„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
18
Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen.
Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad
Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben.
So erläuterte sie als gutes Beispiel ein
Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive
Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele
Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben
Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die
mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der
Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den
vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam
durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein
zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der
Region in Israel zustande gekommen. "Ich
besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu
Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse
besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein
über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
"Demokratie leben"
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden,
Demokratie muss erlernt werden.“ …
unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei
Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische
Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“
ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und
Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie
anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres
der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner
thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im
Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische
Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer
wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter
Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was
geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren
oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die
diesjährige Reihe „Demokratie leben“
wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an
ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So
wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der
Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung
in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo
Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische
Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt
Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für
Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie
können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln?
Wie
gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im
Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu
im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei
Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an
Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an
kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr.
Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend
für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der
demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr
interessiert“ an, das Thema der sinkenden
Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in
Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung
bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und
Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen
kann.
Mit
Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur,
Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll
zudem das Thema Antisemitismus und sein
Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes
behandelt werden.
Detaillierte
und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen
sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu
finden.
Die
Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und
werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN -
KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne
Frank-Ausstellung im März und April 2014 am
Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein
Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im
Möllner Jugendzentrum „Takt-los“
angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten
'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine
inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei
setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust
am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema
Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend
interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei
entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in
Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner
Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“
produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform
„Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und
somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum
zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Gefördert
wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne –
Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des
Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz
stärken“ durch das Beratungsnetzwerk
Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein
Miteinander lebene.V. aus Mölln.
Finnische
Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein
und Ostbottnien
Das
Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer
Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen
Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen
Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de
Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und
seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien.
Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den
politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften
stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder
Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige
Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu
zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno
Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah
erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen
unserer europäischen Nachbarn anhören und
anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste
Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische
Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser
Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge,
die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu
begleiten?“,
sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem
Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume
für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit
viel Publikumszuspruch konnte das Möllner
Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben
e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk
Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in
der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in
der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“
starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es
türkisch…“ boten die Musiker
Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M -
Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen
Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen
Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum
Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei
traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige
„Kabak“ sowie die für
mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und
Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe
oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln,
wurden erklärt.
Das
Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik
– ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine
Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner
Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus
das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..."
zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es
will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die
Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der
Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten
Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen
und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das
Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!"
der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Nach vier Wochen ist am
vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank
– Eine Geschichte für heute“ im regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der
Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
„Rund 1.275 Schüler haben
die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufsbildungszentrum (BBZ)
besucht, darunter Klassen aus Sandesneben, Ratzeburg und Schwarzenbek.
Auch das facettenreiche Begleitprogramm, das mit einer Lesung von Lea
Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen
Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300
Besuchern“, skizzierten
Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein
Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND
den erfolgreichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge
Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis
möglich. So beteiligten sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg,
die Volkshochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die
Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der
Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen
Impulsen und Veranstaltungen.
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung
schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike
Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ
lag, aus pädagogischer Sicht an.
„Das Konzept des Anne Frank Zentrums,
Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und
einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte
den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene
vermitteln können.“
Schulleiter Ulrich Keller
(hi.li.) und Heike Heitmann (vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter
aus Mölln, Ratzeburg und Sandesneben
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Schulleiter Ulrich Keller
bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die
für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins
Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die
beiden erwachsenen Ausstellungsbegleiter Solveig Steinkamp und Karl
Rauth ein, die an verschiedenen Tagen Führungen für
die allgemeine Öffentlichkeit durchführten.
Dankbar
zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den
Lokalen
Aktionsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit
den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesfamilienministerium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen
Schwerpunkt in Mölln und der Region für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“
Zur weiteren Bearbeitung der
Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein
Podcast-Workshop im Möllner Jugendzentrum "Takt - los" statt.
Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen
Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen
zusammenfassen können und über das Internet
im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem
deutschsprachigen Publikum weltweit teilen.
Möllner
Bildungsbündnis startet neues Projekt
"Meine
Heimat in der Musik
¿Wie
klingt „zuhause“?"
Wie
klingt „zuhause“: ist es Rock, Rap, Hip-Hop oder
sind es eher
traditionell anmutende Klänge wie zum Beispiel die
Erinnerungen an
Kinderlieder, mit denen man aufgewachsen ist? Dieser Frage
spürt das
neue Jugendprojekt des Möllner Bidlungsbündnisses,
bestehend aus
dem Verein Miteiander leben e.V., der DITIB Türkisch
Islamischen
Gemeinde zu Mölln e.V., der Gemeinschaftssschule
Mölln und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, nach. Es ist die
Fortsetzung der
erfolgreichen Jugendkulturarbeit des vergangenen Jahres, in deren Fokus
das gemeinsames Theaterprojekt "Du bist so
anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. In diesem Jahr
verfolgt
das Möllner Bildungsbündnis unter dem Motto "Das klingt so anders..."
einen
musikalischen Ansatz.
Jugendlichen
ist ihre Musik von je her ein Halt in ihrem Alltag: Sie vermittelt
Vertrauen, Orientierung und Rückzugsorte in einer zunehmend
unübersichtlichen Welt, bietet Sicherheit, Geborgenheit,
Zuversicht
und Zugehörigkeit zu musikalisch Gleichgesinnten. Entgegen
früheren
Zeiten ist es aber nicht das eigene Musizieren, sondern eher das
Rezipieren von Musik über MP3, Smartphone & Co, das
diesen Halt
gibt über die Klänge im Kopfhörer.
Dabei
sind es sehr unterschiedliche Klänge, die „Heimat in
der Musik“
stiften. „Heimat“ liegt für junge Menschen
vielfach im Globalen
und scheint unabhängig zu sein von der Herkunft der Musik und
der
Herkunft der Hörer. Moderne Musikstile werden
kulturkreisübergreifend gehört und praktiziert.
Gerappt wird auf
Arabisch wie auf Englisch oder Deutsch und alle, die diese
Musikrichtung mögen, finden sich in ihr wieder. Doch wie
wirkungsstark im musikalischem Sinne ist in der Tiefe der eigenen
Biografie der eigene Kulturkreis? Kindliche Berührungen mit
den
eigenen, zumeist in der Familie gesungenen Volks- und Kinderliedern,
den eigenen Rhythmen und Harmonien, sind nachhaltige Verbindungen zu
einer „musikalischen Heimat“.
Die
Frage nach einer „Heimat in der Musik“, danach, wie
„zuhause“
klingt, weist auf die ganz aktuelle Frage an jeden Einzelnen in einer
globalen Welt: „Was ist meine Heimat?“
Dem
jeweils Fremden und Eigenen in der Musik möchte das Projekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
mit Jugendlichen,
die selbst wenig Möglichkeiten haben, Musik aktiv zu erleben
können,
über einem Zeitraum von einem halben Jahr nachspüren.
Zusätzlich
ist wieder eine Einbindung von jungen Menschen mit Behinderungen
über
des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow vorgesehen. Dort wird seit
längeren mit modernen Musikformen wie Bodypercussion und Rap
gearbeitet, weil man dort weiß, wie viel Halt, Sicherheit und
Selbstvertrauen und somit Stärke Musik geben kann.
Über diese
Arbeit ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für eine
gemeinsame
Projektarbeit.
Das
Möllner Jugendtmusikprojekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
wird gefördert
durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der
Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bewegende
Eröffnung der
Anne-Frank-Ausstellung
in Mölln
Mit einer bewegenden Feierstunde
wurde am vergangenen Dienstag die Ausstellung „Anne Frank
– eine Geschichte für heute“ im Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln eröffnet. Schulleiter
Ulrich Keller freute sich sehr, aus diesem Anlass Batsheva Dagan in
seinem Haus begrüßen zu dürfen, die sich
auf Vermittlung des Vereins Yad Ruth e.V. bereit gefunden, den rund 80
anwesenden Schülerinnen und Schülern von
„Dort“ zu erzählen.
„Dort“ ist für Batsheva Dagan das
Konzentrationslager Auschwitz, das für sie als junge Frau nach
einer Odyssee der Verfolgung, der Ghettoisierung, der Flucht, des
Untertauchens, des Verrats, der Haft, der Folter und vieler grausamer
Erlebnisse dann doch nicht, wie vom Naziregime vorgesehen, zu
einer Endstation wurde. Batsheva Dagan hat überlebt, vor allem
gestärkt durch den Willen, an Werten der Menschlichkeit und
der Zivilisation konsequent festzuhalten.
(Foto:
Jens Butz)
„Um
den Blick von dem Grauen abwenden zu können, habe ich gelernt,
Französisch, zusammen mit einer belgischen Mitgefangenen und
Gedichte, die Häftlinge in Ausschwitz verfasst haben.“, erzählte
sie dem gebannt lauschenden, jungen Publikum. Erzählen sei ihr
zur Pflicht geworden, erklärte sie ihre Motivation, sich
diesen dunklen Erinnerungen immer wieder zu stellen. „Damit
ihr erfahrt, wie es gewesen ist. Und damit mit ihr mich fragen
könnt.“ Von diesem Angebot machten die
Schüler reichlich gebraucht, so auch die Frage nach ihrer
Nummer. Bereitwillig zeigte Batsheva Dagan ihren Arm, ein Anblick, der
viele Schüler stark berührte und ferne Geschichte so
deutlich vor Augen führte.
Auch die
anwesenden Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jan
Wiegels, Bürgermeister Rainer Voß sowie
Schulrätin Katrin Thomas, die als Schirmherrin die
Anne-Frank-Ausstellung begleitet, zeigten sich durch die Begegnung,
aber auch das würdevolle musikalische Rahmenprogramm, welches
die Schule vorbereitet hatte, tief beeindruckt. „Wer
nicht zu seiner Geschichte steht, stiehlt sich aus der Verantwortung.
Dazu gehört auch die kollektive Geschichte, also die
Geschichte, die wir gemeinsam aus der Vergangenheit übernommen
haben.
Keine
Frage: Unsere jungen Leute diskutieren und forschen, sie fragen und
schauen hin. Darin liegt die Chance, die Erinnerung lebendig zu halten.“, sagte Katrin
Thomas.
Ein besonderes Anliegen
für Batsheva Dagan war es, anschließend noch mit den
jungen Ausstellungsbegleitern, die sich in einem vom Anne-Frank-Zentrum
geleiteten Trainingsseminar auf die Schulführungen durch die
Ausstellung vorbereiteten, zu sprechen. Sie zeigte sich vom Engagement
und der Offenheit dieser Jugendlichen für das schwere Thema
der „Shoa“ sehr beeindruckt.
Die Anne-Frank-Ausstellung
wird bis zum 11. April in Mölln zu sehen sein, vorzugswiese
für Schulklassen, aber auch für die allgemeine
Öffentlichkeit, jeweils an den kommenden Dienstagen
ab 16:30 Uhr im Rahmen von kostenlosen Sonderführungen.
Treffpunkt hierzu ist der Haupteingang des Regionalen
Berufsbildungszentrums in der Kerschensteiner Straße.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
Anne-Frank-Ausstellung
kommt nach Mölln
„Anne
Frank – eine Geschichte für heute“ ist
die deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung
des Anne Frank Hauses, Amsterdam. Sie wird vom Anne Frank Zentrum in
Berlin betreut und vom 15.03 – 11.04.2014 über das
Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander Leben e.V. in
Mölln in den Räumen der Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln
gezeigt.
Die
Ausstellung richtet sich in erster Linie an junge Menschen und regt
dazu an, sich in verschiedener Weise mit Toleranz, Menschenrechten
und Demokratie auseinander zu setzen. Sie erzählt auf
über 54
Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks und lässt
weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden Erfahrungen in der Zeit
des
Holocausts skizzieren. Die Besucher werden herausgefordert,
über
Unterschiede und Parallelen zwischen Gestern und Heute nachzudenken.
Die
Ausstellung wird vom 19.03 – 11.04.2014 zu besichtigen sein,
im
Rahmen des Konzeptes „Jugendliche begleiten
Jugendliche“. Dazu
können sich SchülerInnnen im Rahmen eines
zweitägigen
Trainingsseminars des Anne Frank als engagierte
AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen. Für die
Ausstellung in
Mölln werden kreisweit 25 – 30 interessierte junge
Menschen ab 16
Jahren gesucht, die diese spannende Aufgabe für die Klassen
ihrer
Schule übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll am 17. und 18.
März
vor Ort in den Räumen der Ausstellung des Regionalen
Bildungszentrums Mölln erfolgen und wird von den
Fachkräften des
Anne Frank Zentrums durchgeführt.
Eröffnet
wird die Ausstellung offiziell am 18.03.2014 um 10:00 Uhr im Rahmen
einer Feierstunde durch Schulrätin Katrin Thomas, die sich
bereit
erklärt, als Schirmherrin zur Verfügung zu stehen. An
der
Eröffnung teilnehmen wird zudem auch Batsheva Dagan, eine
Zeitzeugin
des Holocausts, die gemeinsam mit den Schülern des Regionalen
Berufsbildungszentrums über ihre Lebensgeschichte sprechen
möchte.
Die
Anne-Frank-Ausstellung wird umrahmt von einen vielfältigen
Programmangebot für die allgemeine Öffentlichkeit,
das zusammen mit
verschiedenen Kooperationspartnern, wie der der
Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg,
der Volkshochschule Ratzeburg, dem Filmclub
Burgtheater Ratzeburg e.V., Geesthachter
Filmkiste
e.V., der
Stiftung Herzogtum Lauenburg, der Evangelisch-lutherischen
Kirchgemeinde, der katholischen Heilig Kreuz Gemeinde, dem Folkclub
Herzogtum Lauenburg e.V. und dem Zeitzeugenverein Yad Ruth e.V.
durchgeführt werden wird.
Geplant
sind Vorträge, eine Zeitzeugenbegegnung, Exkursionen, eine
Lesung,
ein musikalischer Abend sowie Filmvorführungen im gesamten
Kreisgebiet. Natürlich soll die Ausstellung auch für
die
Öffentlichkeit zugänglich sein, allerdings nur in
einem geführten
Rahmen, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Ab dem 22.
März werden
jeweils dienstags von 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
öffentliche Führungen
unter fachkundiger Anleitung eines/r Ausstellungsbegleiters/in
angeboten. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang der Regionalen
Berufsbildungszentrums. Feste Gruppen können sich ab
24.03.2014 für
eine Führung unter 04563/1242 anmelden.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
Weitere
Hinweise zum
Ablauf der Ausstellung, zum Trainingsemnar für
Schüler und
dem Rahmenprogramm erhalten sie beim Verein Miteinander Leben e.V.
unter miteinander.leben@t-online.de oder telefonisch
unter 04536/1242.
Jugendbildungsprojekt
OPEN MIND
– Leben mit dem gelben Stern startet großes
Ausstellungsprojekt
„Anne
Frank – eine Geschichte für heute“
Das
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND- Kinder mit gelben
Stern zeigt im Zeitraum vom 15.03. – 11.04.2014 im Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln die Wanderausstellung
„Anne
Frank – eine Geschichte für heute“
in
Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin. Ermöglicht wird
dieses Projekt durch eine Zuwendung des Lokalen Aktionsplans
für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum
Lauenburg.
Anne
Frank – eine Geschichte für heute- ist die
deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung des Anne
Frank Hauses, Amsterdam. Sie erzählt auf
über 54 Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks
und lässt weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden
Erfahrungen in der Zeit des Holocausts skizzieren. Die Besucher werden
herausgefordert, über Unterschiede und Parallelen zwischen
Gestern und Heute nachzudenken. Die Ausstellung richtet sich in erster
Linie an junge Menschen und soll im Rahmen des Konzeptes
„Jugendliche begleiten Jugendliche“ dargeboten
werden. Dazu können sich SchülerInnnen im Rahmen
eines zweitägigen Trainingsseminars des Anne Frank Zentrums
als engagierte AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen.
Für die Ausstellung in Mölln werden kreisweit 25
– 30 interessierte junge Menschen ab 16 Jahren gesucht, die
diese spannende Aufgabe für die Klassen ihrer Schule
übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll Anfang
März vor Ort in den Räumen der Ausstellung erfolgen
und wird von den Fachkräften des Anne Frank Zentrums
durchgeführt.
Darüber hianus wird das Anne-Frank-Zentrum ein
Werkstattseminar für Pädagogen anbieten, das
ebenfalls terminiert wird, wenn die Ausstellung vor Ort ist.
Weitere
Hinweise zum Ablauf der Ausstellung, zum Trainings- und zum
Werkstattseminar erhalten Sie bei Gabriele Hannemann unter der
Rufnummer 0171-1435636 oder schriftlich beim Verein Miteinander Leben
e.V. unter miteinander.leben@t-online.de.
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
18
Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen.
Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad
Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben.
So erläuterte sie als gutes Beispiel ein
Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive
Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele
Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben
Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die
mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der
Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den
vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam
durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein
zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der
Region in Israel zustande gekommen. "Ich
besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu
Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse
besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein
über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
"Demokratie leben"
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden,
Demokratie muss erlernt werden.“ …
unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei
Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische
Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“
ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und
Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie
anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres
der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner
thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im
Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische
Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer
wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter
Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was
geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren
oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die
diesjährige Reihe „Demokratie leben“
wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an
ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So
wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der
Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung
in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo
Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische
Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt
Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für
Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie
können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln?
Wie
gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im
Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu
im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei
Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an
Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an
kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr.
Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend
für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der
demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr
interessiert“ an, das Thema der sinkenden
Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in
Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung
bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und
Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen
kann.
Mit
Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur,
Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll
zudem das Thema Antisemitismus und sein
Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes
behandelt werden.
Detaillierte
und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen
sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu
finden.
Die
Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und
werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN -
KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne
Frank-Ausstellung im März und April 2014 am
Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein
Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im
Möllner Jugendzentrum „Takt-los“
angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten
'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine
inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei
setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust
am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema
Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend
interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei
entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in
Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner
Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“
produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform
„Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und
somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum
zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Gefördert
wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne –
Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des
Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz
stärken“ durch das Beratungsnetzwerk
Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein
Miteinander lebene.V. aus Mölln.
Finnische
Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein
und Ostbottnien
Das
Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer
Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen
Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen
Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de
Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und
seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien.
Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den
politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften
stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder
Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige
Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu
zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno
Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah
erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen
unserer europäischen Nachbarn anhören und
anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste
Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische
Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser
Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge,
die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu
begleiten?“,
sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem
Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume
für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit
viel Publikumszuspruch konnte das Möllner
Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben
e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk
Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in
der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in
der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“
starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es
türkisch…“ boten die Musiker
Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M -
Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen
Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen
Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum
Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei
traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige
„Kabak“ sowie die für
mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und
Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe
oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln,
wurden erklärt.
Das
Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik
– ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine
Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner
Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus
das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..."
zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es
will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die
Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der
Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten
Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen
und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das
Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!"
der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Nach vier Wochen ist am
vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank
– Eine Geschichte für heute“ im regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der
Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
„Rund 1.275 Schüler haben
die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufsbildungszentrum (BBZ)
besucht, darunter Klassen aus Sandesneben, Ratzeburg und Schwarzenbek.
Auch das facettenreiche Begleitprogramm, das mit einer Lesung von Lea
Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen
Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300
Besuchern“, skizzierten
Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein
Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND
den erfolgreichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge
Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis
möglich. So beteiligten sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg,
die Volkshochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die
Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der
Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen
Impulsen und Veranstaltungen.
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung
schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike
Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ
lag, aus pädagogischer Sicht an.
„Das Konzept des Anne Frank Zentrums,
Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und
einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte
den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene
vermitteln können.“
Schulleiter Ulrich Keller
(hi.li.) und Heike Heitmann (vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter
aus Mölln, Ratzeburg und Sandesneben
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Schulleiter Ulrich Keller
bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die
für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins
Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die
beiden erwachsenen Ausstellungsbegleiter Solveig Steinkamp und Karl
Rauth ein, die an verschiedenen Tagen Führungen für
die allgemeine Öffentlichkeit durchführten.
Dankbar
zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den
Lokalen
Aktionsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit
den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesfamilienministerium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen
Schwerpunkt in Mölln und der Region für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“
Zur weiteren Bearbeitung der
Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein
Podcast-Workshop im Möllner Jugendzentrum "Takt - los" statt.
Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen
Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen
zusammenfassen können und über das Internet
im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem
deutschsprachigen Publikum weltweit teilen.
Möllner
Bildungsbündnis startet neues Projekt
"Meine
Heimat in der Musik
¿Wie
klingt „zuhause“?"
Wie
klingt „zuhause“: ist es Rock, Rap, Hip-Hop oder
sind es eher
traditionell anmutende Klänge wie zum Beispiel die
Erinnerungen an
Kinderlieder, mit denen man aufgewachsen ist? Dieser Frage
spürt das
neue Jugendprojekt des Möllner Bidlungsbündnisses,
bestehend aus
dem Verein Miteiander leben e.V., der DITIB Türkisch
Islamischen
Gemeinde zu Mölln e.V., der Gemeinschaftssschule
Mölln und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, nach. Es ist die
Fortsetzung der
erfolgreichen Jugendkulturarbeit des vergangenen Jahres, in deren Fokus
das gemeinsames Theaterprojekt "Du bist so
anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. In diesem Jahr
verfolgt
das Möllner Bildungsbündnis unter dem Motto "Das klingt so anders..."
einen
musikalischen Ansatz.
Jugendlichen
ist ihre Musik von je her ein Halt in ihrem Alltag: Sie vermittelt
Vertrauen, Orientierung und Rückzugsorte in einer zunehmend
unübersichtlichen Welt, bietet Sicherheit, Geborgenheit,
Zuversicht
und Zugehörigkeit zu musikalisch Gleichgesinnten. Entgegen
früheren
Zeiten ist es aber nicht das eigene Musizieren, sondern eher das
Rezipieren von Musik über MP3, Smartphone & Co, das
diesen Halt
gibt über die Klänge im Kopfhörer.
Dabei
sind es sehr unterschiedliche Klänge, die „Heimat in
der Musik“
stiften. „Heimat“ liegt für junge Menschen
vielfach im Globalen
und scheint unabhängig zu sein von der Herkunft der Musik und
der
Herkunft der Hörer. Moderne Musikstile werden
kulturkreisübergreifend gehört und praktiziert.
Gerappt wird auf
Arabisch wie auf Englisch oder Deutsch und alle, die diese
Musikrichtung mögen, finden sich in ihr wieder. Doch wie
wirkungsstark im musikalischem Sinne ist in der Tiefe der eigenen
Biografie der eigene Kulturkreis? Kindliche Berührungen mit
den
eigenen, zumeist in der Familie gesungenen Volks- und Kinderliedern,
den eigenen Rhythmen und Harmonien, sind nachhaltige Verbindungen zu
einer „musikalischen Heimat“.
Die
Frage nach einer „Heimat in der Musik“, danach, wie
„zuhause“
klingt, weist auf die ganz aktuelle Frage an jeden Einzelnen in einer
globalen Welt: „Was ist meine Heimat?“
Dem
jeweils Fremden und Eigenen in der Musik möchte das Projekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
mit Jugendlichen,
die selbst wenig Möglichkeiten haben, Musik aktiv zu erleben
können,
über einem Zeitraum von einem halben Jahr nachspüren.
Zusätzlich
ist wieder eine Einbindung von jungen Menschen mit Behinderungen
über
des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow vorgesehen. Dort wird seit
längeren mit modernen Musikformen wie Bodypercussion und Rap
gearbeitet, weil man dort weiß, wie viel Halt, Sicherheit und
Selbstvertrauen und somit Stärke Musik geben kann.
Über diese
Arbeit ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für eine
gemeinsame
Projektarbeit.
Das
Möllner Jugendtmusikprojekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
wird gefördert
durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der
Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bewegende
Eröffnung der
Anne-Frank-Ausstellung
in Mölln
Mit einer bewegenden Feierstunde
wurde am vergangenen Dienstag die Ausstellung „Anne Frank
– eine Geschichte für heute“ im Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln eröffnet. Schulleiter
Ulrich Keller freute sich sehr, aus diesem Anlass Batsheva Dagan in
seinem Haus begrüßen zu dürfen, die sich
auf Vermittlung des Vereins Yad Ruth e.V. bereit gefunden, den rund 80
anwesenden Schülerinnen und Schülern von
„Dort“ zu erzählen.
„Dort“ ist für Batsheva Dagan das
Konzentrationslager Auschwitz, das für sie als junge Frau nach
einer Odyssee der Verfolgung, der Ghettoisierung, der Flucht, des
Untertauchens, des Verrats, der Haft, der Folter und vieler grausamer
Erlebnisse dann doch nicht, wie vom Naziregime vorgesehen, zu
einer Endstation wurde. Batsheva Dagan hat überlebt, vor allem
gestärkt durch den Willen, an Werten der Menschlichkeit und
der Zivilisation konsequent festzuhalten.
(Foto:
Jens Butz)
„Um
den Blick von dem Grauen abwenden zu können, habe ich gelernt,
Französisch, zusammen mit einer belgischen Mitgefangenen und
Gedichte, die Häftlinge in Ausschwitz verfasst haben.“, erzählte
sie dem gebannt lauschenden, jungen Publikum. Erzählen sei ihr
zur Pflicht geworden, erklärte sie ihre Motivation, sich
diesen dunklen Erinnerungen immer wieder zu stellen. „Damit
ihr erfahrt, wie es gewesen ist. Und damit mit ihr mich fragen
könnt.“ Von diesem Angebot machten die
Schüler reichlich gebraucht, so auch die Frage nach ihrer
Nummer. Bereitwillig zeigte Batsheva Dagan ihren Arm, ein Anblick, der
viele Schüler stark berührte und ferne Geschichte so
deutlich vor Augen führte.
Auch die
anwesenden Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jan
Wiegels, Bürgermeister Rainer Voß sowie
Schulrätin Katrin Thomas, die als Schirmherrin die
Anne-Frank-Ausstellung begleitet, zeigten sich durch die Begegnung,
aber auch das würdevolle musikalische Rahmenprogramm, welches
die Schule vorbereitet hatte, tief beeindruckt. „Wer
nicht zu seiner Geschichte steht, stiehlt sich aus der Verantwortung.
Dazu gehört auch die kollektive Geschichte, also die
Geschichte, die wir gemeinsam aus der Vergangenheit übernommen
haben.
Keine
Frage: Unsere jungen Leute diskutieren und forschen, sie fragen und
schauen hin. Darin liegt die Chance, die Erinnerung lebendig zu halten.“, sagte Katrin
Thomas.
Ein besonderes Anliegen
für Batsheva Dagan war es, anschließend noch mit den
jungen Ausstellungsbegleitern, die sich in einem vom Anne-Frank-Zentrum
geleiteten Trainingsseminar auf die Schulführungen durch die
Ausstellung vorbereiteten, zu sprechen. Sie zeigte sich vom Engagement
und der Offenheit dieser Jugendlichen für das schwere Thema
der „Shoa“ sehr beeindruckt.
Die Anne-Frank-Ausstellung
wird bis zum 11. April in Mölln zu sehen sein, vorzugswiese
für Schulklassen, aber auch für die allgemeine
Öffentlichkeit, jeweils an den kommenden Dienstagen
ab 16:30 Uhr im Rahmen von kostenlosen Sonderführungen.
Treffpunkt hierzu ist der Haupteingang des Regionalen
Berufsbildungszentrums in der Kerschensteiner Straße.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
Anne-Frank-Ausstellung
kommt nach Mölln
„Anne
Frank – eine Geschichte für heute“ ist
die deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung
des Anne Frank Hauses, Amsterdam. Sie wird vom Anne Frank Zentrum in
Berlin betreut und vom 15.03 – 11.04.2014 über das
Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander Leben e.V. in
Mölln in den Räumen der Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln
gezeigt.
Die
Ausstellung richtet sich in erster Linie an junge Menschen und regt
dazu an, sich in verschiedener Weise mit Toleranz, Menschenrechten
und Demokratie auseinander zu setzen. Sie erzählt auf
über 54
Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks und lässt
weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden Erfahrungen in der Zeit
des
Holocausts skizzieren. Die Besucher werden herausgefordert,
über
Unterschiede und Parallelen zwischen Gestern und Heute nachzudenken.
Die
Ausstellung wird vom 19.03 – 11.04.2014 zu besichtigen sein,
im
Rahmen des Konzeptes „Jugendliche begleiten
Jugendliche“. Dazu
können sich SchülerInnnen im Rahmen eines
zweitägigen
Trainingsseminars des Anne Frank als engagierte
AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen. Für die
Ausstellung in
Mölln werden kreisweit 25 – 30 interessierte junge
Menschen ab 16
Jahren gesucht, die diese spannende Aufgabe für die Klassen
ihrer
Schule übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll am 17. und 18.
März
vor Ort in den Räumen der Ausstellung des Regionalen
Bildungszentrums Mölln erfolgen und wird von den
Fachkräften des
Anne Frank Zentrums durchgeführt.
Eröffnet
wird die Ausstellung offiziell am 18.03.2014 um 10:00 Uhr im Rahmen
einer Feierstunde durch Schulrätin Katrin Thomas, die sich
bereit
erklärt, als Schirmherrin zur Verfügung zu stehen. An
der
Eröffnung teilnehmen wird zudem auch Batsheva Dagan, eine
Zeitzeugin
des Holocausts, die gemeinsam mit den Schülern des Regionalen
Berufsbildungszentrums über ihre Lebensgeschichte sprechen
möchte.
Die
Anne-Frank-Ausstellung wird umrahmt von einen vielfältigen
Programmangebot für die allgemeine Öffentlichkeit,
das zusammen mit
verschiedenen Kooperationspartnern, wie der der
Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg,
der Volkshochschule Ratzeburg, dem Filmclub
Burgtheater Ratzeburg e.V., Geesthachter
Filmkiste
e.V., der
Stiftung Herzogtum Lauenburg, der Evangelisch-lutherischen
Kirchgemeinde, der katholischen Heilig Kreuz Gemeinde, dem Folkclub
Herzogtum Lauenburg e.V. und dem Zeitzeugenverein Yad Ruth e.V.
durchgeführt werden wird.
Geplant
sind Vorträge, eine Zeitzeugenbegegnung, Exkursionen, eine
Lesung,
ein musikalischer Abend sowie Filmvorführungen im gesamten
Kreisgebiet. Natürlich soll die Ausstellung auch für
die
Öffentlichkeit zugänglich sein, allerdings nur in
einem geführten
Rahmen, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Ab dem 22.
März werden
jeweils dienstags von 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
öffentliche Führungen
unter fachkundiger Anleitung eines/r Ausstellungsbegleiters/in
angeboten. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang der Regionalen
Berufsbildungszentrums. Feste Gruppen können sich ab
24.03.2014 für
eine Führung unter 04563/1242 anmelden.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
Weitere
Hinweise zum
Ablauf der Ausstellung, zum Trainingsemnar für
Schüler und
dem Rahmenprogramm erhalten sie beim Verein Miteinander Leben e.V.
unter miteinander.leben@t-online.de oder telefonisch
unter 04536/1242.
Jugendbildungsprojekt
OPEN MIND
– Leben mit dem gelben Stern startet großes
Ausstellungsprojekt
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
18
Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen.
Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad
Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben.
So erläuterte sie als gutes Beispiel ein
Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive
Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele
Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben
Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die
mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der
Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den
vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam
durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein
zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der
Region in Israel zustande gekommen. "Ich
besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu
Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse
besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein
über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
"Demokratie leben"
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden,
Demokratie muss erlernt werden.“ …
unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei
Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische
Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“
ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und
Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie
anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres
der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner
thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im
Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische
Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer
wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter
Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was
geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren
oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die
diesjährige Reihe „Demokratie leben“
wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an
ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So
wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der
Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung
in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo
Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische
Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt
Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für
Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie
können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln?
Wie
gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im
Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu
im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei
Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an
Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an
kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr.
Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend
für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der
demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr
interessiert“ an, das Thema der sinkenden
Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in
Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung
bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und
Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen
kann.
Mit
Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur,
Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll
zudem das Thema Antisemitismus und sein
Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes
behandelt werden.
Detaillierte
und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen
sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu
finden.
Die
Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und
werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN -
KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne
Frank-Ausstellung im März und April 2014 am
Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein
Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im
Möllner Jugendzentrum „Takt-los“
angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten
'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine
inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei
setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust
am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema
Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend
interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei
entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in
Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner
Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“
produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform
„Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und
somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum
zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Gefördert
wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne –
Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des
Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz
stärken“ durch das Beratungsnetzwerk
Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein
Miteinander lebene.V. aus Mölln.
Finnische
Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein
und Ostbottnien
Das
Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer
Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen
Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen
Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de
Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und
seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien.
Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den
politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften
stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder
Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige
Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu
zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno
Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah
erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen
unserer europäischen Nachbarn anhören und
anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste
Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische
Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser
Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge,
die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu
begleiten?“,
sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem
Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume
für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit
viel Publikumszuspruch konnte das Möllner
Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben
e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk
Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in
der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in
der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“
starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es
türkisch…“ boten die Musiker
Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M -
Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen
Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen
Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum
Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei
traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige
„Kabak“ sowie die für
mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und
Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe
oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln,
wurden erklärt.
Das
Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik
– ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine
Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner
Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus
das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..."
zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es
will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die
Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der
Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten
Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen
und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das
Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!"
der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Nach vier Wochen ist am
vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank
– Eine Geschichte für heute“ im regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der
Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
„Rund 1.275 Schüler haben
die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufsbildungszentrum (BBZ)
besucht, darunter Klassen aus Sandesneben, Ratzeburg und Schwarzenbek.
Auch das facettenreiche Begleitprogramm, das mit einer Lesung von Lea
Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen
Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300
Besuchern“, skizzierten
Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein
Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND
den erfolgreichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge
Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis
möglich. So beteiligten sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg,
die Volkshochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die
Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der
Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen
Impulsen und Veranstaltungen.
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung
schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike
Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ
lag, aus pädagogischer Sicht an.
„Das Konzept des Anne Frank Zentrums,
Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und
einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte
den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene
vermitteln können.“
Schulleiter Ulrich Keller
(hi.li.) und Heike Heitmann (vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter
aus Mölln, Ratzeburg und Sandesneben
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Schulleiter Ulrich Keller
bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die
für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins
Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die
beiden erwachsenen Ausstellungsbegleiter Solveig Steinkamp und Karl
Rauth ein, die an verschiedenen Tagen Führungen für
die allgemeine Öffentlichkeit durchführten.
Dankbar
zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den
Lokalen
Aktionsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit
den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesfamilienministerium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen
Schwerpunkt in Mölln und der Region für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“
Zur weiteren Bearbeitung der
Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein
Podcast-Workshop im Möllner Jugendzentrum "Takt - los" statt.
Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen
Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen
zusammenfassen können und über das Internet
im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem
deutschsprachigen Publikum weltweit teilen.
Möllner
Bildungsbündnis startet neues Projekt
"Meine
Heimat in der Musik
¿Wie
klingt „zuhause“?"
Wie
klingt „zuhause“: ist es Rock, Rap, Hip-Hop oder
sind es eher
traditionell anmutende Klänge wie zum Beispiel die
Erinnerungen an
Kinderlieder, mit denen man aufgewachsen ist? Dieser Frage
spürt das
neue Jugendprojekt des Möllner Bidlungsbündnisses,
bestehend aus
dem Verein Miteiander leben e.V., der DITIB Türkisch
Islamischen
Gemeinde zu Mölln e.V., der Gemeinschaftssschule
Mölln und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, nach. Es ist die
Fortsetzung der
erfolgreichen Jugendkulturarbeit des vergangenen Jahres, in deren Fokus
das gemeinsames Theaterprojekt "Du bist so
anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. In diesem Jahr
verfolgt
das Möllner Bildungsbündnis unter dem Motto "Das klingt so anders..."
einen
musikalischen Ansatz.
Jugendlichen
ist ihre Musik von je her ein Halt in ihrem Alltag: Sie vermittelt
Vertrauen, Orientierung und Rückzugsorte in einer zunehmend
unübersichtlichen Welt, bietet Sicherheit, Geborgenheit,
Zuversicht
und Zugehörigkeit zu musikalisch Gleichgesinnten. Entgegen
früheren
Zeiten ist es aber nicht das eigene Musizieren, sondern eher das
Rezipieren von Musik über MP3, Smartphone & Co, das
diesen Halt
gibt über die Klänge im Kopfhörer.
Dabei
sind es sehr unterschiedliche Klänge, die „Heimat in
der Musik“
stiften. „Heimat“ liegt für junge Menschen
vielfach im Globalen
und scheint unabhängig zu sein von der Herkunft der Musik und
der
Herkunft der Hörer. Moderne Musikstile werden
kulturkreisübergreifend gehört und praktiziert.
Gerappt wird auf
Arabisch wie auf Englisch oder Deutsch und alle, die diese
Musikrichtung mögen, finden sich in ihr wieder. Doch wie
wirkungsstark im musikalischem Sinne ist in der Tiefe der eigenen
Biografie der eigene Kulturkreis? Kindliche Berührungen mit
den
eigenen, zumeist in der Familie gesungenen Volks- und Kinderliedern,
den eigenen Rhythmen und Harmonien, sind nachhaltige Verbindungen zu
einer „musikalischen Heimat“.
Die
Frage nach einer „Heimat in der Musik“, danach, wie
„zuhause“
klingt, weist auf die ganz aktuelle Frage an jeden Einzelnen in einer
globalen Welt: „Was ist meine Heimat?“
Dem
jeweils Fremden und Eigenen in der Musik möchte das Projekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
mit Jugendlichen,
die selbst wenig Möglichkeiten haben, Musik aktiv zu erleben
können,
über einem Zeitraum von einem halben Jahr nachspüren.
Zusätzlich
ist wieder eine Einbindung von jungen Menschen mit Behinderungen
über
des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow vorgesehen. Dort wird seit
längeren mit modernen Musikformen wie Bodypercussion und Rap
gearbeitet, weil man dort weiß, wie viel Halt, Sicherheit und
Selbstvertrauen und somit Stärke Musik geben kann.
Über diese
Arbeit ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für eine
gemeinsame
Projektarbeit.
Das
Möllner Jugendtmusikprojekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
wird gefördert
durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der
Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bewegende
Eröffnung der
Anne-Frank-Ausstellung
in Mölln
Mit einer bewegenden Feierstunde
wurde am vergangenen Dienstag die Ausstellung „Anne Frank
– eine Geschichte für heute“ im Regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln eröffnet. Schulleiter
Ulrich Keller freute sich sehr, aus diesem Anlass Batsheva Dagan in
seinem Haus begrüßen zu dürfen, die sich
auf Vermittlung des Vereins Yad Ruth e.V. bereit gefunden, den rund 80
anwesenden Schülerinnen und Schülern von
„Dort“ zu erzählen.
„Dort“ ist für Batsheva Dagan das
Konzentrationslager Auschwitz, das für sie als junge Frau nach
einer Odyssee der Verfolgung, der Ghettoisierung, der Flucht, des
Untertauchens, des Verrats, der Haft, der Folter und vieler grausamer
Erlebnisse dann doch nicht, wie vom Naziregime vorgesehen, zu
einer Endstation wurde. Batsheva Dagan hat überlebt, vor allem
gestärkt durch den Willen, an Werten der Menschlichkeit und
der Zivilisation konsequent festzuhalten.
(Foto:
Jens Butz)
„Um
den Blick von dem Grauen abwenden zu können, habe ich gelernt,
Französisch, zusammen mit einer belgischen Mitgefangenen und
Gedichte, die Häftlinge in Ausschwitz verfasst haben.“, erzählte
sie dem gebannt lauschenden, jungen Publikum. Erzählen sei ihr
zur Pflicht geworden, erklärte sie ihre Motivation, sich
diesen dunklen Erinnerungen immer wieder zu stellen. „Damit
ihr erfahrt, wie es gewesen ist. Und damit mit ihr mich fragen
könnt.“ Von diesem Angebot machten die
Schüler reichlich gebraucht, so auch die Frage nach ihrer
Nummer. Bereitwillig zeigte Batsheva Dagan ihren Arm, ein Anblick, der
viele Schüler stark berührte und ferne Geschichte so
deutlich vor Augen führte.
Auch die
anwesenden Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jan
Wiegels, Bürgermeister Rainer Voß sowie
Schulrätin Katrin Thomas, die als Schirmherrin die
Anne-Frank-Ausstellung begleitet, zeigten sich durch die Begegnung,
aber auch das würdevolle musikalische Rahmenprogramm, welches
die Schule vorbereitet hatte, tief beeindruckt. „Wer
nicht zu seiner Geschichte steht, stiehlt sich aus der Verantwortung.
Dazu gehört auch die kollektive Geschichte, also die
Geschichte, die wir gemeinsam aus der Vergangenheit übernommen
haben.
Keine
Frage: Unsere jungen Leute diskutieren und forschen, sie fragen und
schauen hin. Darin liegt die Chance, die Erinnerung lebendig zu halten.“, sagte Katrin
Thomas.
Ein besonderes Anliegen
für Batsheva Dagan war es, anschließend noch mit den
jungen Ausstellungsbegleitern, die sich in einem vom Anne-Frank-Zentrum
geleiteten Trainingsseminar auf die Schulführungen durch die
Ausstellung vorbereiteten, zu sprechen. Sie zeigte sich vom Engagement
und der Offenheit dieser Jugendlichen für das schwere Thema
der „Shoa“ sehr beeindruckt.
Die Anne-Frank-Ausstellung
wird bis zum 11. April in Mölln zu sehen sein, vorzugswiese
für Schulklassen, aber auch für die allgemeine
Öffentlichkeit, jeweils an den kommenden Dienstagen
ab 16:30 Uhr im Rahmen von kostenlosen Sonderführungen.
Treffpunkt hierzu ist der Haupteingang des Regionalen
Berufsbildungszentrums in der Kerschensteiner Straße.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
18
Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen.
Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad
Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben.
So erläuterte sie als gutes Beispiel ein
Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive
Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele
Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben
Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die
mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der
Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den
vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam
durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein
zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der
Region in Israel zustande gekommen. "Ich
besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu
Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse
besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein
über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
"Demokratie leben"
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden,
Demokratie muss erlernt werden.“ …
unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei
Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische
Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“
ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und
Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie
anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres
der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner
thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im
Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische
Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer
wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter
Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was
geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren
oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die
diesjährige Reihe „Demokratie leben“
wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an
ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So
wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der
Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung
in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo
Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische
Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt
Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für
Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie
können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln?
Wie
gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im
Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu
im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei
Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an
Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an
kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr.
Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend
für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der
demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr
interessiert“ an, das Thema der sinkenden
Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in
Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung
bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und
Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen
kann.
Mit
Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur,
Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll
zudem das Thema Antisemitismus und sein
Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes
behandelt werden.
Detaillierte
und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen
sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu
finden.
Die
Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und
werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN -
KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne
Frank-Ausstellung im März und April 2014 am
Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein
Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im
Möllner Jugendzentrum „Takt-los“
angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten
'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine
inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei
setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust
am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema
Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend
interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei
entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in
Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner
Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“
produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform
„Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und
somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum
zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Gefördert
wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne –
Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des
Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz
stärken“ durch das Beratungsnetzwerk
Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein
Miteinander lebene.V. aus Mölln.
Finnische
Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein
und Ostbottnien
Das
Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer
Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen
Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen
Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de
Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und
seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien.
Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den
politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften
stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder
Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige
Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu
zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno
Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah
erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen
unserer europäischen Nachbarn anhören und
anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste
Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische
Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser
Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge,
die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu
begleiten?“,
sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem
Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume
für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit
viel Publikumszuspruch konnte das Möllner
Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben
e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk
Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in
der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in
der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“
starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es
türkisch…“ boten die Musiker
Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M -
Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen
Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen
Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum
Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei
traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige
„Kabak“ sowie die für
mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und
Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe
oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln,
wurden erklärt.
Das
Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik
– ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine
Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner
Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus
das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..."
zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es
will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die
Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der
Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten
Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen
und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das
Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!"
der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Nach vier Wochen ist am
vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank
– Eine Geschichte für heute“ im regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der
Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
„Rund 1.275 Schüler haben
die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufsbildungszentrum (BBZ)
besucht, darunter Klassen aus Sandesneben, Ratzeburg und Schwarzenbek.
Auch das facettenreiche Begleitprogramm, das mit einer Lesung von Lea
Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen
Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300
Besuchern“, skizzierten
Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein
Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND
den erfolgreichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge
Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis
möglich. So beteiligten sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg,
die Volkshochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die
Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der
Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen
Impulsen und Veranstaltungen.
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung
schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike
Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ
lag, aus pädagogischer Sicht an.
„Das Konzept des Anne Frank Zentrums,
Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und
einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte
den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene
vermitteln können.“
Schulleiter Ulrich Keller
(hi.li.) und Heike Heitmann (vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter
aus Mölln, Ratzeburg und Sandesneben
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Schulleiter Ulrich Keller
bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die
für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins
Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die
beiden erwachsenen Ausstellungsbegleiter Solveig Steinkamp und Karl
Rauth ein, die an verschiedenen Tagen Führungen für
die allgemeine Öffentlichkeit durchführten.
Dankbar
zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den
Lokalen
Aktionsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit
den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesfamilienministerium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen
Schwerpunkt in Mölln und der Region für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“
Zur weiteren Bearbeitung der
Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein
Podcast-Workshop im Möllner Jugendzentrum "Takt - los" statt.
Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen
Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen
zusammenfassen können und über das Internet
im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem
deutschsprachigen Publikum weltweit teilen.
Möllner
Bildungsbündnis startet neues Projekt
"Meine
Heimat in der Musik
¿Wie
klingt „zuhause“?"
Wie
klingt „zuhause“: ist es Rock, Rap, Hip-Hop oder
sind es eher
traditionell anmutende Klänge wie zum Beispiel die
Erinnerungen an
Kinderlieder, mit denen man aufgewachsen ist? Dieser Frage
spürt das
neue Jugendprojekt des Möllner Bidlungsbündnisses,
bestehend aus
dem Verein Miteiander leben e.V., der DITIB Türkisch
Islamischen
Gemeinde zu Mölln e.V., der Gemeinschaftssschule
Mölln und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, nach. Es ist die
Fortsetzung der
erfolgreichen Jugendkulturarbeit des vergangenen Jahres, in deren Fokus
das gemeinsames Theaterprojekt "Du bist so
anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. In diesem Jahr
verfolgt
das Möllner Bildungsbündnis unter dem Motto "Das klingt so anders..."
einen
musikalischen Ansatz.
Jugendlichen
ist ihre Musik von je her ein Halt in ihrem Alltag: Sie vermittelt
Vertrauen, Orientierung und Rückzugsorte in einer zunehmend
unübersichtlichen Welt, bietet Sicherheit, Geborgenheit,
Zuversicht
und Zugehörigkeit zu musikalisch Gleichgesinnten. Entgegen
früheren
Zeiten ist es aber nicht das eigene Musizieren, sondern eher das
Rezipieren von Musik über MP3, Smartphone & Co, das
diesen Halt
gibt über die Klänge im Kopfhörer.
Dabei
sind es sehr unterschiedliche Klänge, die „Heimat in
der Musik“
stiften. „Heimat“ liegt für junge Menschen
vielfach im Globalen
und scheint unabhängig zu sein von der Herkunft der Musik und
der
Herkunft der Hörer. Moderne Musikstile werden
kulturkreisübergreifend gehört und praktiziert.
Gerappt wird auf
Arabisch wie auf Englisch oder Deutsch und alle, die diese
Musikrichtung mögen, finden sich in ihr wieder. Doch wie
wirkungsstark im musikalischem Sinne ist in der Tiefe der eigenen
Biografie der eigene Kulturkreis? Kindliche Berührungen mit
den
eigenen, zumeist in der Familie gesungenen Volks- und Kinderliedern,
den eigenen Rhythmen und Harmonien, sind nachhaltige Verbindungen zu
einer „musikalischen Heimat“.
Die
Frage nach einer „Heimat in der Musik“, danach, wie
„zuhause“
klingt, weist auf die ganz aktuelle Frage an jeden Einzelnen in einer
globalen Welt: „Was ist meine Heimat?“
Dem
jeweils Fremden und Eigenen in der Musik möchte das Projekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
mit Jugendlichen,
die selbst wenig Möglichkeiten haben, Musik aktiv zu erleben
können,
über einem Zeitraum von einem halben Jahr nachspüren.
Zusätzlich
ist wieder eine Einbindung von jungen Menschen mit Behinderungen
über
des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow vorgesehen. Dort wird seit
längeren mit modernen Musikformen wie Bodypercussion und Rap
gearbeitet, weil man dort weiß, wie viel Halt, Sicherheit und
Selbstvertrauen und somit Stärke Musik geben kann.
Über diese
Arbeit ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für eine
gemeinsame
Projektarbeit.
Das
Möllner Jugendtmusikprojekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
wird gefördert
durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der
Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
18
Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen.
Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad
Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben.
So erläuterte sie als gutes Beispiel ein
Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive
Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele
Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben
Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die
mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der
Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den
vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam
durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein
zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der
Region in Israel zustande gekommen. "Ich
besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu
Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse
besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein
über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
"Demokratie leben"
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden,
Demokratie muss erlernt werden.“ …
unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei
Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische
Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“
ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und
Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie
anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres
der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner
thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im
Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische
Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer
wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter
Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was
geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren
oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die
diesjährige Reihe „Demokratie leben“
wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an
ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So
wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der
Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung
in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo
Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische
Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt
Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für
Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie
können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln?
Wie
gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im
Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu
im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei
Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an
Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an
kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr.
Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend
für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der
demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr
interessiert“ an, das Thema der sinkenden
Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in
Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung
bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und
Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen
kann.
Mit
Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur,
Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll
zudem das Thema Antisemitismus und sein
Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes
behandelt werden.
Detaillierte
und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen
sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu
finden.
Die
Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und
werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN -
KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne
Frank-Ausstellung im März und April 2014 am
Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein
Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im
Möllner Jugendzentrum „Takt-los“
angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten
'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine
inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei
setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust
am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema
Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend
interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei
entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in
Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner
Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“
produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform
„Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und
somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum
zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Gefördert
wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne –
Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des
Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz
stärken“ durch das Beratungsnetzwerk
Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein
Miteinander lebene.V. aus Mölln.
Finnische
Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein
und Ostbottnien
Das
Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer
Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen
Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen
Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de
Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und
seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien.
Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den
politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften
stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder
Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige
Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu
zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno
Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah
erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen
unserer europäischen Nachbarn anhören und
anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste
Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische
Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser
Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge,
die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu
begleiten?“,
sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem
Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume
für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit
viel Publikumszuspruch konnte das Möllner
Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben
e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk
Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in
der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in
der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“
starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es
türkisch…“ boten die Musiker
Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M -
Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen
Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen
Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum
Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei
traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige
„Kabak“ sowie die für
mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und
Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe
oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln,
wurden erklärt.
Das
Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik
– ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine
Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner
Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus
das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..."
zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es
will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die
Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der
Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten
Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen
und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das
Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!"
der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des
Bundesprogramms „Kultur mach STARK –
Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Nach vier Wochen ist am
vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank
– Eine Geschichte für heute“ im regionalen
Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der
Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
„Rund 1.275 Schüler haben
die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufsbildungszentrum (BBZ)
besucht, darunter Klassen aus Sandesneben, Ratzeburg und Schwarzenbek.
Auch das facettenreiche Begleitprogramm, das mit einer Lesung von Lea
Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen
Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300
Besuchern“, skizzierten
Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein
Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND
den erfolgreichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge
Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis
möglich. So beteiligten sich die Stiftung Herzogtum Lauenburg,
die Volkshochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die
Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, der
Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen
Impulsen und Veranstaltungen.
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung
schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike
Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ
lag, aus pädagogischer Sicht an.
„Das Konzept des Anne Frank Zentrums,
Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und
einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte
den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene
vermitteln können.“
Schulleiter Ulrich Keller
(hi.li.) und Heike Heitmann (vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter
aus Mölln, Ratzeburg und Sandesneben
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Schulleiter Ulrich Keller
bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die
für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins
Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die
beiden erwachsenen Ausstellungsbegleiter Solveig Steinkamp und Karl
Rauth ein, die an verschiedenen Tagen Führungen für
die allgemeine Öffentlichkeit durchführten.
Dankbar
zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den
Lokalen
Aktionsplan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit
den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ STÄRKEN“ des
Bundesfamilienministerium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen
Schwerpunkt in Mölln und der Region für Vielfalt,
Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“
Zur weiteren Bearbeitung der
Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein
Podcast-Workshop im Möllner Jugendzentrum "Takt - los" statt.
Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen
Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen
zusammenfassen können und über das Internet
im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem
deutschsprachigen Publikum weltweit teilen.
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“
Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes
Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss?
Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich
das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach
so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das
neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man
lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese
schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel
aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch
erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl,
Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit
Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und
Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler
Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das
zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit
Schülerinnen und Schülern verschiedener
Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg,
aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen
des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die
Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein
überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht
augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes
Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des
Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert
Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll
„STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen
können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V.
wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
„STOP IT! – Zivilcourage
kann man lernen“
Neues Angebot für Schulen und Jugendgruppen
"Schaue ich weg oder greife ich ein?“ Dies ist die klassische Fragestellung für zivilcouragiertes Handeln. Ist die Situation so, dass ich eingreifen muss? Schätze ich die Lage überhaupt richtig ein? Geht mich das Geschehen überhaupt etwas an? Darf ich eigentlich einfach so eingreifen? Und traue ich mich überhaupt, zu handeln? Das neue Projekt „STOP IT! – Zivilcourage kann man lernen“ des Vereins Miteinander leben e.V. versucht, diese schwierigen Fragen für Kinder und Jugendliche mit den Mittel aus der Kunst-, Theater- und Kreativpädagogik praktisch erfahrbar zu vermitteln und dabei das eigene Selbstwertgefühl, Empathie und moralisches Handeln zu fördern.
Mit Hilfe des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg konnte die Kieler Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SpielartTraining das zweitägige Unterrichtsangebot jetzt erstmalig erproben, mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Gemeinschafts- und Förderschulen im Kreis Herzogtum Lauenburg, aber auch mit einem angehenden Ausbildungsjahrgang von Erzieher/-innen des Regionalen Berufsbildungszentrum in Mölln. Die Erprobungsphase ergab aus Sicht des Vereins Miteinander leben e.V. ein überaus positives Fazit. „Das Projekt spricht augenscheinlich einen offenen Bedarf an und findet großes Interesse in den Schulen“, sagte Mark Sauer, Vorsitzender des Verein. Alle fünf Workshops waren mit über einhundert Teilnehmern umgehend ausgebucht. Zukünftig soll „STOP IT" als Projektbaustein im Rahmen des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND weiterhin erhalten bleiben. Schulen können sich bei Interesse an den Verein Miteinander leben e.V. wenden.
„mobiles
demokratietheater“ aus Mölln
zu Gast in Fürth
Seit mehr als drei Jahren bietet
der Verein Miteinander leben e.V. mit seinem
„mobile demokratietheater“ in der Region
aber auch in ganz Schleswig-Holstein Schulen und Jugendeinrichtungen
die Möglichkeit, Lerninhalte zur Demokratie mit den Methoden
der Theaterpädagogik einmal anders zu vermitteln. Im Rahmen
eines zweitägigen Workshops werden Kinder und Jugendliche von
der Kieler Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt eingeladen, einmal
spielerisch der Frage nachzuspüren, was Demokratie eigentlich
in ihren Alltag bedeutet, welches ihre Rechte sind oder was es bedeuten
würde, wenn die Demokratie abgeschafft wäre. In
verschiedenen Spielszenen werden genau solche Situationen nachgestellt
und dabei grundlegende Begriffe der Demokratie wie
„Partizipation“ oder
„Meinungsfreiheit“ erforscht. Das Angebot
des „mobilen demokratietheaters“ ist
inzwischen zu einem festen Bestandteil des Lehrangebotes in
verschiedenen Schulen der Region geworden. Aber zunehmend wird das
„mobile demokratietheater“ auch
überregional nachgefragt. So freute sich Nadeshda Gerdt
besonders über eine Anfrage der Mittelschule
Sölnderstraße aus Fürth, die unbedingt und
auf eigene Kosten mit 38 Schülern einer 8. Und 9. Klasse diese
Form des Unterrichts ausprobieren wollten.
Die dortigen
Lehrkräfte hatten in einem
Fernsehbericht von diesem Angebot erfahren. Vier Tage lang arbeitete
das „mobile demokratietheater“ im
Fränkischen und wurde dort von Schülern und
Lehrkräften mit Begeisterung aufgenommen.
Für das kommende Jahr wurden bereits weitere
Terminanfragen angefragt,
die Nadeshda Gerdt gerne erfüllen
möchte: „Auch wenn es schon ein
großer Aufwand ist, unser Projekt bis nach
Süddeutschland zu tragen, freue ich mich doch sehr
über die bundesweite Aufmerksamkeit, die unsere Arbeit
erfährt."
Die
Erinnerung wach halten..."
Expertin
der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt
Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße
Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen
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Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den
Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben
e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer
pädagogischen Fortbildung der International School of
Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit
dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde.
Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist,
erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten
Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form
für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert
erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und
Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne
eine pädagogische Übersättigung bei dem
Thema zu erzielen. Deborah Hartmann von der International School of Holocaust Studies
in Yad Vashem
Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben. So erläuterte sie als gutes Beispiel ein Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der Region in Israel zustande gekommen. "Ich besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.
Politische Bildungsreihe 2014 startet im Spätherbst
„Demokratie muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“ … unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in diesem Jahr im Spätherbst eine Fortsetzung finden.
Politische Bildung umfasst ein weites Spektrum von Themen, die immer oder immer wieder aktuell sind und bei denen es als politisch interessierter Bürger gilt, am Ball zu bleiben, um Bescheid zu wissen, was geschieht, um sich eine eigene Meinung bilden und um mitdiskutieren oder mitgestalten zu können. In diesem Sinne bietet die diesjährige Reihe „Demokratie leben“ wieder zahlreiche Veranstaltungsangebote mit verschiedenen Experten an ganz unterschiedlichen Orten im Kreis.
Prof. Dr.
Hajo Funke referiert zum NSU-Prozess
So wird unter anderem Prof. Dr. Hajo Funke aus Berlin bei der Volkshochschule Ratzeburg zu Gast sein und über „Den NSU-Prozess und seine Bedeutung in der Gesellschaft“ referieren, Dr. Udo Metzinger aus Leipzig in Mölln einen Vortrag über "TIPP - Das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen - Chance oder Risiko?" halten und Kurt Edler, Vorsitzender der Gesellschaft für Demokratiepädagogik, eine Vortragsdiskussion zum Thema „Wie können wir Regeln eines friedlichen Zusammenlebens entwickeln? Wie gelingt das in Schule und Zivilgesellschaft?“ im Ratzeburger Petri-Forum anbieten.
Neu im Programm werden neben den Abendvorträgen zwei Ganztagsseminare angeboten, die sich zum einem konkret an Lehrkräfte und Sozialpädagogen und zum anderen an kommunalpolitisch aktive Menschen richten sollen.
Dr. Serge Embacher, Politikwissenschaftler aus Berlin und dort beratend für den Bundestag tätig, bietet unter dem Titel „Kommunale Selbstverwaltung in der demokratischen Krise? – Wenn den Bürger nichts mehr interessiert“ an, das Thema der sinkenden Wahlbeteiligung auf kommunaler Ebene intensiv zu bearbeiten.
Kurt Edler möchte in seinem Seminar „Demokratiepädagogik in Schule und Jugendarbeit“ die Fragestellung bearbeiten, wie eine demokratische Kultur in den Alltag von Schulen und Jugendeinrichtungen eingeführt werden und dort auch gelingen kann.
Mit Sindyan Qasem von der Initiative ufuq.de – Jugendkultur, Medien und politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft soll zudem das Thema Antisemitismus und sein Wiederstarken in unserem Land im Gefolge des Nahost-Konfliktes behandelt werden.
Detaillierte und aktuelle Informationen zu diesen und allen weiteren Veranstaltungen sind auf der Projektwebseite unter www.demokratie-leben.eu zu finden.
Die Seminarangebote wie auch die Vortragsangebote sind kostenfrei und werden gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
"Deine
Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der
Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt
Im Nachgang zur Anne Frank-Ausstellung im März und April 2014 am Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im Möllner Jugendzentrum „Takt-los“ angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten 'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend interessante Radiobeiträge produziert.
Die Peer Guides (vl.) Katja
Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft
und der Workshopleiter Uli Nehls.
Die dabei entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“ produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform „Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum zugänglich. Mehr unter:
http://www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.
Finnische Geigen festigen die Regionalpartnerschaft zwischen Schleswig-Holstein und Ostbottnien
Das Land Schleswig-Holstein unterhält auf politischer Ebene zahlreiche Regionalpartnerschaften in den europäischen Raum, so mit der österreichischen Steiermark, der polnischen Wowoidschaft Pommern, der französischen Region Pay de Loire, dem russischen Gebiet (Oblast) Kaliningrad und seit 1994 auch in die finnische Region Ostbottnien. Während die partnerschaftliche Arbeit zumeist in den politischen Gremien der beteiligten Gebietskörperschaften stattfindet, bieten sich aber auch auf kultureller Ebene immer wieder Möglichkeiten, diese Regionalpartnerschaften als wichtige Elemente europäischer Bürgerbegegnung zu zelebrieren.
Geigenworkshop mit Mauno Järvelä im Stadthauptmannshof Mölln
Wie einfach und
persönlich bereichernd diese Begegnungen sein können,
zeigte sich am vergangenen Wochenende im Rahmen des 13.
Möllner Folksfestes, zu dem mit Unterstützung des
Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des
Landes Schleswig-Holstein das finnische Musikschulprojekt
„Näppärit“ um dem renommierten
Geigenlehrer Mauno Järvelä aus Kaustinen in
Ostbottnien anreiste. Das 14köpfige Ensemble begeisterte als
Botschafter traditioneller finnischer Geigenmusik das Publikum auf dem
Radiokonzert und auf der großen Folksfestbühne, aber
mindestens ebenso sehr die 80 Schülerinnen und
Schüler der Ratzeburger Pestalozzischule bei einem
Schulkonzert, die rund 40 jungen Workshopteilnehmer im Rahmen eines
zweitägigen Geigenworkshops und die 200 Gäste des
Festaktes „100 Jahre DJH Nordmark“ in Ratzeburg.
Schulkonzert mit
Näppärit in der Ratzeburger Pestalozzischule
„Hautnah erleben zu können, wie sich die heimatlichen Traditionen unserer europäischen Nachbarn anhören und anfühlen, ist wohl die schönste und nachhaltigste Form europäischer Begegnung. Wer möchte finnische Geigenmusik schon missen müssen, wen man sie einmal in dieser Weise hören durfte, oder tschechische Zitherklänge, die durchaus in der Lage sind einen Hamburger Beatboxer zu begleiten?“, sagte Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., verbunden mit dem Wunsch, viel häufiger solch kulturelle Räume für europäische Bürgerbegegnung zu schaffen.
Möllner
Jugendmusikprojekt startet mit Einblicken in die Musiktraditionen Anatolien
Mit viel Publikumszuspruch konnte das Möllner Bildungsbündnis, bestehend aus dem Verein Miteinander leben e.V., dem Möllner Moscheeverein, dem Lebenshilfewerk Mölln Hagenow und der Gemeinschaftsschule Mölln, in der vergangenen Woche das Jugendmusikprojekt „Meine Heimat in der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“ starten. Unter dem Titel „Bei mir klingt es türkisch…“ boten die Musiker Nilgün Aksoy, Benjamin Stueck und Malte Stueck von der S.A.M - Schule für anatolische Musik in Hamburg zahlreichen Kindern und Jugendlichen einen musikalischen und informativen Nachmittag rund um die türkische Volksmusik in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“. Neben Musikbeispielen, die zum Mitsingen und Mittanzen einluden, erklärten sie dabei traditionelle Instrumente wie die Saz oder die Kürbisgeige „Kabak“ sowie die für mitteleuropäische Ohren ungewohnte Tonleiter mit Halb - und Vierteltonschritten. Aber auch typische Liedinhalte, die von der Liebe oder den landschaftlichen Schönheiten der Region handeln, wurden erklärt.
Das Möllner Jugendprojekt „Meine Heimat in der Musik – ¿Wie klingt zuhause?“ ist eine Fortsetzung der erfolgreichen Jugendkulturarbeit des Möllner Bildungsbündnisses aus dem vergangenen Jahr, in deren Fokus das gemeinsame Theaterprojekt "Du bist so anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. Es will jungen Menschen in zahlreichen Musikworkshops die Möglichkeit geben, dem jeweils Fremden und Eigenen in der Musik nachzuspüren und sich den unterschiedlichsten Musiktraditionen und –stilen zu nähern. Mitmachen und Ausprobieren werden dabei ganz groß geschrieben. Das Angebot wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur mach STARK – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Erfolgreiche
Bilanz der
Anne-Frank-Ausstellung in Mölln
Ausstellungbegleitung auf
Augenhöhe
Exkursion der VHS
Ratzeburg zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg
Dieser positiven Bewertung schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ lag, aus pädagogischer Sicht an. „Das Konzept des Anne Frank Zentrums, Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene vermitteln können.“
sorgten für den großen Erfolg der Ausstellung
Möllner Bildungsbündnis startet neues Projekt
"Meine Heimat in der Musik
¿Wie klingt „zuhause“?"
Wie
klingt „zuhause“: ist es Rock, Rap, Hip-Hop oder
sind es eher
traditionell anmutende Klänge wie zum Beispiel die
Erinnerungen an
Kinderlieder, mit denen man aufgewachsen ist? Dieser Frage
spürt das
neue Jugendprojekt des Möllner Bidlungsbündnisses,
bestehend aus
dem Verein Miteiander leben e.V., der DITIB Türkisch
Islamischen
Gemeinde zu Mölln e.V., der Gemeinschaftssschule
Mölln und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, nach. Es ist die
Fortsetzung der
erfolgreichen Jugendkulturarbeit des vergangenen Jahres, in deren Fokus
das gemeinsames Theaterprojekt "Du bist so
anders..." zum Thema "Ausgrenzung" stand. In diesem Jahr
verfolgt
das Möllner Bildungsbündnis unter dem Motto "Das klingt so anders..."
einen
musikalischen Ansatz.
Jugendlichen
ist ihre Musik von je her ein Halt in ihrem Alltag: Sie vermittelt
Vertrauen, Orientierung und Rückzugsorte in einer zunehmend
unübersichtlichen Welt, bietet Sicherheit, Geborgenheit,
Zuversicht
und Zugehörigkeit zu musikalisch Gleichgesinnten. Entgegen
früheren
Zeiten ist es aber nicht das eigene Musizieren, sondern eher das
Rezipieren von Musik über MP3, Smartphone & Co, das
diesen Halt
gibt über die Klänge im Kopfhörer.
Dabei
sind es sehr unterschiedliche Klänge, die „Heimat in
der Musik“
stiften. „Heimat“ liegt für junge Menschen
vielfach im Globalen
und scheint unabhängig zu sein von der Herkunft der Musik und
der
Herkunft der Hörer. Moderne Musikstile werden
kulturkreisübergreifend gehört und praktiziert.
Gerappt wird auf
Arabisch wie auf Englisch oder Deutsch und alle, die diese
Musikrichtung mögen, finden sich in ihr wieder. Doch wie
wirkungsstark im musikalischem Sinne ist in der Tiefe der eigenen
Biografie der eigene Kulturkreis? Kindliche Berührungen mit
den
eigenen, zumeist in der Familie gesungenen Volks- und Kinderliedern,
den eigenen Rhythmen und Harmonien, sind nachhaltige Verbindungen zu
einer „musikalischen Heimat“.
Die
Frage nach einer „Heimat in der Musik“, danach, wie
„zuhause“
klingt, weist auf die ganz aktuelle Frage an jeden Einzelnen in einer
globalen Welt: „Was ist meine Heimat?“
Dem
jeweils Fremden und Eigenen in der Musik möchte das Projekt „Meine
Heimat in der Musik - ¿Wie
klingt „zuhause“?“
mit Jugendlichen,
die selbst wenig Möglichkeiten haben, Musik aktiv zu erleben
können,
über einem Zeitraum von einem halben Jahr nachspüren.
Zusätzlich
ist wieder eine Einbindung von jungen Menschen mit Behinderungen
über
des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow vorgesehen. Dort wird seit
längeren mit modernen Musikformen wie Bodypercussion und Rap
gearbeitet, weil man dort weiß, wie viel Halt, Sicherheit und
Selbstvertrauen und somit Stärke Musik geben kann.
Über diese
Arbeit ergeben sich viele Anknüpfungspunkte für eine
gemeinsame
Projektarbeit.
Das Möllner Jugendtmusikprojekt „Meine Heimat in der Musik - ¿Wie klingt „zuhause“?“ wird gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur mach STARK – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bewegende
Eröffnung der
Anne-Frank-Ausstellung
in Mölln
Mit einer bewegenden Feierstunde wurde am vergangenen Dienstag die Ausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ im Regionalen Berufsbildungszentrum Mölln eröffnet. Schulleiter Ulrich Keller freute sich sehr, aus diesem Anlass Batsheva Dagan in seinem Haus begrüßen zu dürfen, die sich auf Vermittlung des Vereins Yad Ruth e.V. bereit gefunden, den rund 80 anwesenden Schülerinnen und Schülern von „Dort“ zu erzählen. „Dort“ ist für Batsheva Dagan das Konzentrationslager Auschwitz, das für sie als junge Frau nach einer Odyssee der Verfolgung, der Ghettoisierung, der Flucht, des Untertauchens, des Verrats, der Haft, der Folter und vieler grausamer Erlebnisse dann doch nicht, wie vom Naziregime vorgesehen, zu einer Endstation wurde. Batsheva Dagan hat überlebt, vor allem gestärkt durch den Willen, an Werten der Menschlichkeit und der Zivilisation konsequent festzuhalten.
(Foto:
Jens Butz)
„Um
den Blick von dem Grauen abwenden zu können, habe ich gelernt,
Französisch, zusammen mit einer belgischen Mitgefangenen und
Gedichte, die Häftlinge in Ausschwitz verfasst haben.“, erzählte
sie dem gebannt lauschenden, jungen Publikum. Erzählen sei ihr
zur Pflicht geworden, erklärte sie ihre Motivation, sich
diesen dunklen Erinnerungen immer wieder zu stellen. „Damit
ihr erfahrt, wie es gewesen ist. Und damit mit ihr mich fragen
könnt.“ Von diesem Angebot machten die
Schüler reichlich gebraucht, so auch die Frage nach ihrer
Nummer. Bereitwillig zeigte Batsheva Dagan ihren Arm, ein Anblick, der
viele Schüler stark berührte und ferne Geschichte so
deutlich vor Augen führte.
Auch die
anwesenden Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jan
Wiegels, Bürgermeister Rainer Voß sowie
Schulrätin Katrin Thomas, die als Schirmherrin die
Anne-Frank-Ausstellung begleitet, zeigten sich durch die Begegnung,
aber auch das würdevolle musikalische Rahmenprogramm, welches
die Schule vorbereitet hatte, tief beeindruckt. „Wer
nicht zu seiner Geschichte steht, stiehlt sich aus der Verantwortung.
Dazu gehört auch die kollektive Geschichte, also die
Geschichte, die wir gemeinsam aus der Vergangenheit übernommen
haben.
Keine
Frage: Unsere jungen Leute diskutieren und forschen, sie fragen und
schauen hin. Darin liegt die Chance, die Erinnerung lebendig zu halten.“, sagte Katrin
Thomas.
Ein besonderes Anliegen
für Batsheva Dagan war es, anschließend noch mit den
jungen Ausstellungsbegleitern, die sich in einem vom Anne-Frank-Zentrum
geleiteten Trainingsseminar auf die Schulführungen durch die
Ausstellung vorbereiteten, zu sprechen. Sie zeigte sich vom Engagement
und der Offenheit dieser Jugendlichen für das schwere Thema
der „Shoa“ sehr beeindruckt.
Die Anne-Frank-Ausstellung wird bis zum 11. April in Mölln zu sehen sein, vorzugswiese für Schulklassen, aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit, jeweils an den kommenden Dienstagen ab 16:30 Uhr im Rahmen von kostenlosen Sonderführungen. Treffpunkt hierzu ist der Haupteingang des Regionalen Berufsbildungszentrums in der Kerschensteiner Straße.
Die Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird ermöglicht durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundes im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Anne-Frank-Ausstellung
kommt nach Mölln
Die
Ausstellung richtet sich in erster Linie an junge Menschen und regt
dazu an, sich in verschiedener Weise mit Toleranz, Menschenrechten
und Demokratie auseinander zu setzen. Sie erzählt auf
über 54
Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks und lässt
weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden Erfahrungen in der Zeit
des
Holocausts skizzieren. Die Besucher werden herausgefordert,
über
Unterschiede und Parallelen zwischen Gestern und Heute nachzudenken.
Die
Ausstellung wird vom 19.03 – 11.04.2014 zu besichtigen sein,
im
Rahmen des Konzeptes „Jugendliche begleiten
Jugendliche“. Dazu
können sich SchülerInnnen im Rahmen eines
zweitägigen
Trainingsseminars des Anne Frank als engagierte
AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen. Für die
Ausstellung in
Mölln werden kreisweit 25 – 30 interessierte junge
Menschen ab 16
Jahren gesucht, die diese spannende Aufgabe für die Klassen
ihrer
Schule übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll am 17. und 18.
März
vor Ort in den Räumen der Ausstellung des Regionalen
Bildungszentrums Mölln erfolgen und wird von den
Fachkräften des
Anne Frank Zentrums durchgeführt.
Eröffnet
wird die Ausstellung offiziell am 18.03.2014 um 10:00 Uhr im Rahmen
einer Feierstunde durch Schulrätin Katrin Thomas, die sich
bereit
erklärt, als Schirmherrin zur Verfügung zu stehen. An
der
Eröffnung teilnehmen wird zudem auch Batsheva Dagan, eine
Zeitzeugin
des Holocausts, die gemeinsam mit den Schülern des Regionalen
Berufsbildungszentrums über ihre Lebensgeschichte sprechen
möchte.
Die
Anne-Frank-Ausstellung wird umrahmt von einen vielfältigen
Programmangebot für die allgemeine Öffentlichkeit,
das zusammen mit
verschiedenen Kooperationspartnern, wie der der
Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg,
der Volkshochschule Ratzeburg, dem Filmclub
Burgtheater Ratzeburg e.V., Geesthachter
Filmkiste
e.V., der
Stiftung Herzogtum Lauenburg, der Evangelisch-lutherischen
Kirchgemeinde, der katholischen Heilig Kreuz Gemeinde, dem Folkclub
Herzogtum Lauenburg e.V. und dem Zeitzeugenverein Yad Ruth e.V.
durchgeführt werden wird.
Geplant
sind Vorträge, eine Zeitzeugenbegegnung, Exkursionen, eine
Lesung,
ein musikalischer Abend sowie Filmvorführungen im gesamten
Kreisgebiet. Natürlich soll die Ausstellung auch für
die
Öffentlichkeit zugänglich sein, allerdings nur in
einem geführten
Rahmen, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Ab dem 22.
März werden
jeweils dienstags von 16:30 Uhr – 18:00 Uhr
öffentliche Führungen
unter fachkundiger Anleitung eines/r Ausstellungsbegleiters/in
angeboten. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang der Regionalen
Berufsbildungszentrums. Feste Gruppen können sich ab
24.03.2014 für
eine Führung unter 04563/1242 anmelden.
Die
Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird
ermöglicht
durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für
Vielfalt,
Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des
Bundes
im
Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN
– KOMPETENZ
STÄRKEN“ des Bundesministerium für
Familien, Senioren, Frauen und
Jugend.
Weitere
Hinweise zum
Ablauf der Ausstellung, zum Trainingsemnar für
Schüler und
dem Rahmenprogramm erhalten sie beim Verein Miteinander Leben e.V.
unter miteinander.leben@t-online.de oder telefonisch
unter 04536/1242.
„Anne Frank – eine Geschichte für heute“
Das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND- Kinder mit gelben Stern zeigt im Zeitraum vom 15.03. – 11.04.2014 im Regionalen Berufsbildungszentrum Mölln die Wanderausstellung
„Anne
Frank – eine Geschichte für heute“
in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin. Ermöglicht wird dieses Projekt durch eine Zuwendung des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg.
Anne
Frank – eine Geschichte für heute- ist die
deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung des Anne
Frank Hauses, Amsterdam. Sie erzählt auf
über 54 Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks
und lässt weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden
Erfahrungen in der Zeit des Holocausts skizzieren. Die Besucher werden
herausgefordert, über Unterschiede und Parallelen zwischen
Gestern und Heute nachzudenken. Die Ausstellung richtet sich in erster
Linie an junge Menschen und soll im Rahmen des Konzeptes
„Jugendliche begleiten Jugendliche“ dargeboten
werden. Dazu können sich SchülerInnnen im Rahmen
eines zweitägigen Trainingsseminars des Anne Frank Zentrums
als engagierte AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen.
Für die Ausstellung in Mölln werden kreisweit 25
– 30 interessierte junge Menschen ab 16 Jahren gesucht, die
diese spannende Aufgabe für die Klassen ihrer Schule
übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll Anfang
März vor Ort in den Räumen der Ausstellung erfolgen
und wird von den Fachkräften des Anne Frank Zentrums
durchgeführt.
Darüber hianus wird das Anne-Frank-Zentrum ein
Werkstattseminar für Pädagogen anbieten, das
ebenfalls terminiert wird, wenn die Ausstellung vor Ort ist.
Weitere Hinweise zum Ablauf der Ausstellung, zum Trainings- und zum Werkstattseminar erhalten Sie bei Gabriele Hannemann unter der Rufnummer 0171-1435636 oder schriftlich beim Verein Miteinander Leben e.V. unter miteinander.leben@t-online.de.