Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Verein Miteinander leben e.V. erhält
Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch
die Bundeszentrale für politische Bildung
Rund
zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln
im
Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel
“Demokratie
leben” bei der Bundeszentrale für politischen
Bildung um die
Anerkennung als “Freier Träger der politischen
Bildung” bemüht
und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso
größer war
die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung
jetzt für
5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die
Bundesförderung
zugestimmt wurde.
Freude
über die Anerkennung als Bildungsträger der
Bundeszentrale
für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1.
Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste
Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“
sind für 2016
bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen
Themenschwerpunkt
zum geplanten und durchaus umstrittenen
europäisch-amerikanischen
Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius
wird
dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem
Titel „TTIP -
Droht Europa der Ausverkauf
von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“
im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten.
Diese
Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule
Ratzeburg.
Am
12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein,
im
Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen
Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung
intensiv zum
Thema „Die
TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des
Anti-Amerikanismus?“
zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide
Veranstaltungen
gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere
politische
Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu
eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit
2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit
Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“
im Rahmen des
Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem
gelben Stern.“
In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und
Schüler der
Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu
begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu
können,
Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region
durchzuführen oder über
Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu
arbeiten.
Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser
Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung
mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch
mit
Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf
kindgerechte Weise nähern.
In
den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt
„OPEN
MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise
und Anerkennung
an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei
überregionalen
Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits
wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast
war,
als auch beim German Desk der Internationale Schule für
Holocaust
Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen
in den
vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach
Israel oder
Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit
dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von
Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der
Verein
Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm
„Demokratie leben“ des Bundesministeriums
für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als
einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das
Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt
"Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des
Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben
Stern“. Es verfolgt
das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte
zu Bearbeitung des
Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und
aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie
überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei
einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche
Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine
Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises
Herzogtum
Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule
für
Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa
Bothe
vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der
Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried
Kößler vom Fritz
Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom
Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen
mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig
maßgebliche
Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und
Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus
pädagogische Konzepte für die schulischen
Unterrichtspraxis zu
entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer
Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B.
„Frühe Prävention“ –
Erstbegegnung mit dem Judentum und der
Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016),
„Nahostkonflikt im
Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer
Rassismus im
Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“
in
Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir
zusammenleben“ -
Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von
Antisemitismus
auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die
erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den
Unterrichtsbetrieb
des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt
und
dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und
zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte
Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes
Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die
Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für
Qualitätsentwicklung
in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt
„ZUGÄNGE
SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in
enger
Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises
Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen
zudem auch
Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel
zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings
auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit
Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen
auch
Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der
Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit
wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in
Mölln beginnen.
„Wir
sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere
Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei
überregionalen,
sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein
dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele
neue
Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen
„Holocaust“ und
„Antisemitismus heute“ für unsere Schulen
in Schleswig-Holstein
geben wird“,
resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander
leben
e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen
Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite
Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer
Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter
am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als
fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine
mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder
Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen
Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser
Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft
machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg
um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines
religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche
Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen
herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden
Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen
Vergangenheit, einer Demütigung durch einen
übermächtigen Feind oder Besatzer und das
Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif
die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und
dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei
eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine
solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten
ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft
empfinden.
Kurt
Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für
Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Insbesondere die Vertreter*innen
von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine
zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes
Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in
ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn
junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen.
Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“
im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im
kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.
Kinderlieder
aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen
Grundschulen
Drei
Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in
sogenannten
DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der
vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom
herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe
KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der
Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in
Berkenthin
und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von
Kinderliedern aus
aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige
Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen
überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und
Aulas im
Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus
Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die
Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass
ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen
Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne
Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte
sich begeistert,
wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und
Schüler
sich
als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein
mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die
Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime
Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle
verbunden."
Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in
Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei
Standorten
von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr
als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger
Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom
Kreis
Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert
hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch
von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben
mit den
Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14.
Möllner
Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden,
einmal
bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat
Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen
der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf
ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer
Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein
mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den
Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über
Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia,
Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über
die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame
Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“,
„Islamischer Staat“ oder „Boko
Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen
ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch
bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die
Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus
verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen
Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls
unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die
Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht,
die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise
nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über
junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht
haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung
kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend
verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer
Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine
nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden
an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische
Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von
muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit
großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet
mit muslimischen Bürgern über dieses
Phänomene?
Kurt
Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter
Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und
Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen
auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen
Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im
Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen
Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des
islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer
Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen
Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die
Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu
werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler
lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam
die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu
können.
Die
Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen
begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter
04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander
leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der
Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe
„Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit
Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für
eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen
des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder
politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und
wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
Das
Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen
wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer
organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den
Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen
und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung
des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND -
Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben
e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach
Israel, um sich
in der
Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad
Vashem“ durch die „International School of
Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An
fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an
pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie
Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten
Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen
aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Die durchweg positiven
Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind
für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches
Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu
schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem
sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse
signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein
weiter vertiefen zu wollen.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
Schiller
und Jugend ... geht das? Es geht, wie die
Aufführungen
der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis
eindrucksvoll
gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die
Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz
und
Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.
Mit
großer
Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen
Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des
Möllner
HipHop-Theaters im großen Saal des Augustinums. Vor
voll
besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und
Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes
Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar
dieses Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in
zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle
Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und
Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy
Hamburg
, die sich auf der Bühne widerspiegelte.
Ausdrucksstark und mit großer Präsenz
füllten die
Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne
und
ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines
Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit
ein großes Lob der Theaterpädagogen:
„Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie
schnell die
sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht
verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich
große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht
haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation
vor der Premiere. „Aber
alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und
zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es
ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter
erlebt
zu haben, als der letzte Vorhang fiel“,
ergänzte Jörn Waßmund.
Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth
Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, die zusammen
mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner
Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner
Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms
"Jugend ins
Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem
Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten
sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte
haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen
Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten,
selbstbewusster
werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren
Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird
Kultur
zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich",
bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow. "Die
Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum
übergesprungen und die vielleicht am Rande
auftauchende
Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde
nebensächlich. Der persönliche Ausdruck,
die
verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne
standen
im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich
war,
sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als
Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere
Gesellschaft
prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich
inklusiven
Gesellschaft."
Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass
die
Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell
vorbei
geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann
ich!"
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Eine uralte Bibliothek in
einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als
Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt
sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine
Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern
und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der
längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die
leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers
berühmten Erstlingsstück „Die
Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches
großes Geheimnis…!
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Rapper Marc "Sleepwalker"
Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen
Rap-Workshop
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
Ömer
Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“
„Es
ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit
ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt
zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem
Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene
Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“,
zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der
zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch
ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.
„Für
das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch
Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten
durchgeführt werden können. Das traditionelle
Stück „die Räuber“ von Schiller
als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert,
ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig,
doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist
gefunden“, freut sich Almuth
Grätsch.
Theaterworkshop
“Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend
ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15.
Juli 10:30
Uhr 2.
Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Der Eintritt ist frei.
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits
zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der
SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des
„ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum
Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und
jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander,
Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen
Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in
dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine
wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt
vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am
treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und
Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem
eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen
Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Nach
der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes
„Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit
durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins
Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu
in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen
einplanen.
Neben
der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen
weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines
weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck.
Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit
mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten
Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer
weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt
die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die
SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres
Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern
die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert
worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine
Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es
erfüllt mich mit großer Freude, das die
Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert
aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie
muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“
… unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V.
vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die
politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie
leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu
erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte
Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des
„Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren
Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015
wieder politisch
interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige
Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V.
bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes
Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem
Politikwissenschaftler
Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen
Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im
Fokus steht
wird hier das Thema „Islamismus und Terrorismus als
sicherheitspolitische Herausforderung“
stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen:
Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige
Spur.
Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die
Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich
Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus
destabilisiert
und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und
Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen
sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und
gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung.
Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von
exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen.
Das
Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf
und
versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet
werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt.
Ein Mittagessen wird jeweils
gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert.
Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter
miteinander.leben@t-online.de
oder 04541-206726.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.
In
der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen
Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den
G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten
„Darstellendes Spiel“, „HipHop“
und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam
ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit
dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu
können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag,
dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer
mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die
Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch
wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der
Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.
„Wir
sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit
unserer Idee eine Förderung durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnis für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus
unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige
Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“
Schnelle Infos
zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.
„
Rund zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln im Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel “Demokratie leben” bei der Bundeszentrale für politischen Bildung um die Anerkennung als “Freier Träger der politischen Bildung” bemüht und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso größer war die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung jetzt für 5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die Bundesförderung zugestimmt wurde.
Freude über die Anerkennung als Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und Mark Sauer, 1. Vorsitzender
„Als
'Freier Träger der politischen Bildung' können wir
zukünftig unser
politisches Bildungsprogramm über die jährlich
bewilligten
Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“,
freute sich
Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird
auch die
politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da
unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in
Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr
Sauer fort.
Erste Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“ sind für 2016 bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen Themenschwerpunkt zum geplanten und durchaus umstrittenen europäisch-amerikanischen Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius wird dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem Titel „TTIP - Droht Europa der Ausverkauf von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“ im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten. Diese Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg.
Am 12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein, im Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung intensiv zum Thema „Die TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des Anti-Amerikanismus?“ zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide Veranstaltungen gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere politische Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu eingesehen werden.
Verein
Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt
zum
Thema „Antisemitismus“
Seit 2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“ im Rahmen des Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern.“ In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler der Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu können, Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region durchzuführen oder über Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu arbeiten. Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch mit Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf kindgerechte Weise nähern.
In den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise und Anerkennung an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei überregionalen Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast war, als auch beim German Desk der Internationale Schule für Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen in den vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach Israel oder Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.
Mit dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der Verein Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.
Das Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern“. Es verfolgt das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte zu Bearbeitung des Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie überregionalen Institutionen zu entwickeln.
Bei einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises Herzogtum Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa Bothe vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried Kößler vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.
Erstes
Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes
"ZUGÄNGE
SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.)
Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele
Hannemann,
Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von
der Ludwig-Maximilian Universität München,
Schulrätin Katrin
Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera
vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust
Studien
(ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem
Zusammen mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig maßgebliche Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus pädagogische Konzepte für die schulischen Unterrichtspraxis zu entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B. „Frühe Prävention“ – Erstbegegnung mit dem Judentum und der Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016), „Nahostkonflikt im Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus im Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“ in Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir zusammenleben“ - Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von Antisemitismus auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).
Die erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den Unterrichtsbetrieb des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt und dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für Qualitätsentwicklung in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen zudem auch Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.
Parallel zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen auch Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in Mölln beginnen.
„Wir sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei überregionalen, sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele neue Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen „Holocaust“ und „Antisemitismus heute“ für unsere Schulen in Schleswig-Holstein geben wird“, resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander leben e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei".
Kreisweite Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer Extremismus“ stieß auf große Resonanz
Auf großes Interesse bei
einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und
Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen
Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und
Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema
„Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und
Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des
Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum
Lauenburg durchgeführt wurde.
Kurt Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ Mölln
zum Thema „Islamistischer Extremismus“
Aus
seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe
von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von
Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom
direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses
Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu
begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren
müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen,
Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn
gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und
kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende
Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese
Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für
Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in
Paris auf so grausame Weise zeigte.
„Unsere
Demokratie und ihre Werte“,
zog Kurt Edler sein Fazit,
„sind
durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht
mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch
alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare
Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und
all die unveräußerlichen Menschenrechte.“
Kinderlieder aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen Grundschulen
Drei Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in sogenannten DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in Berkenthin und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von Kinderliedern aus aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und Aulas im Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte sich begeistert, wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und Schüler sich als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle verbunden." Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei Standorten von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr als 600 Kindern.
KARIBUNI
gastierte auch an der Grundschule Berkenthin
Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom Kreis Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben mit den Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14. Möllner Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden, einmal bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf ein musikalischen Wiedersehen freuen."
Islamistischer Extremismus
Ganz
weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt
Edler
06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
Islamistischer Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia, Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“, „Islamischer Staat“ oder „Boko Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht, die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.
Islamistischer Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet mit muslimischen Bürgern über dieses Phänomene?
Kurt Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu können.
Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.
"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".
Ganztagesseminar mit Dr.
Udo Metzinger
12.09.2015,
09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme
kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch)
unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de
So
richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot
zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger
aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte
„Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird
dieses Mal die Frage stehen: "Wer sind wir? –
Identität, Kultur und Politik". In
vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer-
und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es
selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die
christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist
diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was
uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen
werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der
Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein
Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese
mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein
oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was
„uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein
Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt.
„Eine
Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite
Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in
Israel
Wie den Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND - Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach Israel, um sich in der Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad Vashem“ durch die „International School of Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen aus der Praxis angeglichen sind.
Lehrkräfte
aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit
zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in
der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“
Parallel
zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein
umfassendes Rahmenprogramm organsiert. Vermittelt
über ihre langjährigen Kontakte nach
Israel, gab es unter anderem ein persönliches
Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso
wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht,
in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer
Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr
offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.
Eine Exkursion
führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler
präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und
Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer
Großeltern
„Die
Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch
für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem
intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als
gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die
Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch
ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“,
sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.
Möllner
HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt
mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus
theater - hiphop - rap -
breakdance
"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich", bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow. "Die Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum übergesprungen und die vielleicht am Rande auftauchende Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde nebensächlich. Der persönliche Ausdruck, die verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne standen im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich war, sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als Team zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere Gesellschaft prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich inklusiven Gesellschaft."
"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten
theater - hiphop - rap -
breakdance
Seit
Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler
der
Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und
Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals
im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer
Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in
den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der
künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und
Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn
Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die
heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen
für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe
G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops
durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann
von der Hip-Hop Academy Hamburg
für den Bereich Musik.
Geprobt
wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat
Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die
große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes
Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW
sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis
mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in
echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die
Faszination
der Theaterwelt zu erleben.
Wie
schon beim ersten Theaterprojekt „Du
bist so anders ….“
trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend
aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule
Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem
Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion.
Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt
„Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung
Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur
macht stark. Bündnisse für Bildung“ des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Bei
dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein
besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft
gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese
Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden
und führen häufig zu Veränderungen des
eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert:
„Ich
finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen-
zuarbeiten.“ „Das sind so
viele neue und schöne Erfahrungen“,
sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die
Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin
beschäftigt ist:
„Es
ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich
sehr
für Menschen mit Behinderungen interessieren.“
Alle vereint das gemeinsame Ziel der
Aufführungen. „Ich
freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der
großen Theaterbühne spielen“,
erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg.
„Für das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten durchgeführt werden können. Das traditionelle Stück „die Räuber“ von Schiller als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert, ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig, doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist gefunden“, freut sich Almuth Grätsch.
Theaterworkshop “Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend ausprobieren“
„Wir
müssen aber noch ganz schön Gas geben“,
so Nadeshda Gerdt, „damit
wir alles wie gedacht fertig bekommen.“
Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund:
„Egal
wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den
Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem
eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen
Feinschliff“. Man darf
gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am
14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln
gelüftet wird!
Freuen
Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und auf eine
frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein
außergewöhnliches Stück.
14.
Juli 19:00
Uhr
Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln
15. Juli 10:30 Uhr 2. Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen
Schülerinnen
und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“
Bereits zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des „ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander, Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen Lernen und Gestalten der Welt.
Walter
Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln
Walter
Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und
Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und
Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des
„ubuntu“ in sich selbst entdecken zu
können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen
und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin
ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich
ich bin?“
Die
Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei
Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch.
„Ich fand das total toll. Er hat uns für einen
Moment alle verändert “ oder
"Ich hatte viel
Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem
anderem Blickwinkel“, so beschrieben
Schüler der 10c von der
Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den
Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.
Neben der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck. Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es erfüllt mich mit großer Freude, das die Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert aufgenommen haben!“
Neues Seminarangebot zur
politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und
diskutiert zu
„Islamismus
und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“
„Demokratie muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“ … unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.
„Rhythmus
und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet
Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen
Das
Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des
Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk
Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule
Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt
für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum
Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und HipHop,
von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und
Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie
der Titel des Projektes lautet.