen. Eine Bestätigung des Bedarfs für politische Bildungsangebote im ländlichen Raum. ”Wir sehen an den unterschiedlichen Standorten im Lauenburgischen immer wieder großes Interesse an politischen Bildungsveranstaltungen im Vortrags- oder Seminarformat und vermitteln als freier Träger der politischen Bildung gerne geeignete Dozentinnen und Dozenten an unsere Kooperationspartner.“, so Mark Sauer.
»Politische Klönbänke» geben Gedankenanstöße und laden zu Meinungsaustausch ein © Thomas Biller
Dass politische Diskussion und Debatte dabei nicht nur in den Vortragsräumen stattfinden muss, sondern auch trefflich im öffentlich Raum möglich ist, versinnbildlichte der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Ratzeburger Volkhochschule über die Aktion der ”Politischen Klönbänke”. In deren Stadt- und Amtsgebiet wurden metallene Plaketten mit politischen Zitaten an Sitzbänken montiert, als Anregung zum Gespräch und Meinungsaustausch oder einfach auch zum Gedankenanstoß. Und sollten diese weitere Fragen aufwerfen, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich weitergehend zu informieren, wenn die Reihe politischer Bildungsvorträge und Seminare auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird.
10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratieförderung in Ratzeburg
„Wir müssen alle gemeinsam aufpassen“
Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU)
Einführende Worte am Vormittag und verschiedene Workshops am Nachmittag: Die 10. Regionalkonferenz, die am Sonnabend in Ratzeburg mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfand, setzte neue Impulse im Umgang mit Rechtsextremismus, Populismus und stärkte bei den Teilnehmern offensichtlich die Energie, die Demokratie aktiv zu fördern und sich weiter zu vernetzen. Zugleich war diese Veranstaltung die jährliche Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen.
Rund 130 Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeiten der 10.
Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung zur
Fortbildung und zum Austausch © Thomas Biller
„Unsere Demokratie nach vorne bringen“, appellierte Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des RAA-Zentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg, bereits eingangs. Mit-Organisator Mark Sauer, Vorsitzender Verein Miteinander leben e.V. und Koordinator des Ratzeburger Bündnisses, berichtete den teils von weither angereisten Teilnehmern von der Demonstration „Wir sind laut!“ am Reformationstag in Berkenthin. Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß dankte für das zivilgesellschaftliche Engagement in der Region, das sich auch exemplarisch in der kontinuierlichen, vielfältigen und demokratiestärkenden Projektarbeit der Partnerschaften für Demokratie zeige, die durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" vor Ort ermöglicht werde.
Pröpstin Frauke Eiben meinte, es sei „eigentlich ein Skandal, dass wir uns nach zehn Jahren Ratzeburger Bündnis im Jahre 2018 immer noch treffen müssen, aber es ist ein Segen, dass es diese Netzwerktreffen gibt! Hin und wieder heißt es, ´die Kirche hat sich aus der Politik herauszuhalten´; das stimmt, wenn es um Parteipolitik geht, aber es ist nicht möglich, sich immer herauszuhalten, wenn christliche Werte gefährdet sind.“
Der Hauptteil der Konferenz, die wie in den Vorjahren gemeinsam vom RAA-Zentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO Schleswig-Holstein, dem Fachdienst Jugend des Kreises Stormarn, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem Ratzeburger Bündnis konzipiert und organisiert wurde, beschäftigte die Teilnehmer in Workshops mit verschiedenen Themenschwerpunkten ... von Rechtspopulismus über völkischen Rechtsextremismus und die "Neue Rechte" bis hin zu Antisemitismus und Verschwörungstheorien, Vielfalt in Organisationen, rassistische Meinungsmache im Netz und dem Toleranztraining im Rahmen eines Jugendworkshops.
Dr. Dirk Burmester leitete den Workshop "Rassistische Meinungsmache im
Netz und wie man ihr begegnen kann" aus dem heraus sich eine regionale
Projektgruppe gründete
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalt ein weiterer
wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz ... und die Ausstellung
"Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" bot Anlass für viele
anregende Gespräche
Austausch und Begegnung waren neben den Fortbildungsinhalten ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der 10. Regionalkonferenz und die Ausstellung "Jüdische Lebenswelten in Deutschland heute" im Foyer der Lauenburgischen Gelehrtenschule bot Anlass für viele anregende Gespräche, die zum Abschluss auch im Rahmen einer einstündigen, offenen Fragerunde aus dem Plenum mit den Referent*innen der Workshops am späten Nachmittag fortgesetzt wurden.
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus
und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen
Konzertprojekt
Möllner Schulen zeigen Haltung gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit mit einem gemeinsamen Konzertprojekt - eine Gemeinschaftsaktion der Möllner Schulen, des JUZ Taktlos, der Kultur-Community, der Stadt Mölln, des Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stiftung Herzogtum Lauenburg sowie des Vereins Miteinander leben e.V
Strom & Wasser feat. Heinz Ratz wollen ihr Publikum durch ihre brilliante Musik, ihrem hohen Gute-Laune Faktor und die wilde Mischung aus Party, Politik und anspruchsvollen Texten im Bann halten ... immer mit Botschaften, immer gesprächsoffen, immer mit Haltung.
10. Regionalkonferenz
Rechtsextremismus & Demokratieförderung
Die Regionalkonferenz "Rechtsextremismus & Demokratieförderung", das bedeutendste, überregionale Plattform für Wissensvermittlung, Austausch und Vernetzung zum Themenkomplex "Rechtsextremismus & Rechtspopulismus" im norddeutschen Raum, macht am 10.11.2018 ab 09:30 Uhr zu ihrem 10. Jubiläum auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erneut Station in Ratzeburg. In der Lauenburgischen Gelehrtenschule werden wieder bis zu 120 Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft erwarten, die sich einen Tag lang zu aktuellen Entwicklungen in der rechtsextremen Szene informieren, über geeignete und wirksame Strategien gegen solche Strukturen und die damit verbundenen menschenfeindlichen Haltungen diskutieren und sich im wichtigen länderübergreifenden Austausch vernetzen wollen. Die Regionalkonferenz steht dabei nicht nur einem Fachpublikum offen. Auch interessierten Bürger*innen, die sich erstmalig mit diesen Themen befassen, sollen mit dem Workshopangebot angesprochen werden.
"In den letzten Jahren kam es in Deutschland zu einem deutlichen Anwachsen von Rassismus, Muslimfeindschaft, Antisemitismus und menschenfeindlichen Einstellungen gegenüber Minderheiten. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger Menschen, die demokratische Werte leben und fördern, zusammen zu bringen, in ihrem Handeln zu stärken und zu qualifizieren. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Stärkung demokratischer Akteure und Ideen in den ländlich geprägten Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zu", sagte Dr. Daniel Trepsdorf vom RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, der zusammen mit dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck der AWO S.-H., dem Ratzeburger Bündnis, dem Verein Miteinander leben e.V. und dem Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn einmal jährlich diese bundesländerübergreifende Konferenz an jeweils unterschiedlichen Orten ausrichtet. Über 1.300 Multiplikatorinnen, Multiplikatoren und Akteure gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus konnten im Rahmen der Regionalkonferenz, bereits handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und fachlich-inhaltlich fortgebildet werdet. Ein Anspruch, dem sich die Organisatoren auch in diesem wieder stellen, mit einem umfangreichen Workshopprogramm, dass völkischen Rechtsextremismus ebenso beleuchtet, wie die Verschränkungen zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, rassistische Meinungsmache im Netz oder das Phänomen der "Neuen Rechten". Überdies wird unter dem Titel "Vielfalt in Organisationen" darüber diskutiert, warum sich die Realität der Migrationsgesellschaft nicht Politik, Verwaltung, Bildung und Medien widerspiegelt und inwiefern Verschwörungstheorien als im Kern stark antisemitisch entlarvt werden können. Zusammen mit dem Ratzeburger Jugendbeirat wird zudem ein Jugendworkshop angeboten. Ercan Kök vom Verein Miteinander leben e.V. lädt zu einem aktiven und interaktiven Toleranztraining ein.
"Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland aber auch in ganz Europa, wo über rechtspopulistische Strömungen rechtsextremen und rassistische Haltungen und Einstellungen Gehör und Eingang in die Mitte der Gesellschaft finden, ist es wichtiger denn je, an dieser Arbeit festzuhalten",beschrieb Bürgermeister Voß als einer der Initiatoren der Regionalkonferenz deren immer noch hochaktuellen Auftrag.
Die Teilnahme an der 10. Regionalkonferenz "Rechtsextremismus & Demokratieförderung" wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung und die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" und ist somit für alle Teilnehmer*innen kostenlos. Sie ist allerdings mit einer obligatorischen Anmeldung verbunden. Unter www.raa-mv.de/regionakonferenz2018 können Interessierte ihren Workshop online auswählen. Allerdings behalten sich die Veranstalter vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
„Oh, eine Dummel!"
Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire
Ausstellung in der Kreisverwaltung
vom 06.11. – 23.11.2018
Die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“, unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Grant Hendrik Tonne, ermöglicht einen besonders jugendgerechten Zugang zu den Themen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit: Anhand von ca. 60 aktuellen Karikaturen von namenhaften Künstlern_innen, sowie satirischen Fernseh- und Filmbeiträgen, können sich die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher mit den typischen, allzu simplen rechtspopulistischen und rechtsextremen Problemlösungsversuchen und Argumentationsweisen auseinandersetzen und so deren gefährlichen Gehalt offenlegen. Dem Betrachtenden bleibt hier das Lachen förmlich im Halse stecken und dies soll zum Ausgangspunkt genommen werden, um über die Entstehung und über Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nachzudenken und gemeinsam darüber zu diskutieren, wie man dem etwas entgegensetzen kann. Das speziell für diese Ausstellung erarbeitete didaktische Material begleitet diese Prozesse. Die Wanderausstellung ist kostenfrei zu besuchen und eignet sich insbesondere für Schulklassen ab Jahrgangsstufe 9 oder Jugendgruppen - aber auch für Erwachsene.
Konzipiert und realisiert wurde die Wanderausstellung bereits 2015 von der CD-Kaserne gGmbH in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Celle. „Die Idee zur Ausstellung kam uns, nachdem wir nach einer passenden Ausstellung für Jugendliche im Rahmen der Celler Aktionswochen gesucht hatten. Wir wollten hierbei einen anderen, emotionaleren und jugendgerechteren Zugang zu der Thematik und wurden auf dem Ausstellungsmarkt nicht fündig. So haben wir kurzerhand beschlossen, selbst eine Wanderausstellung zu konzipieren.“, so Kai Thomsen, Projektleiter der Wanderausstellung. Bereits in der Zeit von April 2016 bis März 2018 ist die Ausstellung sehr erfolgreich in Niedersachsen und darüber hinaus gezeigt worden, an insgesamt 21 Standorten hat sie über 25.000 Besucher_innen erreicht. Seit April 2018 tourt nun die Aktualisierung der Ausstellung, gefördert durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover, bundesweit durch Schulen, Museen, Kulturzentren, Rathäuser, Jugendeinrichtungen, Galerien usw.
Die in der Ausstellung gezeigten Karikaturen sind verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen, Zeitschriften und Satire-Magazinen entnommen und stammen u.a. von Ralph Ruthe, Harm Bengen, Paolo Calleri, Christian Eckert (Ecki), Martin Erl, Timo Essner, Marcus Gottfried, Achim Greser & Heribert Lenz, Marian Kamensky, Thomas Körner, Kostas Koufogiorgos, Kricke, Martina Laser (Martinchen), Piero Masztalerz, Schwarwel, Martin Perscheid, Andreas Prüstel, Klaus Plaßmann, Josef Schewel, Karsten Schley, André Sedlaczek, Klaus Stuttmann und Freimut Woessner. Die satirischen Beiträge setzen sich vor allem aus Beiträgen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens (z.B. NDR, Extra3 / ZDF, Die Anstalt etc.) zusammen. Abgerundet wird die Ausstellung durch gegenständliche, „real“-satirische Auseinandersetzungen mit dem Thema Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
Eröffnet wird die Ausstellung, die durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wird, durch Landrat Dr. Christoph Mager am 06.11.2018 um 17:00 Uhr im Foyer des Kreishauses. Dort wird es zudem Informationen zur aktuellen Arbeit des Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck und des RAA Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg geben, die mit ihrer Praxiserfahrung maßgeblich die 10. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung mitgestalten. Klaus Irmscher wird die Eröffnung musikalisch begleiten.
Verein Miteinander leben e.V. und Ratzeburger Bündnis starten kreisweites "Rassismus-Monitoring"
Dabei nutzt das Projekt die vielen guten persönlichen Beziehungen, die es im Kreisgebiet in die unterschiedlichen migrantischen Milieus gibt und über die solche Vorfälle auch zur Sprache kommen. Solche Vertrauenspersonen, die auch von den vermeintlich niederschwelligen Erfahrungen Kenntnis gelangen, sei es, weil sie seit Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit oder beruflich in der Migrationsberatung oder Jugendarbeit tätig sind, sei es weil sie mit eigener Migrationsbiografie als akzeptierte*r Mittler*innen fungieren, sollen als Interviewer gewonnen werden, die für eine standardisierte Dokumentation geschult und zum Datenschutz verpflichtet werden. Begleitet wird das "Rassismus-Monitoring" durch das Zentrum für Betroffene rechter Angriffe e.V. ( ZEBRA e.V.) in Kiel, die dieses landesweit einmalige Pilotprojekt mit Beratungsexpertise, Coaching und Auswertungskompetenz unterstützt.
Ratzeburger Bündnis und Verein Miteinander leben e.V. starten
kreisweites "Rassismus-Monitoring" mit einer ersten Schulung in
Ratzeburg
Parallel zum Erfassungswesen sollen zudem wiederkehrend öffentliche Veranstaltungen zum Thema ”Alltagsrassismus” organisiert werden, für alle Altersgruppen in unterschiedlichen Formaten, um die öffentliche Sensibilität gegenüber diesem Phänomen zu steigern. Ebenso sollen Multiplikator*innen aus Sozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit, Verwaltung, Institutionen und Vereinen in diesem Themenbereich niederschwellige Fortbildungsangebote vor Ort eröffnet werden.
Den Projektinitiatoren aus Ratzeburg und Mölln ist sehr bewusst, dass sie mit dem "Rassismus-Monitoring" ein "dickes Brett" bohren werden und dafür einen langen Atem brauchen. Schließlich wusste schon Albert Einstein, dass es leichter ist, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil. Doch angesichts eines zunehmenden verrohten Umgangs in der Gesellschaft ist aus ihrer Sicht wichtig, im ersten Schritt öffentlich festzuhalten, wie wir miteinander umgehen.
Folksfest ON TOUR mit Arbadétorne
Musik aus unserer europäischen Partneregion Pays de la Loire
Die Musik aus der Vendée – die Region liegt südlich der Bretagne in der Pays de la Loire – ist geprägt von schwungvollen Tanzmelodien, Tanzliedern und Wechselgesängen mit bretonischem Einschlag, ohne jedoch eine keltische Kultur im eigentlichen Sinn zu sein. Das Folktrio zeichnet sich seit vielen Jahren damit aus, die Vielfalt dieser Musiktradition zu pflegen, zu entwickeln und einem möglichst großen Publikum bekannt zu machen. Deshalb gelten die Musiker in ihrer Heimat als Supergruppe und als Vorbild.
Das Konzert ist eine Kooperation mit dem Förderverein Möllner Folksfeste und dem Folkclub Herzogtum Lauenburg und wird gefördert durch das Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.
Konzert
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Samstag, 8. September 2018
20 Uhr / Eintritt 15 €
für FolkClub-Mitglieder 5 €
Saamstag, 8. September 2018, 15-18 Uhr
Stadthauptmannshof Mölln
Hauptstraße 150
Teilnahmegebühr 5 €
Bucky Halker gastierte mit dem "Ghost of Woody Guthrie« im POLITICALied
Bucky Halker aus Chicago lud zu einer musikalischen Begegnung mit dem "Ghost of Woody Guthrie“ in den Ratssaal des Rathauses und rund 40 Besucher*innen folgten seinen Ausführungen in Vortrag und Musik zum Leben und Wirken des amerikanischen Musikers mit dem großen sozialpolitischen Gewissen. Bucky Halker pflegt als Vorstandsmitglied der "Woody Guthrie Foundation" das Liedgut Woody Guthries und konnte sowohl als Musiker, aber auch als Dozent für das politische Lied in seinem auf Englisch gehaltenen Vortrag die Aktualität von Guthries Musik eindrucksvoll herausarbeiten.
Insbesondere jene Lieder, die Woody Guthrie über Flucht, Arbeits- und Umweltmigration während der großen Depression und der „Dustbowl“-Dürre in den USA der 30er Jahre verfasste und die Bucky Halker mit Bildern der Zeit unterlegte schlugen einen erstaunlichen Bogen in die Gegenwart Europas, mit all den beschriebenen Facetten von Verzweiflung, Perspektivlosigkeit, aber auch Rassismus und Ausgrenzung.
Zusammen mit Jörg-Rüdiger Geschke intoniert Bucky Halker das berühmteste Lied Woody Guthries »This land is your land«
Dabei wies Bucky Halker immer wieder auf dem Umstand hin, dass die Lieder Woody Guthries den oft unmenschlichen und mitleidlosen Umgang von Amerikanern untereinander in der wirtschaftlichen Krise beschreiben und nicht gegenüber fremden Menschen, die als Migranten ins Land kommen. Er unterstich in diesem Zusammenhang die Bedeutung Guthries, der nicht nur in seinen volksnahen, sozialkritischen Liedern dieser Verzweiflung und Unmenschlichkeit einen Ausdruck geben konnte, sondern historisch auch als Chronist einer Zeit starker Entsolidarisierung der Gesellschaft fungierte. Gerade dies mache, so Halker, seine Lieder in der heutigen Zeit so wertvoll und aktuell.
Das 15. Möllner
Folksfest ist verklungen … und
hinterlässt Erinnerungen an vielfältige Begegnungen
mit Europa und der Welt
Europäisches Zusammenspiel der Weltmusik ... Edwige Etienne (re.) aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire begleitet Musiker der örtlichen Musikszene beim Begnungskonzert (Foto: Jens Butz)
Diese musikalische Begeisterung zeigte sich auch in den nachfolgenden Schulkonzerten in Mölln und Ratzeburg. Über 1.500 Schüler*innen ließen sich von den für sie ungewohnten Darbietungen begeistern und zum Mitmachen animieren oder sie erfuhren im Rahmen der Vorträge von Bucky Halker etwas zum Leben und Wirken Woody Guthries und auch zur aktuellen Diskussion über Flucht, Arbeits- und Umweltmigration am Beispiel der großen Depression und der "Dustbowl"-Dürre in den USA der 30er Jahre.
Bucky Halker singt und erzählt von Woody Guthrie und der düsteren Zeit der "Great Depression" in Amerika, in der Flucht zum Alltag vieler Millionen Menschen gehörte
Musikalische Feinheiten konnte das Publikum beim traditionellen Radiokonzert in Kooperation mit dem Deutschlandfunk Kultur erleben. Das dänische Ensemble PHØNIX begeisterte in ihrem musikalischen Zwiegespräch mit der chinesischen Ghuazengspielerin Sangka, ebenso das Göteborger Bäckafall-Quartett, deren Repertoire von traditionellen schwedischen Volkslieder bis zur Musik der Sami reichte. Geradezu überwältigt zeigte sich das Publikum von der Kreativität und den Vokalkünsten des norwegischen Sängers Björn Tamren des Duos PolkaBjörn & Kleine Heine, der mal jodelnd, mal im Ober- und Untertongesang, mal mit dem Charme eines Chansoniers und mal mit tiefsten Südstaaten-Blues-Timbre brillierte und dabei absolut virtuos von Heine Bugge begleitet wurde.
Dänische Folkmusik der Gruppe PHØNIX trifft
aufdie chinesische Ghuazengspielerin Sangka und
schafft bezauebrende neue Klangwelten
(Foto: Jens Butz)
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Das Bäckafall-Quartett aus Göteborg begeisterte beim
Radiokonzert des Deutschlandfunk Kultur mit schwedischer
Traditionsmusik in junger Interpretation (Foto: Jens Butz)
Volkalkünstler
PolkaBjörn (li.) und Akkordeonist Kleine Heine begeisterten
das Publikum mit jodelnden Klangausflügen und unfassbaren
Stimmtiefen (Foto: Jens Butz)
Der Workshop "Europa tanzt" lädt zur Begegnung ... von Schweden, über Dänemark, Norwegen und Frankreich, samt Überaschungsexkursion nach Syrien
Beim Open-Air-Festival am Sonnabend führte die sommerliche Hitze auf dem Möllner Marktplatz dazu, dass beispielsweise die Mitmach-Tanzaktion bei Temperaturen von über 30° Grad zu einer sehr sportlichen Aktivität für echte Enthusiast*innen wurde. Mit zunehmenden Schattenschlag füllte sich der Platz zum Abend zusehends und wie immer tanzte der Marktplatz bei der deutsch-syrischen Safar-Band und dem Berliner Ensemble „Maurizio Presidente“ bis in den späten Sommerabend, unterbrochen von Gaukler- und Feuerspucker-Aktionen.
Der Marktplatz beginnt zu tanzen, als die syrisch-deutsche Safar-Band das Abendprogramm einleitet ...
... und nach einer feurigen Gauklershow ...
... tanzt das Publikum erst recht bei der Musik von Maurizio Presidente! in die Nacht.
Das magische Nachtkonzert ... die Session zum Geniessen - Peter
Köhler (li.) im Zusammenspiel mit den Musikern von
Bäckafall und Maurizio Presidente!
„An all den vielen großen und kleinen Veranstaltungen des Folksfestes haben sicherlich über 3000 Menschen zum Teil aktiv teilgenommen. Es mag größere Festivals geben, aber: Bei diesem Allround-Fest mit seinen vielen Facetten weiß man nie, wie sich alles am Ende zusammenfügt und in diesem Jahr war das Zusammenwirken aller Künstler*innen eine absolut runde Sache, die jede Menge magische musikalische Begegnungen hervorbrachte, wie es sie selten auf den ganz großen Festivals gibt“, sagte der künstlerische Leiter Jörg-Rüdiger Geschke. Und Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V, ergänzte: "Nicht nur musikalische Begegnung, sondern vor allem auch europäische Begegnung mit all denn Beiträgen aus unsere Partnerregionen, die einmal mehr den großen kulturellen Reichtum Europas eindrucksvoll demonstrierten, der uns bei unserem Festival so wichtig ist."
Das
15. Möllner Folksfest lockt
mit „WeltKlangEuropa“
… und
nichts
weniger!
Das Festival startet am 07. Juni um 19:00 Uhr in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ nach dem Eintreffen aller Musiker mit einem Begegnungskonzert zum Kennenlernen. Der Eintritt ist frei, „raschelnde" Spenden sind erbeten.
Sambalegria eröffnet das 15. Möllner Folksfest
Am Freitag den 08. Juni, wenn auf dem Marktplatz die große Bühne und ein Tanzboden aufgebaut werden, gibt es ab 19:30 (Einlass 19:00) im Medaillonsaal des Stadthauptmannshofes in Kooperation mit dem Deutschlandfunk Kultur das traditionelle Radiokonzert. Unter dem Motto „Skandinavien anders“ erklingen Alpenjodler und Funeral Songs aus dem höchsten Norden mit dem norwegischen Duo Polkabjørn & Kleine Heine und anschließend zeigt das junge Göteborger Bäckafall-Quartett, wie Schwedenfolk auf den Balkan, Irland und Haiti trifft. Im zweiten Teil des Abends wird Phønix feat. SangKa dänischen Groove mit chinesischer Finesse verbinden. Das Radiokonzert, dessen Eintrittskarten für 20,00 € aktuell im Vorverkauf erhältlich sind, ist vor allem auch eine Hommage an unser Europa, kommen doch viele der Musiker*innen aus den europäischen Partnerregionen Schleswig-Holsteins, die beim 15. Folksfest einen besonderen Schwerpunkt bilden.
Das norwegischen Duo
Polkabjørn &
Kleine Heine
Der nachfolgende Samstag, der 9. Juni, ist Haupt-Festival-Tag. Ab 14:45 Uhr spielen alle Musiker des Folksfestes auf der großen Open-Air-Bühne, die auch im 25.Jahr des Festivals mit den kraftvollen Samba-Trommeln von SAMBALEGRIA freigegeben wird. Es wird politisch, es wird rhythmisch, es wird auch mal leise und träumerisch, es wird getanzt und noch mehr getanzt, zu Klängen aus Skandinavien, aus der Pays de la Loire – noch einer unserer europäischen Partnerregionen – aus Syrien und aus Deutschland. Und Till tanzt natürlich mit! Ein Kinderfest lockt, ebenso kulinarische Spezialtäten unserer türkischen Freunde. Bis 23:00 Uhr dauert das vielfältige Open-Air-Programm bei freiem Eintritt.
Maurizio Presidente! aus Berlin
Safar-Band - Syrisch-deutsche Fusion
Danach ist aber nicht Schluss. Es folgt - ein Geheimtipp für Musikliebhaber - ab 23:30 Uhr im historischen Saal des Stadthauptmannshofes das Nachtkonzert, diesmal nach einem konzertenten Teil wieder mit einer Weltmusik-Session bis in den frühen Morgen.
Duo Etienne aus der französischen Partnerregion Pays de la Loire
Das 15. Möllner Folksfest endet am Sonntag, beim traditionellen Folksfest-Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche ab 10:00 Uhr. Gemeinsam mit Pastor Matthias Lage werden viele Musiker des Festivals und aus der Region den Gottesdienst musikalisch ausgestalten. Seinen endgültigen Abschluss findet das Festival mit einem Abendkonzert in der Begegnungsstätte mit dem eigens aus Chicago angereisten politischen Singer/Songwriter Bucky Halker.
Bucky Halker bringt den "Geist Woody Guthries" aus Chicago, USA
Das gesamte Festival ist eingerahmt von zahlreichen Schulkonzerten, die die Musiker am Freitagvormittag absolvieren und einem Workshopprogramm, das allen offensteht, die mit unseren Gästen Mit-Muszieren, Mit-Trommeln oder Mit-Tanzen wollen. Alles rund um 15. Möllner Folksfest ist unter www.folksfest-moelln.de zu finden, auch die vielen Förderer, Unterstützer und Sponsoren, die das Festival gemeinsam tragen helfen. Nur die guten Geister des Festivals sind dort nicht zu entdecken. Die arbeiten ehrenamtlich für die Sache, das politische Anliegen des Festivals und des Vereins Miteinander leben e.V., sich gegen Intoleranz und Rassismus zu wenden und stattdessen Freude an der Vielfalt und der so wunderbar unübersichtlichen Kulturwelt zu zeigen: Es gibt viel zu entdecken, man muss sich nur trauen!
Vorschau auf das 15. Möllner Folksfest im Offenen Kanal Lübeck
Die „Neue Rechte“ im Kulturkampf mit dem freiheitlichen Wertesystem der Bundesrepublik
Großes Interesse an den Ausführungen David Begrichs, Gemeinwesenberater von Miteinander e.V. Magdeburg, zum Thema „Die Neue Rechte“ verzeichnete der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen eines Tageseminars zur politischen Bildung in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ . Rund 20 Teilnehmer*innen, privat oder mit beruflichen Motivationen, ließen sich einen fachlich sehr fundierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen am rechten Rand der Gesellschaft geben und zeigten sich ob der Entwicklungslinien und Perspektiven alarmiert. Nicht weniger als einen strukturiert geführten Kulturkampf von rechts skizzierte David Begrich, der viele unterschiedliche Lager, von nationalkonservativen, über nationalliberale bis hin zu völkisch und rechtsextremen Strömungen, zusammenbindet im gemeinsamen Wirken gegen die freiheitlichen Werte des Liberalismus. Mithin ein Kulturkampf, der nicht klischeehaft als Rechtsextremismus beschrieben werden kann, der aber nichtsdestotrotz die Republik in ihren Grundwerten verändern möchte und die nationalen Bestrebungen Polens oder Ungarns zum Vorbild hat.
David
Begrich (oben rechts) von Miteinander e.V. in Magdeburg erläutert
Erscheinungsformen und Strategien der „Neuen Rechten“
In einer Rückbesinnung auf nationale Werte, auf kulturelle und wirtschaftliche Abgrenzung, auf eine Volksgemeinschaft gar, die jedem Volk einem angestammten Lebensraum zuweist und Rassismus kulturell begründet salonfähig machen will, werden vermeintliche Antworten auf die Herausforderungen der globalen Welt gegeben. Der konkrete Weg dieser Rückbesinnung wird hingegen kaum konkret beschrieben und klingt, wenn geäußert, immer radikal. Der Einzelne tritt zurück hinter sein Volk, der Mensch wird wieder klassifiziert nach Typen, die Frau tritt zurück hinter den Mann, die eigene Nation erhebt sich überlegen und weist das Fremde ab oder will es sogar aktiv „remigrieren“. Auf diesem Weg schwingt allerdings immer das Motiv von Gewalt. Es spiegelt sich in einer Wortwahl, die bewusst nationalsozialistische Begriffe der Entmenschlichung in den öffentlichen Diskurs zurückführt. Es spiegelt sich auch in dem Bild eines eigenen Märtyrertums, von Menschen, die im liberale System vermeintlich zu Opfern wurden, verdrängt, von einem angestammten Platz in der Geschichte, aus ihrem Lebensraum. All das ist ein vor allem ein Motiv der Rechtfertigung für einen gesellschaftlichen Umbruch, der zunehmend radikaler gedacht wird und dabei Gewalt und Opfer billigend und sogar notwendig in Kauf nimmt.
Begrich zeigte an unterschiedlichen Fallbeispielen ein symbiosehaftes Netzwerk von Akteuren, das sich vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft bahnt, die Sagbarkeitsgrenzen verschiebt, bewusst Tabubrüche betreibt, Geschichte ad acta legen und die bestehende Ordnung herausfordern will. Diesen Herausforderungen gegenüber zeigen sich Stützen der liberalen Gesellschaft oftmals sprachlos und überfordert, gerade auch, weil nicht begriffen wird, dass ein Kulturkampf um Werte, um Deutungshoheiten inszeniert wird, auf allen Ebenen der Demokratie. Insbesondere die Parteien sieht Begrich hier in großer Verantwortung, für die freiheitlichen Werte konsequent und auf allen Ebenen, in den Stadtparlamenten genauso, wie in den Kreis- und Landtagen sowie im Bundestag Stellung zu beziehen und diese Herausforderung nicht zu unterschätzen. Die Protagnisten der „Neuen Rechten“ sind vielfach akademisch ausgebildet, kampagnenfähig und analytisch im Vorgehen, über Burschenschaften gut vernetzt und mit Beziehungen zu vielen Ressourcen und Kompetenzen. Es sind Kreise, die Deutschland radikal anders denken und auch in dieser Weise umgestalten wollen, eine Erkenntnis, die, so Begrich, noch nicht bei allen maßgeblichen Entscheidungsträger*innen angekommen ist.
15. Möllner Folkfest lockt mit „WeltKlangEuropa“ und startet mit einem „Crowdfunding“
„Die Neue Rechte – Wer soll das sein?“
Tagesseminar mit David Begrich
Int. Begegnungsstätte „Lohgerberei“
Bahide-Arslan-Gang, 23879 Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Der Verein Miteinander leben e.V. plant auch in diesem Jahr als freier Träger der politischen Bildung unter dem Motto „Demokrat*innen bei der Arbeit“ ein möglichst kostenloses Vortrags- und Seminarangebot für politisch interessierte Bürger*innen oder die, die es doch einmal werden wollen. Den Auftakt macht David Begrich von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg, der im Rahmen eines Tagesseminar die „Neue Rechte“ in den Fokus stellt und mit erfahrenen Blick skizieren will.
Die Neue Rechte. Wer soll das sein? PEGIDA? Identitäre? Die AfD? Oder eine neue soziale Bewegung von rechts, die seit mehr als zwei Jahren das politische Koordinatensystem der Bundesrepublik nachhaltig verschoben hat? Das Tageseminar mit David Begrich, Rechtsextremismusexperte und Gemein- wesenberater von der von der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V. Magdeburg geht der Frage nach der Herkunft einer Neuen Rechten in Deutschland, ihren Ursprüngen und Quellen ebenso nach, wie den aktuellen Erscheinungsformen in Politik und Publizistik. Gefragt wird nach den Erfolgsbedingungen neurechter Politikangebote und der Rolle der politischen Popkultur bei der Kommunikation rechter und rassistischer Inhalte.