"Demokratiescouts"

Lokaler Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg  fördert Jugenddemokratieprojekt  des Vereins Miteinander leben e.V.

Der Lokale Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg, der mit rund  95.000 Euro  aus dem Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN –KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesfamilienministeriums in diesem Jahr schon 11 Projekte für gelebte Multikulturalität, gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und eine starke Demokratie gegen (Rechts-)Extremismus von unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Organisationen im Kreisgebiet gefördert hat, ist es auf der jüngsten Sitzung seines  Begleitausschuss in der Serrah Moschee Schwarzenbek übereingekommen, einer weiteren Projektidee in diesem Jahr das Vertrauen auszusprechen.

Zusammen mit verschiedenen Projektpartnern aus der Jugendarbeit in Ratzeburg, der Volkhochschule Schwarzenbek sowie Fachleuten aus den Bereichen der Kreisjugendpflege, der Theaterpädagogik sowie aus Medien und Grafik plant der Verein Miteinander leben e.V. die Ausbildung von jugendlichen „Demokratiescouts“, die schwerpunktmäßig in Mölln, Ratzeburg und Schwarzenbek in ihrer „Peer“-Gruppe für die Teilnahme an der Kommunalwahl 2013 werben,  jugendpolitische Forderungen sammeln, erarbeiten, und aktiv in den Wahlkampf einbringen und mit Jugendlichen im Rahmen von „Wahlpartys“ von den Jugendzentren aus gemeinsam zur Wahl gehen sollen. Dabei ist eine enge Einbindung von Schulen geplant und erwünscht . Das Projekt soll Beteiligungsprozesse von Jugendlichen stärken und Demokratie als „Mitmach-Projekt“ vermitteln, in dem es unter anderem auch darum geht, den eigenen Interessen  Gehör und Raum zu verschaffen.

Der Lokale Aktionsplan der Stadt Lauenburg erwägt, sich an diesem Projekt in Kooperation mit der Jugendarbeit in Lauenburg zu beteiligen.

Wanderausstellung von Yad Vashem

"BESA- Eine Sache der Ehre"
Wie muslimische Albaner Juden retteten

17.09. - 21.09.2012

Ratssaal des Ratzeburger Rathauses
während der Öffnungszeiten

In der kommenden Woche zeigt das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. die Wanderausstellung "BESA - Eine Sache der Ehre" der Gedenkstätte Yad Vashem im Ratsaal des Ratzeburger Rathauses. Die Ausstellung thematisiert anhand von Biographien eine sehr bemerkenswerte Facette aus der Zeit des Holocaust, die sich in Albanien ereignete und bis heute wenig im europäischen Bewusstsein verankert ist.

PRESSE_BESA_RATHAUS

Albanien mit seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit erreichte, woran viele andere europäische Nationen scheiterten: Fast alle Juden, die während der deutschen Besetzung auf albanischem Staatsgebiet lebten, wurden gerettet. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie albanischer oder ausländischer Herkunft waren.

Ihre Hilfe gründete auf Besa, einem ethischen Prinzip, das den Albaner bis heute normative Orientierung bietet. Besa bedeutet „ein Versprechen halten": Jemand, der sein Wort hält, dem man sein eigenes Leben anvertrauen kann und auch das seiner Nächsten. Juden und Nichtjuden gleichermaßen zu helfen, war für die muslimischen Albaner eine Frage der Ehre. Bis Januar 2010 wurden 69 Albaner von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern" geehrt.

Die albanische Bevölkerung bewies außerordentlichen Mut, als sie sich weigerte, dem Befehl der deutschen Besatzer Folge zu leisten, die in ihrem Land lebenden Juden auszuliefern. Viele Regierungsangehörige statteten jüdische Familien mit falschen Papieren aus, die ihnen ein normales Leben als Teil der Bevölkerung gestatteten. Die Albaner schützten nicht nur ihre eigenen jüdischen Bürger, sondern gewährten auch jüdischen Flüchtlingen Zuflucht, die in ihrem Land nach Rettung suchten.

 PRESSE_BESA_RATHAUS

Die Ausstellung zeigt Porträts von albanischen Muslimen, die während der Shoa jüdische Mitmenschen vor der Vernichtung retteten. Die Aufnahmen stammen von dem amerikanischen Fotografen Norman Gershman. Sie wurden erstmalig am Internationalen Holocaustgedenktag 2008 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt.

Die Ausstellung kann vom 17.09. - 21.09.2012 während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Sie bleibt kurzfristig geschlossen, wenn Schulklassen im Rahmen der Ausstellung einen Projektunterricht durchführen.

Die Ausstellung wird auf Initiative des Vereins Miteinander leben e.V. vor allem an Schulen der Region gezeigt. Sie gastierte bereits wochenweise an der Gemeinschaftsschule Bergedorf, der Oberstadtschule Geesthacht, ist aktuell an der Gemeinschaftsschule Büchen zu sehen und wird nach dem Zwischenstopp in Ratzeburg noch am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln gezeigt werden.

"Zerrissene Welten"
Lesung mit Anatol Egbuna


Freitag, den 31.08.2012 um 18.00 Uhr
"Lohgerberei", Lohgerbergang, Mölln

Der 1978 geborene Autor berichtet auf ergreifende Weise von seinem Leben in Nigeria und Deutschland. Geboren als Sohn eines Nigerianers und einer deutschen Mutter, wuchs er bis zu seinem 18. Lebensjahr in Nigeria auf. Als die Mutter die Familie verlässt und nach Deutschland zurückkehrt, beginnt für den damals vierjährigen Jungen ein Martyrium. Die nigerianische Stiefmutter akzeptiert ihn nicht und lässt ihn dies spüren, auch der Vater bietet ihm keinen Halt. Immer wieder wird Anatol Egbuna als Weisser, „OYIBO“ ausgegrenzt. Mit 17 Jahren flieht er nach Deutschland und erlebt hier die Ausgrenzung als „Neger“. Er bekommt jedoch auch Unterstützung und schafft es mit eisernem Willen, trotz seiner teilweise erschütternden Erlebnisse sein Leben zu meistern. Seine Erlebnisse hat er in zwei Büchern festgehalten, aus denen er liest. Anschließend ist bei einem Imbiss Gelegenheitv zum Austausch.

Die Veranstaltung ist ein Beitrag des Vereins Miteinander leben e.V. zum "Jahr der Politischen Bildung", ein Projekt im Rahmen des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Herzogtum Lauenburg, der gefördert wird durch das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

"Unter Nazis"
Erfahrungsbericht von Birgit und Horst Lohmeyer, Jamel 
11.05.2012, 18:00 Uhr
Begegnungsstätte "Lohgerberei", Mölln

Der Verein Miteinander Leben lädt am Freitag 11.05.2012 um 18.00 Uhr zu einem spannenden Erfahrungsbericht von Birgit und Horst Lohmeyer in die Lohgerberei ein.

Unter dem Titel „Unter Nazis“ berichtet das Ehepaar vom Leben in Jamel südlich von Schwerin, wo sie nach ihrem Umzug vor 7 Jahren feststellten, dass der Ort von Neo-Nazis beherrscht wird, etwa die Hälfte der Einwohner der rechtsextremen Szene zu zu ordnen sind. Mit Musik und Kunst setzen sie seitdem dort ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus: "Wir wollten dieses Dorf aus dem rechten Dornröschenschlaf rütteln und reißen, indem wir halt Öffentlichkeit schaffen", sagt Birgit Lohmeyer.

Die beiden wurden mit verschiedenen Preisen für ihr Engagement ausgezeichnet: dem Bürgerpreis der deutschen Zeitungen im Jahr 2012 und dem "Paul Spiegel-Preis für Zivilcourage 2011" des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie der Auszeichnung "Held des Nordens 2011". Die Preise und die Berichterstattung darüber machen das Leben in Jamel allerdings nicht leichter, es geschehen persönliche Bedrohungen und Sachbeschädigungen. Dennoch wird das Ehepaar bleiben und weiter zur Wehr setzen.

Nicht schweigen - einmischen - wie dies Birgit und Horst Lohmeyer über die Jahre gelungen ist, wollen sie in ihrem Bericht veranschaulichen und mit ihrem Beispiel Mut machen.

Die Veranstaltung ist ein Beitrag des Vereins Miteinander leben e.V. zum "Jahr der Politischen Bildung", ein Projekt im Rahmen des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie im Herzogtum Lauenburg, der gefördert wird durch das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Nach dem Vortrag gibt es bei einem Imbiss Gelegenheit zum Austausch mit den Referenten.

Auktion zu Gunsten des Projektes
"mobiles demokratie theater"

Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln und
Inner Wheel Club Herzogtum Lauenburg - Distrikt 89
28.04.2012, 15:00 Uhr
Ratzeburger Ruderclub, Ratzeburg

Mehr als 200 attraktive Antiquitäten, Bilder bekannter Künstler wie A. Paul Weber, Porzellan, Schmuckstücke und Dekorationsgegenstände kommen am 28.04.2012 in Ratzeburg zur Versteigerung. Die Gegenstände wurden von Mitgliedern von Rotary und InnerWheel zum Teil kostenfrei oder zu sehr günstigen Konditionen eingestellt, so dass mitwirklichen „Schnäppchen“ zu rechnen ist.

Die Versteigerung erfolgt öffentlich, freiwillig und meistbietend durch den öffentlich bestellten Auktionator Harro-Meinert Petersen Namens und im Auftrage des Inner Wheel Club Herzogtum Lauenburg und des Rotary Club HerzogtumLauenburg-Mölln.

Mit dem Reinerlös nach Abzug der Kosten wird das Projekt "mobiles demokratie theater" des Vereins Miteinander leben e.V. unterstützt, ein theaterpädagogisches Angebot für Schulen und Jugendeinrichtungen zur Demokratieerziehung.  

Eine Vorbesichtigung aller angebotenen Gegenstände ist am 27. April 2012 von 13.00 bis 18.00 Uhr sowie am 28. April von 14.00 bis 15.00 Uhr im Ratzeburger Ruderclub möglich. Während der Vorbesichtigung und vor und während der Auktion werden kalte und warme Getränke sowie Kuchen angeboten. Der Reinerlös aus diesem Verkauf fließt ebenfalls in das obenangegebene Projekt ein.


Jugendarbeit "OPEN MIND" des
Vereins Miteinander leben e.V. ausgezeichnet

Der unter dem Projekttitel OPEN MIND firmierende Jugendarbeit des Vereins Miteinander leben e.V. ist am 16.03.2012 durch das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ (BfDT) als vorbildliche Initiative der Zivilgesellschaft die Auszeichnung „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ verliehen wurden. 

Im Rahmen eines Festaktes im Rokokosaal des Herrenhauses in Ratzeburg erhielt der Verein zusammen mit sechs weiteren norddeutschen Preisträgern die Preisträgerurkunden aus den Händen des BfDT-Beiratsmitglieds Dr. Cornelia Sonntag-Wolgast, Parlamentarische Staatssekretärin a.D..


Foto: Horst Kömme

Ein Bilderbogen von Jens Butz

In einer Laudatio lobte Mölln Bürgermeister Jan Wiegels die langjährige Jugendarbeit des Vereins, die es seit 2002 gibt und ihr Angebot über die Jahre kontinuierlich ausgebaut hat. Zum ursprünglich entwickelten Projektbaustein „Mölln nach Mölln“, der sich mit dem Themenkomplex „Rechtsextremismus“ und „Möllner Brandanschläge“ befasst, kamen mit Projektleiterin Gabriele Hannemann der Projektbaustein „Kinder mit dem gelben Stern“ dazu, welcher auf die Vermittlung der jüdischen Kultur und des Holocausts unter Beteiligung von Zeitzeugen konzentriert. In der Folge stieß als weiteres Angebot der Baustein „Share my music – share my thoughts“ zur Jugendarbeit des Vereins. Im Gefolge der Möllner Folksfeste werden hier seit 2006 Schulkonzerte und Mitmach-Workshops mit Weltmusikern organisiert, um über die Musik Zugang zu fremden Kulturen zu vermitteln. Das jüngste Projektangebot im Rahmen von OPEN MIND ist das „Mobile Demokratietheater“, dass Demokratie mit dem Möglichkeiten der darstellenden Spiels erfahrbar und erlebbar machen und Jugendliche zeigen möchte, was die Demokratie für den eigenen Alltag eigentlich bedeutet.

Die Jugendarbeit OPEN MIND wird weitgehend ehrenamtlich organisiert und durch Mittel des Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stadt Mölln und des Landes Schleswig-Holstein gefördert.

Die Projektbewerbung „OPEN MIND“ des Vereins Miteinander leben e.V beim Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ wurde von der Jury unter 411 Bewerbungen bundesweit ausgewählt und als ein Hauptpreisträger ausgezeichnet.

"Der Till heckt mit dem Nasreddin"
Deutsch-türkisches Projektjahr 2012 startet im Februar

Deutsch-türkische Begegnungen sind alltäglich - auf der Straße, in der Schule, in den Geschäften, bei der Arbeit ... Man lebt seit Jahrzehnten mit- und auch nebeneinander und teilt viele Gemeinsamkeiten - trotz unterschiedlicher Kulturen und Religionen.


Auch im Humor ist man sich ähnlicher als gedacht ... steht doch Till Eulenspiegel für das norddeutsche Narrentum - wie der Nasreddin Hodscha in der Türkei als gelehrter Schalk dafür genauso bekannt und berühmt ist.

Nasreddin Hodscha - der türkische Till Eulenspiegel ?
Till Eulenspiegel - der deutsche Nasreddin Hodscha ?

Diese beiden Figuren sollen im Rahmen des deutsch-türkischen Projektjahres 2012 "Der Till heckt mit dem Nasreddin" das gesellschaftliche Leben in Mölln mit Witz und Aktionen begleiten. Zusammen mit zahlreichen Organisationen, Schulen, Vereinen, Künstlern, Kirchen und der Moschee haben der Möllner Verein "Miteinander Leben" und die Stadt Mölln für das Jahr 2012 eine vielfältige Reihe von Projekten und Aktivitäten konzipiert, die einladen möchten zu Begegnungen ... mit Till, mit Nasreddin, mit Deutschen und Türken in unserer Stadt.

Das deutsch-türkische Projektjahr startet am 04. Februar um 19:30 Uhr im Stadthauptmannshof mit Lesung, Musik und Gespräch. "Der Till heckt mit dem Nasreddin - Weisheit und Narretei: Eine unterhaltsame Annäherung an zwei närrische Weise". Zu hören sein werden die Till- und Nasreddin-Lieblingsgeschichten von bekannten Möllnerinnen und Möllnern. Dazu gibt es traditionelle Musik aus der Türkei sowie aus Norddeutschland und für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein. Kurz: Ein launig-unterhaltsamer bis nachdenklicher Einstieg in ein buntes Jahr mit Nasreddin Hodscha und Till Eulenspiegel. Der Auftakt zur Veranstaltungsreihe ist eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Verein Miteinander leben e.V., dem Folkclub Herzogtum Lauenburg sowiue der Stiftung Herzogtum Lauenburg . Der Eintritt ist frei.

Am 10. Februar um 20:00 Uhr schließt sich ein Deutsch-Türkisches Tanzhaus im Stadthauptmannshof Mölln mit türkischen und deutschen Musikern an. Ein Davul- und ein Zurna-Spieler aus Hamburg sowie die Gruppe Saitenbalg aus Mölln laden zum gemeinsamen Tanz Es trifft also anatolische Hochzeitsmusik auf norddeutsches "Danz-Up-De-Deel". Anders als z.B. bei traditionellen Volkstanzgruppen sollen hier Tänze nicht vorgeführt werden. Im Mittelpunkt steht das Mitmachen. Das unmittelbare gemeinschaftliche Erleben von schönen Musiken und der beinahe unendlichen Vielfalt von Rhythmen, Tanzschritten und Formen machen den besonderen Reiz des Mitmachtanzens aus. Meist wird im großen Kreis oder in Reihen getanzt. Eine wunderbare Art, zusammen zu kommen, Spaß zu haben und die Live-Musik zu genießen. Zwei erfahrene Tanzmeister werden einfache Tänze jeweils erklären, so dass wirklich alle mitmachen können! Auch hier ist der Eintritt frei.

Ausführliche und aktuelle Informationen und Termine zu den weiteren Veranstaltungen können im Internet unter www.till-nasreddin.de eingesehen werden.