Verein Miteinander leben e.V. erhält Anerkennung als "Freier Träger der politischen Bildung" durch die Bundeszentrale für politische Bildung

Rund zwei Jahre hat sich der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln im Rahmen seiner politischen Bildungsarbeit unter dem Titel “Demokratie leben” bei der Bundeszentrale für politischen Bildung um die Anerkennung als “Freier Träger der politischen Bildung” bemüht und einem umfangreichen Prüfverfahren unterzogen. Umso größer war die Freude, als diese Anerkennung nach intensiver Prüfung jetzt für 5 Jahre gewährt und einer Aufnahme in die Bundesförderung zugestimmt wurde.


Freude über die Anerkennung als Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung beim Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Antje Buchholz, 2. Vorsitzende und  Mark Sauer, 1. Vorsitzender

Als 'Freier Träger der politischen Bildung' können wir zukünftig unser politisches Bildungsprogramm über die jährlich bewilligten Bundeszuschüsse kontinuierlich ausbauen“, freute sich Vereinsvorsitzender Mark Sauer. „Davon wird auch die politische Bildungslandschaft des Kreises insgesamt profitieren, da unser Konzept eine enge Kooperation mit den Volkshochschulen in Ratzeburg und Geesthacht vorsieht.“, fuhr Sauer fort.

Erste Veranstaltungen in der Reihe „Demokratie leben“ sind für 2016 bereits fest geplant. So wird es im Frühjahr einen Themenschwerpunkt zum geplanten und durchaus umstrittenen europäisch-amerikanischen Freihandels- abkommen TTIP geben. Ökonom Dr. Reinhard Crusius wird dazu am 03.03.2016 um 19:00 Uhr einen kritischen Vortrag unter dem Titel „TTIP - Droht Europa der Ausverkauf von Sozial- und Umweltstandards durch die Hintertür?“  im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses halten. Diese Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg. 


Am 12.03.2016 lädt Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger ein, im Rahmen eines Ganztageseminars in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ ganz im Sinne der Meinungsbildung intensiv zum Thema „
Die TTIP-Kritik - berechtigt oder aus der Mottenkiste des Anti-Amerikanismus?“  zu diskutieren und auch zu streiten. Für beide Veranstaltungen gilt wie gewohnt „Eintritt frei!“. Weitere politische Bildungsveranstaltungen können unter www.demokratie-leben.eu eingesehen werden.

Verein Miteinander leben e.V. in Mölln startet Bundesmodellprojekt zum Thema „Antisemitismus“

Seit 2002 bearbeitet der Verein Miteinander leben e.V. in Kooperation mit Yad Ruth e.V. in Hamburg das Thema „Antisemitismus“ im Rahmen des Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern.“ In dieser Zeit haben mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler der Region die Möglichkeit gefunden, Zeitzeugen des Holocausts zu begegnen, ihre Geschichte zu hören und Fragen stellen zu können, Exkursionen zu Gedenkstätten in der Region durchzuführen oder über Ausstellungen an den Schulen am Thema der „Shoa“ zu arbeiten. Bereits in den vierten Klassen der Grundschulen wird mit dieser Arbeit inzwischen begonnen, wobei hier vor allem die Erstbegegnung mit dem „Judentum“ im Vordergrund steht, aber auch mit Kinderbüchern gearbeitet wird, die sich dem Holocaust auf kindgerechte Weise nähern.

In den nunmehr 13 Jahren Projektlaufzeit hat sich das Projekt „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern“ viel Expertise und Anerkennung an den Schulen erarbeiten können, aber auch bei überregionalen Partnern wie dem Anne Frank Zentrum in Berlin, das bereits wiederkehrend mit der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln zu Gast war, als auch beim German Desk der Internationale Schule für Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, mit dem zusammen in den vergangenen Jahren Seminarreisen für Lehrkräfte nach Israel oder Lehrerfortbioldungen vor Ort organisiert wurden.

Mit dieser Expertise, die sich vor allem in der Person von Projektleiterin Gabriele Hannemann bündelt, hat sich der Verein Miteinander leben e.V. bei der Auschreibung des neuen Bundesprogramm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beworben und wurde mit seiner Projektidee "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" als einziges Modellprojekt in Schleswig-Holstein aufgenommen.

Das Projekt "ZUGÄNGE SCHAFFEN" - Konzeptwerkstatt "Antisemitismus" ist eine konsequente Weiterentwicklung des Projektes „OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern“. Es verfolgt das Ziel, zeitgemäße pädagogische Konzepte zu Bearbeitung des Themenkomplexes "Antisemitismus" in historischer und aktueller Perspektive zusammen mit Experten aus der Region sowie überregionalen Institutionen zu entwickeln.

Bei einer ersten Auftaktkonferenz Ende November zeigten sich zahlreiche Akteure an einer Mitwirkung interessiert und signalisierten eine Zusammenarbeit, so Katrin Thomas, Schulrätin des Kreises Herzogtum Lauenburg, Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, Larissa Bothe vom Anne-Frank-Zentrum Berlin, Dr. Ittai Tamari, Dozent an der Ludwig-Maximilian Universität München, Gottfried Kößler vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt sowie Antja Groeneveld vom Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.



Erstes Expertengespräch zum Auftakt des Bundesmodelprojektes "ZUGÄNGE SCHAFFEN" des Verein Miteinander leben e.V.
(vl.) Sieghard Bußenius, Verein Miteinander leben e.V, Gabriele Hannemann, Projektleiterin des Bundesmodelprojektes, Dr. Ittai Joseph Tamari von der Ludwig-Maximilian Universität München, Schulrätin Katrin Thomas, Larissa Bothe vom Anne Frank Zentrum Berlin und Birte Hewera vom German Desk der Internationale Schule für Holocaust Studien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem

Zusammen mit diesen und weiteren Experten werden zukünftig maßgebliche Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen und Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet, um daraus pädagogische Konzepte für die schulischen Unterrichtspraxis zu entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein besonderer thematischer Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B. „Frühe Prävention“ – Erstbegegnung mit dem Judentum und der Shoa in der Grundschule (Klassenstufe 4) (2016), „Nahostkonflikt im Schulraum“ – Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus im Kontext von Migration (2017), „Lebendiges Judentum“ in Deutschland und Israel (2018) und „Wie wir zusammenleben“ - Demokratiepädagogische Konzepte zur Bearbeitung von Antisemitismus auf Basis des Wertekanons unseres Grundgesetzes (2019).

Die erörterten Lehronzepte sollen nachfolgend in den Unterrichtsbetrieb des Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt und dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden, um daraus evaluierte Lehrempfehlungen an das Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein und insbesondere an das IQSH, dem für die Lehrerfortbildung zuständigen Instituts für Qualitätsentwicklung in Schleswig-Holstein, geben zu können. Die Modellprojekt „ZUGÄNGE SCHAFFEN“ des Vereins Miteinander leben e.V. wird dazu in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium sowie dem Schulamt des Kreises Herzogtum Lauenburg durchgeführt. Die Empfehlungen sollen zudem auch Eingang in die Landesgedenkstättenkonzeption finden.

Parallel zur schulischen Perspektive beinhaltet das Modelpprojekt allerdings auch eine gesellschaftspolitische Perspektive. Zusammen mit Vertreter*innen von jüdischen Gemeinden in der Region sollen auch Konzepte zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft" entwickelt und ausprobiert werden. Diese Arbeit wird im Frühjahr 2016 mit einem ersten Symposium in Mölln beginnen.

Wir sind nach dem ersten Auftakttreffen sehr erfreut, dass unsere Projektinitiative eine so große Resonanz auch bei überregionalen, sehr renommierten Institutionen gefunden hat und hoffen daraus, ein dauerhaftes Kooperationsnetzwerk aufbauen zu können, das viele neue Impulse zur zeitgemäßen Berabeitung der Themen „Holocaust“ und „Antisemitismus heute“ für unsere Schulen in Schleswig-Holstein geben wird“, resümierte Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander leben e.V., die Ergebnisse der ersten Tagung in der Internationalen Begegnungsstätte "Lohgerberei".

Kreisweite Vortrags- und Seminarreihe zum Thema „Islamistischer Extremismus“ stieß auf große Resonanz

Auf großes Interesse bei einem Fachpublikum aus Schule, Jugendarbeit, Verwaltung, Kirche und Politik, aber auch bei vielen interessierten Bürgerinnen Bürgern stieß im vergangenen Monat die Vortrags- und Seminarreihe des Vereins Miteinander leben e.V. zum Thema „Islamistischer Extremismus“, die in Geesthacht und Mölln in Kooperation mit dem Fachdienst Jugendschutz des Kreises Herzogtum Lauenburg und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum Lauenburg  durchgeführt wurde. 

Kurt Edler, ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, beschrieb als fachkundiger Referent das Phänomen, welches seine mörderischen Erscheinungsformen vor allem im Nahen Osten oder Afrika entfaltet und zunehmend auch Europa bedroht, in seinen Grundzügen. Edler machte dabei deutlich, dass es bei dieser Form des Extremismus nicht, wie gerade die IS-Propaganda glaubhaft machen möchte, um Glauben und Religion gehe, sondern durchweg um eine Ideologie der Machtergreifung, die sich eines religiösen Deckmantels bedient. Dabei konnte er erstaunliche Parallelen zu anderen totalitären Weltanschauungen herausarbeiten, wie beispielsweise dem Nationalsozialismus. In beiden Weltanschauungen gibt es die Erzählung von einer glorreichen Vergangenheit, einer Demütigung durch einen übermächtigen Feind oder Besatzer und das Heilsversprechen einer Leitfigur, die als Führer oder Kalif die alte Weltordnung in einem heroischen Kampf wieder herstellen und dabei alle Feinde erbarmungslos ausmerzen wird. Edler warnte dabei eindringlich vor der Faszination, die auch in unserer Gesellschaft eine solche Ideologie auf junge, ungefestigte Persönlichkeiten ausübe, die sich selbst als Verlierer der Gesellschaft empfinden.



Kurt Edler (re.), ehemaliger Mitarbeiter am Landesinstitut für Lehrerbildung in Hamburg, referierte im Rahmen eines Tageseminars in der
Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ Mölln

zum Thema „Islamistischer Extremismus“

Aus seiner beruflichen Praxis heraus skizzierte Edler die Verläufe von Radikalisierungsprozessen, die ganz häufig unbemerkt von Elternhaus, Schule oder Moscheen verlaufe und am ehesten noch vom direkten Freundeskreis wahrgenommen werde. Edler mahnte, dieses Phänomen als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu begreifen, auf die Sicherheitsbehörden ebenso reagieren müssten wie Schulen, Jugendeinrichtungen, Jugendämter, aber auch alle Religionsgemeinschaften. Denn gerade der perfide Missbrauch von Religion als totales und kompromissloses Machtinstrument droht Religionen als sinnstiftende Wertesysteme zu delegitimieren. Edler schloss mit dem Fazit, dass diese Form des Extremismus keinerlei Spielräume mehr für Dialog und Menschlichkeit lasse, wie sich nur Tage nach dem Seminar in Paris auf so grausame Weise zeigte. „Unsere Demokratie und ihre Werte“, zog Kurt Edler sein Fazit, „sind  durch den islamistischen Extremismus bedeutend wie schon lange nicht mehr herausgefordert. Doch enthält unser Grundgesetz auch alles, um dieser Herausforderung zu begegnen, wie die unantastbare Würde des Einzelnen, die Religions- und Meinungsfreiheit und all die unveräußerlichen Menschenrechte.“ 

Insbesondere die Vertreter*innen von Schule und Jugendeinrichtungen, aber auch der Moscheevereine zeigten im Anschluss an die Vortrags- und Seminarreihe großes Interesse, das Thema auch im Sinne eines aktiven Jugendschutzes in ihren Einrichtungen zu vertiefen, um gemeinsam sensibel zu sein, wenn junge Menschen sich in dem Netz dieser Propaganda zu verfangen drohen. Zusammen mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Kreis Herzogtum Lauenburg möchte die Organisatoren auch im kommenden Jahr genau dort in präventiver Weise weiter machen.

Kinderlieder aus aller Welt vermitteln unbeschwerte Momente in Lauenburgischen Grundschulen

Drei Grundschulen im Kreisgebiet, die Flüchtlingskindern in sogenannten DaZ-Klassen deutsche als Zweitsprache vermitteln, konnten in der vergangenen Woche eine musikalische Auszeit mit allen Kindern vom herausfordernden Schulalltag geniessen. Die Kinderweltmusikgruppe KARIBUNI aus Nordrhein-Westpfalen hatte zu einem Besuch in der Till-Eulenspiegel-Schule Mölln sowie den Grundschulen in Berkenthin und Büchen angesagt, im Gepäck ein Potpourri von Kinderliedern aus aller Welt. Einen musikalischen Bogen spannte das dreiköpfige Ensemble über alle Kontinente, denn Kinder singen und tanzen überall auf der Welt gerne. So auch in den Turnhallen und Aulas im Kreis Herzogtum Lauenburg zu eingehenden Rhythmen und Melodien aus Afrika, Südamerika oder dem Orient. In jeder Schule fanden die Musiker ganz schnell den Draht zu ihrem kleinen Publikum, so dass ausgelassenes Mitsingen und Mittanzen wie von Zauberhand von allen Besitz ergriff, ganz egal welcher Herkunft und ganz ohne Sprachbarrieren. Der Möllner Schulleiter Andreas Ahrens zeigte sich begeistert, wie einfach es sein kann, dass die Schülerinnen und Schüler sich als Gemeinschaft empfinden: "Es war ein mitreißendes Konzert - für Kinder wie auch die Lehrkräfte. Singen, Klatschen, Reime Sprechen und vor allem Tanzen, das hat uns an diesem Morgen alle verbunden." Ein Urteil, dass so auch aus den Grundschulen in Berkenthin und Büchen zu hören war. An den drei Standorten von DaZ-Klassen in der Primarstufe spielte KARIBUNI vor insgesamt mehr als 600 Kindern.


KARIBUNI gastierte auch an der Grundschule Berkenthin


Jörg-Rüdiger Geschke vom Verein Miteinander leben e.V., der unterstützt vom Kreis Herzogtum Lauenburg die Schulkonzerte vermittelt und organisiert hatte, konnte den Schulen auf Nachfrage versichern, dass der Besuch von KARIBUNI keine Stippvisite bleiben soll. "Wir haben mit den Musikern besprochen, dass sie im kommenden Jahr das 14. Möllner Folksfest der internationalen Begegnung unterstützen werden, einmal bei unserem Bühnenprogramms zum Thema "....andere Heimat Europa", aber natürlich auch in Schulen der Region im Rahmen der Konzertreihe "Share my Music". Man darf sich also auf ein musikalischen Wiedersehen freuen."

Islamistischer Extremismus
Ganz weit weg oder längst vor unserer Haustür?
Ganztagesseminar mit Kurt Edler

06.11.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de

Islamistischer Extremismus ist für die allermeisten Bürger ein rein mediales Phänomen. Es zeigt sich vor allem in den Berichterstattungen über den Krieg in Syrien, über Massaker in Nigeria, über Terroranschläge in Kenia, Tunesien, Paris oder Kopenhagen oder auch in Meldungen über die Vereitelung vom geplanten Straftaten durch aufmerksame Sicherheitsbehörden. Schlagworte wie „IS“, „Islamischer Staat“ oder „Boko Haram“ stehen plakativ für dieses Phänomen ebenso wie der Begriff „Salafismus“. Und doch bleiben die Strukturen, die Akteure, die Handlungsfelder, die Organisationsformen und die Strategien dieser Form des Extremismus verborgen. Es ergibt sich kein klares Bild mit Namen und potenziellen Zielen, Aktionsräumen und deutlichen Botschaften. Ebenfalls unsichtbar für das bürgerliche Auge bleibt die Propaganda, die gerade junge Menschen in ihren Bann zu ziehen versteht, die geschickt neue Medien mit sehr viel Geld in professioneller Weise nutzt. Sichtbar werden auch hier nur wieder Berichte über junge Menschen, die sich unvermittelt auf den Weg nach Syrien gemacht haben, über verzweifelte Eltern, die von einer Radikalisierung kaum etwas mitbekommen haben, von muslimischen Gemeinden, die zunehmend verunsichert sind, wer Einfluss auf die jungen Muslime nimmt.

Islamistischer Extremismus wirkt in der Mehrheit der Gesellschaft mithin wie eine nebulöse Bedrohung, die von außen kommt, von Fremden an uns herangetragen wird. Eine fatale Sichtweise, da islamistische Strukturen schon lange in unserer Gesellschaft wirken und gerade von muslimischen Bürgern auch sehr deutlich und mit großer Sorge wahrgenommen werden. Doch… wer redet mit muslimischen Bürgern über dieses Phänomene?

Kurt Edler hat sich in seiner Funktion als ehemaliger Referatsleiter Gesellschaft am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg intensiv mit diesem Phänomen auseinandersetzen müssen, um Schulen zu beraten, in denen Radikalisierungstendenzen beobachtet werden, und war dabei immer im Kontakt mit Sicherheitsbehörden und muslimischen Verbänden. Aus dieser Erfahrung heraus kann er ein Bild des islamistischen Extremismus zeichnen, wie er sich vor unserer Haustür abspielt, in den Schulen wirkt, den sozialen Netzwerken. Ein Blickwinkel, der auch für die Mehrheitsgesellschaft dringend notwendig ist, um nicht weitsichtig zu werden und diese Bedrohung nur im Nahen Osten zu sehen. Kurt Edler lädt deshalb ein, einmal die Brille aufzusetzen und gemeinsam die Zeichen vor Ort zu lesen, um erkennen, verstehen und handeln zu können.

Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Eine Mittagsverpflegung wird gestellt. Anmeldungen unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de.

"Wer sind wir?
Identität, Kultur und Politik".

Ganztagesseminar mit Dr. Udo Metzinger

12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr
Internationale Begegnungsstätte "Lohgerberei" in Mölln
Teilnahme kostenfrei
Anmeldung (obligatorisch) unter 04541-206726 oder miteinander.leben@t-online.de

„Demokratie muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“ … unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.

So richtet der Verein Miteinander leben e.V. am 12.09.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein weiteres Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ in Mölln aus. Im Fokus wird dieses Mal die Frage stehen:   "Wer sind wir? – Identität, Kultur und Politik". In vielen Ländern Europas feiern Parteien mit ausländer- und islamfeindlichen Programmen Erfolge. Auch bei uns gibt es selbsternannte "Volks-" Bewegungen, die sich auf die christlich-abendländische Tradition berufen. Doch was ist diese Tradition überhaupt? Wissen wir, wer wir sind und was uns ausmacht? Was sind unsere Werte, die immer wieder gerne beschworen werden? Wie verhält es sich mit diesen Werten angesichts der Tatsache, dass vielleicht nicht alle Einwanderer diese teilen? Ein Blick in die Praxis anderer Länder soll uns zeigen, wie diese mit den o.g. Fragen umgehen. Vielleicht können wir das ein oder andere von ihnen lernen. Am Ende werden wir hoffentlich sehen, was „uns“ in einer globalisierten Welt ausmacht. Ein Seminar, das unbedingt zum Mitdiskutieren einlädt. 

Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de oder 04541-206726.

„Eine Reise nach Jerusalem“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel

Wie den Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND - Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben e.V.  sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach Israel,  um sich in der Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad Vashem“ durch die „International School of Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen aus der Praxis angeglichen sind.

Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein und Hamburg nutzten die einmalige Gelegenheit zu einer umfassenden Fortbildung an der „International School of Holocaust Studies“ in der Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad Vashem“

Parallel zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein umfassendes Rahmenprogramm organsiert.  Vermittelt über ihre langjährigen Kontakte nach Israel,  gab es unter anderem ein persönliches Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso wurde ein Besuch an einer Grundschule in Beertuvia ermöglicht, in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer Großeltern ein Holocaustmuseum aufgebaut haben und die sehr offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist. 

Eine Exkursion führte auch an die Grundschule in Beertuvia.
Schüler präsentieren Gudrun Demuth (hinten links), Gabriele Hannemann
und Michael Noch ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer Großeltern
 


„Die Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Herausforderung, auch für die routiniertesten Lehrkräfte. Nach dem intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“, sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse.

Die durchweg positiven Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein weiter vertiefen zu wollen.

Möllner HipHop-Theater
begeistert Jung und Alt

mit Schiller, Räubern und viel Rhythmus

theater - hiphop - rap -  breakdance

Schiller und Jugend  ... geht das?  Es geht, wie die Aufführungen der Theatergruppe des Möllner Bildungsbündnis eindrucksvoll gezeigt hat. Mit HipHop, Rap und Rhythmus wurden die Figuren aus "Die Räuber" jung und lebendig, die Geschichte von Amalia, Franz und Karl, von Verrat, Intrige und Freiheit ganz einfach und modern.



Mit großer Begeisterung verfolgten in den vergangenen drei Tagen Schüler*innen und Erwachsene die Vorstellungen des Möllner HipHop-Theaters im großen Saal des  Augustinums. Vor voll besetzten Rängen konnten die jungen Schauspieler*innen und Tänzer*innen sowie die Theatergruppe des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow endlich zeigen, wofür sie seit Februar dieses  Jahres so intensiv gearbeitet und geprobt haben, in zahllosen Theater-, HipHop- und Rapworkshops. Eine sehr professionelle Arbeit der Regisseure und Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund, der G-Breakers und der HipHop-Academy Hamburg , die sich auf der Bühne widerspiegelte.



Ausdrucksstark und mit großer Präsenz füllten die Laienspieler, viele erstmalig auf Theaterbrettern, die Bühne und ließen sich auch durch den kurzfristigen Ausfalls eines Hauptdarstellers nicht aus der Ruhe bringen und verdienten sich damit ein großes Lob der Theaterpädagogen: „Ich bewundere die Teilnehmer*innen dafür, wie schnell die sich auf die neue Situation eingestellt haben und sich nicht verunsichern ließen, obwohl sie sehr betroffen waren u sich große Sorgen um den Darsteller-Kollegen gemacht haben“, beschrieb Nadeshda Gerdt die Situation vor der Premiere. „Aber alle Darsteller sind grandios über sich hinausgewachsen und zeigten eindrucksvoll, was sie im Schauspieltraining gelernt haben. Es ist eine große Freude, all die glücklichen Gesichter erlebt zu haben, als der letzte Vorhang fiel“, ergänzte Jörn Waßmund.



Auch Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. und Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, die zusammen mit der Gemeinschaftsschule Mölln und dem Möllner Moscheeverein das Jugendtheaterprojekt als "Möllner Bildungsbündnis" mit Unterstützung des Programms "Jugend ins Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. aus dem Bundesprogramm KULTUR MACHT STARK" organisiert hatten, zeigten sich begeistert vom Bühnenergebnis: "Jugendtheaterprojekte haben wirklich eine eigene Dynamik. Es passiert so viel mit den jungen Menschen, die sich neue Fähigkeiten erarbeiten, selbstbewusster werden und sich auch ein klassisches Stück mit ihren Ausdrucksformen wie selbstverständlich aneignen. Hier wird Kultur zu einer Lebenserfahrung", sagte Mark Sauer.

"Ja - die Ausdruckskraft der einzelnen Schauspieler ist beachtlich", bestätigte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow. "Die Konzentration und die Spielfreude ist auf das Publikum übergesprungen und die vielleicht am Rande auftauchende  Frage, wer ist Schüler und wer ist vom Lebenshilfewerk wurde nebensächlich. Der  persönliche Ausdruck, die verschieden Rollen und die Geschichte auf der Bühne  standen im Vordergrund . Das was hier in der Theaterarbeit möglich war, sich trotz unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen als Team  zu finden, - wenn das auch mehr und mehr unsere Gesellschaft prägt, dann sind wir auf einem guten Weg zur wirklich inklusiven Gesellschaft."



Aus Sicht des Ensemble bleibt nur ein Wehmutstropfen, dass die Zeit der Aufführungen und des Rampenlichtes viel zu schnell vorbei geht, in dem man vielen Menschen zeigen kann: "Das bin ich und das kann ich!"

"Rhythmus & Räuber"
Zwischen zwei Welten

theater - hiphop - rap -  breakdance

Eine uralte Bibliothek in einem verlassenen Schloss und eine besondere Aufgabe: Was als Arbeitsauftrag eines unzufriedenen Deutschlehrers beginnt, entwickelt sich zu einem unerwarteten Abenteuer für eine Schülergruppe und ihre Begleiter. Zwischen Hip-Hop-Geistern und rhythmischen Rap-Beats offenbart sich eine tragische Geschichte der längst vergangenen Figur eines Theaterklassikers: Um die leidenschaftlich liebende Amalia aus Friedrich Schillers berühmten Erstlingsstück „Die Räuber“ gibt es ein magisches und phantastisches großes Geheimnis…! 

Seit Februar tauchen 20 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Mölln, Jugendliche des Moschee-Vereins und Darsteller des Lebenshilfewerks Mölln-Hagenow (LHW) mehrmals im Monat in die klassische Vorlage ein. Mit großer Begeisterung lernen sie bei den Proben und in Workshops viel Neues in den Bereichen Theater und Hip Hop (Breakdance und Rap). Unter der künstlerischen Leitung der erfahrenen Regisseure und Theaterpädagogen von Nadeshda Gerdt (Kiel) und Jörn Waßmund (Hamburg) kommt das Theaterprojekt nun in die heiße Phase. Professionelle Unterstützung kommen für den Part des Hip-Hop und Breakdance von der Gruppe G-Breaker aus Lauenburg, die sehr engagiert Tanzworkshops durchführt sowie von Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann von der Hip-Hop Academy Hamburg für den Bereich Musik. 


 Rapper Marc "Sleepwalker" Wichmann vob der Hip-Hop Academy Hamburg (Mitte) beim gemeinsamen Rap-Workshop

Geprobt wird in der Werkstatt des LHW in Mölln. Der Speisesaal hat Fläche genug und so ist an den Probentagen hier die große Bühnenfläche des Seniorenwohnsitzes Augustinum Mölln markiert. Für die Teilnehmer vom LHW sind diese Bühnenbretter übrigens kein Geheimnis mehr. Seit fünf Jahren freuen Sie sich darüber, in echter Bühnenluft Stücke zu erarbeiten und die Faszination der Theaterwelt zu erleben. 

Wie schon beim ersten Theaterprojekt „Du bist so anders ….“  trägt das Möllner Bildungsbündnis bestehend aus dem Verein Miteinander leben e.V., der Gemeinschaftsschule Mölln, dem Möllner Moschee-Verein und dem Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow auch die aktuelle Produktion. Gefördert wird das neue Theaterabenteuer durch das Projekt „Jugend ins Zentrum“ der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 

Bei dem Projekt „Rhythmus und Räuber“, ist ein besonderer Aspekt, dass Menschen unterschiedlichster Art und Herkunft gemeinsam an einer künstlerischen Aufgabe arbeiten. Diese Unterschiede werden von den TeilnehmerInnen als Bereicherung empfunden und führen häufig zu Veränderungen des eigenen Blickwinkels. Das erlebt auch Marisa Kuhnert: „Ich finde es klasse, mit so vielen verschiedenen Menschen zusammen- zuarbeiten.“Das sind so viele neue und schöne Erfahrungen“, sagt ihre Mitschülerin Celina Springer. Das ist auch die Wahrnehmung von Carola Baahs, die beim LHW als Näherin beschäftigt ist: „Es ist super, dass wir mit Schülern zusammenarbeiten, die sich sehr für Menschen mit Behinderungen interessieren.“ Alle vereint das gemeinsame Ziel der Aufführungen. „Ich freue mich sehr, dass alles so professionell ist und wir dann auf der großen Theaterbühne spielen“, erzählt die Schülerin Ann-Katrin Noerenberg. 


Ömer Kilic von den G-Breaker zeigt die richtigen „Moves“

„Es ist einfach spannend zu sehen, wie die einzelnen Jugendgruppen mit ihren unterschiedlichen Beiträgen Schritt für Schritt zu einer Einheit verschmelzen, zu einem Stück, ihrem Stück und wie integrativ dabei vor allem die erfahrene Theatergruppe des Lebenshilfewerks mitwirkt.“, zeigt sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. begeistert, der zusammen mit Almuth Grätsch vom LHW und weiteren, auch ehrenamtlichen Mitarbeitern die organisatorischen Fäden spinnt.

„Für das LHW ist es wichtig und wertvoll, dass solche Projekte durch Projektförderung und das hohe Engagement der Beteiligten durchgeführt werden können. Das traditionelle Stück „die Räuber“ von Schiller als Vorlage wird gemeinsam auseinandergenommen. Es wird experimentiert, ausprobiert, verworfen und wieder neu zusammengesetzt. Noch unfertig, doch der rote Faden für eine eigene Interpretation ist gefunden“
, freut sich Almuth Grätsch. 

Theaterworkshop “Gemeinsam diskutieren … gemeinsam spielend ausprobieren“

„Wir müssen aber noch ganz schön Gas geben“, so Nadeshda Gerdt, „damit wir alles wie gedacht fertig bekommen.“ Zustimmend ergänzt Jörn Waßmund: „Egal wie viel Zeit man hat, am Ende geht es immer rund. Gerade in den Endproben passiert noch vieles. Die Gruppe wächst zu einem eingeschworenen Team zusammen und das Stück bekommt seinen Feinschliff“. Man darf gespannt sein auf das Geheimnis um Amalias bewegendes Schicksal, das am 14. Juli um 19:00 Uhr im Theatersaal des Augustinum in Mölln gelüftet wird! 

Freuen Sie sich auf - leidenschaftliche Schauspieler und  auf eine frisch-freie Interpretation kurzum - auf ein außergewöhnliches Stück. 

14. Juli 19:00 Uhr       Premiere im Seniorenwohnsitz Augustinum Mölln

15. Juli 10:30 Uhr       2. Vorstellung für Schulen und andere Einrichtungen 

Der Eintritt ist frei.

Schülerinnen und Schüler
im Kreis lernen „ubuntu“

Bereits zum zweiten Mal brachte Walter Waltz Anyanwu, Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer weltweit, die afrikanische Botschaft des „ubuntu“ in verschiedene Schulen im Kreis Herzogtum Lauenburg. Ihm geht es in seinen Workshops für Kinder und jungen Menschen um die Vermittlung von Achtsamkeit, Miteinander, Verantwortung und Respekt für ein Leben in einer globalen Welt, wie wir sie heute vorfinden. Dies alles drückt sich in dem Begriff „ubuntu“ aus, für den es keine wörtliche Übersetzung gibt. Er drückt vielmehr eine afrikanische Lebensphilosophie aus, die man vielleicht am treffendsten mit Geschwisterlichkeit, Solidarität und Zusammengehörigkeit umreißen kann und die vor allem eines enthält, Lebensfreude und Spaß am gemeinsamen Lernen und Gestalten der Welt. 


Walter Waltz Anyanwu mit Schülerinnen und Schüler der
Till-Eulenspiegel Grundschule
Mölln
 

Walter Waltz Anyanwu aus Nigeria fordert die Schülerinnen und Schüler heraus, durch Fragen, Spiele, Musik und Gesprächen, immer mit dem Ziel, die Eigenschaften des „ubuntu“ in sich selbst entdecken zu können. Es sind Herausforderungen die zum Kern führen und unsere Einheit als Menschen aufzeigen wollen: „Wer bin ich? Wer bist du? Bin ich ich, weil du bist und du bist du, weil ich ich bin?“ 

Die Resonanz auf die afrikanischen Unterrichtserlebnisse war bei Schülern und Lehrern gleichermaßen enthusiastisch. „Ich fand das total toll. Er hat uns für einen Moment alle verändert “ oder "Ich hatte viel Spaß und es war sehr erhellend. Ich sehe jetzt alles in einem anderem Blickwinkel“, so beschrieben Schüler der 10c  von der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen in den Feedback-Bögen ihre Unterrichtseindrücke.  

Nach der ersten erfolgreichen Vermittlung des Projektes „Ubuntu“ der SOS-Kinderdörfer weltweit durch das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. im vergangenen Jahr musste Walter Waltz Anyanwu in diesem Jahr bereits zwei Wochen im Lauenburgischen einplanen.

Neben der Friedegart-Belusa-Gemeinschaftsschule in Büchen, kamen weitere Anfragen von der Gemeinschaftsschule Mölln und der Till-Eulenspiegel Grundschule Mölln an, inklusive eines weiteren Abstechers zur Grundschule Herrnburg bei Lübeck. Insgesamt 19 Workshops absolvierte der Dozent aus Afrika in dieser Zeit mit nie nachlassender Energie für seine Botschaften. Karsten Lessing, Leiter des Büros der SOS-Kinderdörfer weltweit für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein  zeigte sich von der Nachfrage begeistert: „UBUNTU beschreibt die Werte, die unsere Gesellschaft zusammen halten. Für die SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie das Zentrum unseres Handelns. Den SOS-Kinderdörfern geht es genau darum - Kindern die durch Kriege, Katastrophen oder soziale Verwerfungen traumatisiert worden sind, wieder Zuversicht, Mut, Selbstvertrauen und eine Perspektive für ein erfülltes Leben zu schenken. Es erfüllt mich mit großer Freude, das die Schülerinnen und Schüler UBUNTU so begeistert aufgenommen haben!“

Neues Seminarangebot zur politischen Bildung in der Reihe „Demokratie leben“
Dr. Udo Metzinger referiert und diskutiert zu
Islamismus und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“

„Demokratie muss gelebt werden, Demokratie muss erlernt werden.“ … unter diesen Motto hat der Verein Miteinander leben e.V. vor drei Jahren zusammen mit Bildungseinrichtungen in der Region die politische Vortrags- und Fortbildungsreihe „Demokratie leben“ ins Leben gerufen, um damit Wissen zu erschließen und Diskussionsprozesse für eine gelebte Demokratie anzustoßen. Sie wurde 2012 im Rahmen des „Jahres der politischen Bildung“ mit weiteren Kooperationspartner thematisch ausgebaut und soll auch in 2015 wieder politisch interessierte Menschen motivieren, über aktuelle und wichtige Fragen aus Politik und Gesellschaft zu diskutieren.

So richtet der Verein Miteinander leben e.V. bereits am 28.03.2015, 09:30 – 16:00 Uhr ein erstes Ganztagesseminar als Fortbildungsangebot zusammen mit dem Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger aus Frankfurt/M. in der Internationalen Begegnungsstätte „Lohgerberei“ aus. Im Fokus steht wird hier das Thema  „Islamismus und Terrorismus als sicherheitspolitische Herausforderung“ stehen. Der islamistische Terrorismus hat auch im Westen zugeschlagen: Von New York über London bis Paris zieht sich seine blutige Spur. Doch betroffen von dieser Geißel sind in erster Linie die Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo fast täglich Menschen bei Anschlägen sterben. Der Terrorismus destabilisiert und radikalisiert ganze Regionen der Welt, lässt Staaten und Gesellschaften scheitern. Und wenn uns etwas wirklich beunruhigen sollte in der Welt des 21. Jahrhunderts, dann sind das scheiternde und gescheiterte Staaten: Staaten ohne Kontrolle, Recht und Ordnung. Betroffen davon ist wiederum die gesamte globalisierte Welt in Form von exportiertem Terrorismus, Piraterie, Flüchtlingsbewegungen. Das Seminar zeigt die Zusammenhänge in diesem "Teufelkreis" auf und versucht, Perspektiven zu entwickeln, wie dieser Problematik begegnet werden kann. Das Seminar ist kostenlos und auf 20 Teilnehmer begrenzt. Ein Mittagessen wird jeweils gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Seminarteilnehmer organisiert. Eine Anmeldung zum Seminar ist erforderlich unter miteinander.leben@t-online.de oder 04541-206726.

„Rhythmus und Räuber“
Möllner Bildungsbündnis startet Musik-Theater-Spektakel für Jugendliche zum Mitmachen

Das Möllner Bildungsbündnis, ein Zusammenschluss des Vereins Miteinander leben e.V., des Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow, des Moscheevereins und der Gemeinschaftsschule Mölln, bietet auch in diesem Jahr ein weiteres Kulturprojekt für Jugendliche im Alter von 14 – 18 Jahren zum Mitmachen an. Geplant ist die Fusion von Theater und  HipHop, von Schillers Räubern und eigenen Geschichten, von Drama und Breakdance, von „Rhythmus und Räuber“, wie der Titel des Projektes lautet.

 In der ersten Jahreshälfte werden die Theaterpädagogen Nadeshda Gerdt und Jörn Waßmund zusammen mit den G-Breakers eine ganze Reihe von Workshops mit den Schwerpunkten „Darstellendes Spiel“, „HipHop“ und „Breakdance“ durchführen und gemeinsam ein Musik-Theater-Spektakel entwickeln , um im Juli ein Publikum mit dem ersten Möllner HipHop-Musical begeistern zu können. Startschuss zum Projekt ist am kommenden Donnerstag, dem 5. Februar 2015 um 15:00 Uhr in der Gemeinschaftsschule. Wer mitmachen möchte, sollte diesen Termin nicht verpassen. Die Teilnahme ist kostenlos. Wie in den Vorjahren wird das Projekt auch wieder viel Wert auf Inklusion legen und tatkräftig von der Theatergruppe des Lebenshilfewerkes unterstützt.

 „Wir sind erfreut, dass es uns bereits zum dritten Male gelungen ist, mit unserer Idee eine Förderung durch das Projekt „Jugend ins Zentrum!“ der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnis für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu erhalten. Aus unserer Sicht eine Bestätigung für unsere bisherige Theater- und Musikarbeit mit Kinder und Jugendlichen vor Ort.“ Schnelle Infos zum Projekt gibt es bei Nadeshda Gerdt unter Tel.: 0176 321 948 11.