Gabriele Hannemann mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Seit 2002 leitet Gabriele Hannemann das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND - "Leben mit dem gelben Stern" für den Verein Miteinander leben e.V. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um junge Menschen für die vielfältigen Facetten von Ausgrenzung und Rassismus zu sensibilisieren und ein Verständnis für den demokratischen Umgang mit Minderheiten zu fördern und hat in ergangenen 11 Jahren mehr als 6.000 junge Menschen sowie rund 700 Lehrkräfte erreichen können.

Von Beginn hat Gabriele Hannemann als besonderen Arbeitsschwerpunkt im Jugendbildungsprojekt OPEN MIND die Themen "Judentum", "Antisemitismus" und "Holocaust" verankert und immer wieder mit ihrer Tätigkeit im Verein Yad Ruth e.V. verknüpft, der zahlreiche jüdische Zeitzeugen des Holocaust in die Schulen der Region vermitteln konnte. 



Bild: Bundesregierung/Sebastian Bolesch

Für ihr außergewöhnliches Engagement ist Gabriele Hannemann in einer Feierstunde im Berliner Schloß Bellevue jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Das Bundespräsidalamt begründete die Ehrung von Gabriele Hannemann wie folgt:

"Gabriele Hannemann setzt sich seit über 20 Jahren für Holocaust-Überlebende in Osteuropa sowie in Israel ein. Außerdem macht sie sich dafür stark, dass junge Menschen in Deutschland besser über den Holocaust aufgeklärt werden.

Nach zunächst privatem Engagement für die jüdischen Überlebenden in Israel gründete Gabriele Hannemann 1995 den Verein Yad-Ruth, das „Gedenken“. Durch Geldspenden, Besuche vor Ort, Chanukka-Pakete sowie Medikamente und Kleidung wurden bedürftige Juden in Israel und später auch in Lettland, Litauen sowie Moldawien und Äthiopien un-terstützt. Darüber hinaus leistet Gabriele Hannemann Aufklärungsarbeit in Schulen und Kirchen durch regelmäßige Informationsveranstaltungen mit Berichten von Holocaust-überlebenden und durch Besuche von Konzentrationslagern. Sie zeigt Filme und hält Vorträge über das jüdische Leben sowie den jüdischen Glauben. Der Verein Yad Ruth ist Kooperationspartner des vom Verein „Miteinander leben“ getragenen Projektes „Open Mind - Kinder mit dem gelben Stern“. Gabriele Hannemann ist Ansprechpartnerin dieses Unterrichtsangebotes für Schüler der 4. bis 13. Klasse. Sie vermittelt auch Kontakt zu Zeitzeugen und besucht mit den Schulklassen KZ-Gedenkstätten."

Der Vorstand des Vereins Miteinander leben e.V. zeigte sich über die ehrenvolle Auszeichnung für Gabriele Hannemann hoch erfreut. "Die besondere Wertschätzung, die mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ausgedrückt wird, teilen wir schon seit elf Jahren im Verein Miteinander leben e.V., wenn wir auf das blicken, was Gabriele Hannemann hier mit uns zusammen geleistet hat und hoffentlich noch lange leisten wird", sagte der Vereinsvorsitzende Mark Sauer.

Möllner Jugendtheaterprojekt "¿typisch?" feiert Bühnenerfolg mit  "Du bist so anders..."

Ein Bilderbogen von Jens Butz

Die Aufregung bei allen Beteiligten des Möllner Jugendtheaterprojektes ¿typisch? war immens vor der Uraufführung ihres Stückes „Du bist so anders …“ am vergangenen Sonntag im Theatersaal des Augustinums. In nur vier Monaten hatten die beteiligten Theatergruppen des Möllner Moscheevereins, der Gemeinschaftsschule Mölln und des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow mit viel Engagement in Gesprächsrunden, improvisierenden Spielformen und zahllosen Proben eigene Alltagserfahrungen mit Rassismus, Mobbing oder Ausgrenzung durch Vorurteile oder Barrieren zu Szenen entwickelt, aus denen dann ein gemeinsames Theaterstück geformt werden konnte. Es war ein äußerst anspruchsvolles Unterfangen für alle Teilnehmer*innen und auch eine intensive Zeit des gemeinsamen Lernens“, beschreibt Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V., den Projektverlauf. 

Nicht nur sei das Thema für die jungen Schauspieler*innen immer wieder emotional berührend gewesen, auch das Kennenlernen der jeweils anderen Theatergruppen war ein wichtiges und nicht immer einfaches Erfahrungsfeld. Im Prozess der gemeinsamen Proben entstand ein Team mit einem mehr und mehr freundschaftlichen Umgang und einem echten „Wir-Gefühl“. Das Ergebnis unserer Projektarbeit, sowohl inhaltlich und vor allem auch zwischenmenschlich, ist gerade angesichts der Unterschiedlichkeit der beteiligten Gruppen unglaublich positiv und für mich persönlich sehr ermutigend“, sagte Jörg-Rüdiger Geschke, der die Theatergruppe der Gemeinschaftsschule Mölln leitete.

Dass die Chemie tatsächlich stimmt und die Gruppen des Möllner Jugendtheaterprojektes ¿typisch? wirklich berührende Botschaften in ihrem Stück „Du bist so anders…“ vermitteln, davon konnten sich bei der Premiere rund 150 Zuschauer überzeugen und schließlich begeistern lassen. Die Eindringlichkeit des Spiels und der Szenen, die wie Fenster in die unterschiedlichen Lebenswelten wirkten und dabei in einer Natürlichkeit ohne den moralischen Zeigefinger auskamen, zogen in den Bann und berührten. Vor allem die immer wieder kehrende Botschaft, wie viel Angst Ausgrenzung auslöst: Angst vor Ablehnung, Angst vor Gewalt, Angst vor Perspektivlosigkeit, Angst vor Hilflosigkeit und wie sehr gerade dieser Erfahrungshorizont doch eigentlich alle Menschen verbindet und zur gegenseitigen Wahrnehmung und Achtung mahnt, kam beim Publikum sehr an.

"Der Mut der Schauspieler sich zu zeigen und ihre Ängste zu entblößen, verbunden mit der schauspielerischen Leistung war sehr berührend", sagte Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow. Es war ein wahnsinnig beeindruckender Moment, als sich alle Darsteller für den Applaus im hellen Scheinwerferlicht aufstellten und den tosenden Beifall sichtlich und völlig zurecht genossen. Alle Zweifel, schaffen wir das, all das Lampenfieber, alles war zu einem gemeinsamen Glücksgefühl verwandelt worden", ergänzte Theaterpädagoge Jörn Waßmund von "Kultur und mehr!", der die Theatergruppe des Lebenshifewerkes im Projekt betreut und begleitet hat. 

Noch größer war die Resonanz am folgenden Montag, als das Möllner Jugendtheaterprojekt ¿typisch? vor rund 200 Schüler*innen aus der Gemeinschaftsschule und dem Berufsbildungszentrum Mölln auftraten. Mehr noch als die Erwachsenen, die eher gespannt, ja vielleicht auch betroffen das Stück verfolgten, ließ sich das junge Publikum mitnehmen. Jede Szene wurde mit frenetischem Applaus bedacht, hier war lebhaft zu spüren – ja das kennen wir!


"Nach diesen erfolgreichen Auftritten ist es alle Beteiligten ein Herzenswunsch, das Stück "Du bist so anders..." noch einmal aufzuführen und die Theaterbarbeit miteinander fortzusetzen," sagte Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SPIELARTtraining aus Kiel, in deren Händen die künstlerische Gesamtleitung des Projektes lag.

Das Möllner Jugendtheaterprojekt ¿typisch? wurde gefördert durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren  im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur mach STARK – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ebenso beteiligte sich die Stadt Mölln an der Projektförderung.

Erste gemeinsame Probe des Möllner Jugendtheaterprojektes "¿typisch?"

Sie haben sich viel vorgenommen, die Teilnehmer und Betreuer des Möllner Jugendtheaterprojektes "¿typisch?", sowohl inhaltlich als auch terminlich. Bis zum 24. November soll ihr Theaterstück „Du bist so anders…“ stehen, in dem eigene Alltagserfahrungen zu den Themen Ausgrenzung, Rassismus und Mobbing auf der großen Theaterbühne im Augustinum szenisch präsentiert werden sollen.



„Ziel des Projektes ist es, zum einen einem möglichst breiten Publikum einen Einblick in ausgrenzende Lebenswirklichkeiten und -erfahrungen von jungen Menschen zu geben, so wie sie sich in ihrem Alltag abspielen. Dies ist für viele Erwachsene oft eine ‚Blackbox‘“
, erläuterte Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. den Projektansatz. „Darüber hinaus soll durch die institutionsübergreifende Arbeit ein Austausch über diese Lebenserfahrungen untereinander ermöglicht werden.“

Die beteiligten Theatergruppen des Möllner Moscheevereins, der Gemeinschaftsschule Mölln und des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow proben seit August intensiv an ihren Szenen, eine Arbeit, die allen Beteiligten viel abverlangt. „Eigentlich ist die gestellte Aufgabe für die Jugendlichen einfach. Die Teilnehmer sollen sich selbst spielen, ihre Erfahrungen mit Rassismus, Mobbing oder Ausgrenzung durch Vorurteile oder Barrieren.“, beschreibt Nadeshda Gerdt von SPIELARTtraining Kiel, die das Projekt gesamtkünstlerisch leitet und zusammen mit Ercan Kök die freie Theatergruppe des Moscheevereins betreut, die Arbeit in den Gruppen. „Dabei werden in unserer Arbeit aber immer wieder auch Verletzungen und Ängste offenbar, die erlitten wurden und die auch zu aggressiven Spielverhalten und emotionalen Auseinandersetzungen führen. Es ist bisweilen schon bedrückend, wie groß der eigene, negative Erfahrungsschatz bei einigen Jugendlichen ist. Die Theaterarbeit kann hier viel bewirken und auch lindern.“

Das Projekt kommt nun in die entscheidende Phase, nachdem jede Gruppe für sich einige Szenen entwickelt hat.Wir müssen jetzt in gemeinsamen Proben unsere Arbeit in einem übergreifenden Rahmen zusammenführen, damit ein komplettes Theaterstück entstehen kann. Dies ist bei der Unterschiedlichkeit der Gruppen herausfordernd und ein großer Lernprozess für alle Beteiligten.“, sagte Jörg Rüdiger Geschke, der die Theatergruppe der Möllner Gemeinschaftsschule leitet.  Dass dieser Prozess gelingen wird, davon sind alle Teilnehmer allerdings überzeugt. „Die Arbeitsatmosphäre ist mitunter laut und auch spannungsgeladen. Dennoch gelingt es, die Freude an der gemeinsamen Arbeit in den Vordergrund zu stellen und sich von den Ideen untereinander anstecken zu lassen.“, berichtet Almuth Grätsch von der Gruppe des Lebenshilfewerkes, die Theaterpädagoge Jörn Waßmund betreut und begleitet.

Die Proben werden sich in den verbleibenden drei Wochen vor der Aufführung intensivieren und schließlich auf der Theaterbühne im Augustinum fortgesetzt, die das Möllner Jugendtheaterprojekt "¿typisch?", freundlicherweise nutzen darf. Am 24. November um 16:00 Uhr soll sich dann der Vorhang öffnen für „Du bist so anders…“. Der Eintritt zu dieser Aufführung ist natürlich frei.

Gefördert wird das Möllner Jugendtheaterprojekt durch das Projekt "Jugend ins Zentrum!" der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur mach STARK – Bündnisse für Bildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und durch die Stadt Mölln.

„Demokratiescouts“
mit dem Deutschen Bürgerpreis für
Schleswig-Holstein 2013 ausgezeichnet

Die „Demokratiescouts“, ein Jugendbeteiligungsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V., sind am vergangenen Donnerstag mit dem Deutschen Bürgerpreis 2013 der Initiative "für mich. für uns. für Schleswig-Holstein." ausgezeichnet worden. Eine Jury bestehend aus Mitgliedern des Sozialausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtages und Vertretern der schleswig-holsteinischen Sparkassen bewertete das Projekt in der Kategorie U21 als landesweit beste Jugendinitiative zum Motto ,,Engagiert vor Ort: mitreden, mitmachen, mitgestalten!".

Die „Demokratiescouts“ sind rund 35 Kinder und Jugendliche aus Ratzeburg, Mölln und auch Lauenburg, die sich in Vorbereitung auf die Kommunalwahlen 2013 mit Unterstützung durch Möllns Streetworker Axel Michaels, Peter Linnenkohl vom Bundesprojekt "Mach mit" des Diakonischen Werkes sowie den Mitarbeitern des Gleis 21, der Kieler Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt und dem Erstwählerprogramm des Kreisjugendringes intensiv mit Demokratie und Mitbestimmung auseinandergesetzt und sich aktiv mit ihren jugendpolitischen Themen in den Wahlkampf eingebracht haben. Ergänzt wurde die Projektarbeit durch die Initiative der „Mini-Demokratiescouts“, eine Kindergruppe im Alter vom 6 bis 12 Jahren, die angeleitet von Karo Michaelis im GLEIS 21 demokratische Prozesse mit der Wahl ihres „Konfettirates“ spielerisch, aber mit großer Ernsthaftigkeit erlernte.


Große Freude bei den "Demokratiescouts" und den Unterstützern des Projektes (vl. Sarah, Matthias Beck, Kreisjugendschutz, Katarina, Anton, Labiba, Thilo, Lukas, Annika, Pauline, Christian Klingbeil vom GLEIS21, Michelle , Chantal, Peter Linnenkohl vom Projekt "Mach Mit", Michael Dunkel von der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, Streetworker Axel Michaelis und Mölln Bürgermeister Jan Wiegels.
Foto: Dieter Schneider

Das Projekt wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Kieler Sparkassenakademie, zu der Landtagspräsident Klaus Schlie als Schirmherr des Wettbewerbes rund 200 geladene Gäste begrüßte, in Form einer Videopräsentation vorgestellt. In einer anschließenden Gesprächsrunde beschrieben Thilo Fokuhl und Annika Sauer vertretend für die „Demokratiescouts“ die vielfältigen Erfahrungen ihrer Projektarbeit, mit den Workshops zur Bestimmung jugendpolitischer Themen, über das Fotoshooting für die Plakatgestaltung, die Beteiligung am Kommunalwahlkampf, den Besuch im Kieler Landeshaus mit dem Gespräch bei Ministerpräsident Torsten Albig bis hin zur Ausrichtung der Wahlparty in Mölln und dem Theaterzug der Wahlkarawane durch Ratzeburg.

Als anschließend verkündet wurde, dass die „Demokratiescouts“ aus dem Bewerberfeld als Landessieger gekürt worden sind, herrschte zunächst eine fassungslose Stille bei den zehn mitgereisten „Demokratiescouts“, bevor sich dann doch großer Jubel Bahn brach. Aus den Händen von Alexandra Ehlers, Vorsitzende des Landesjugendrates Schleswig-Holstein erhielten die „Demokratiescouts“ ihre Siegerurkunde und das stolze Preisgeld in Höhe von 3.000 €, das der Fortführung der laufenden Jugendbeteiligungsprojekte in Mölln und Ratzeburg zu Gute kommen soll.

"Es war für uns alle eine große Überraschung, denn schließlich waren noch zwei andere, wirklich gute Projekte nominiert. Wir empfinden es als großartige Bestätigung für unser Projekt.", sagte Annika Sauer von den Ratzeburger "Demokratiescouts". Thilo Fokuhl von der Möllner Projektgruppe ergänzte dazu: "Dieser Preis ist für uns ein großer Ansporn, uns weiter in diesem Bereich zu engagieren und neue Projektideen zu entwickeln."

Auch Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. zeigte sich über die Auszeichnung hocherfreut:Es macht einen Riesenspaß, solche Projekte für Kinder und Jugendliche zu organisieren und mit ihnen durchzuführen. Und wenn im Ergebnis deren Engagement und Begeisterung auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen und in dieser Form gewürdigt wird, ist das einfach nur großartig. Dankbar bin ich dabei für die Unterstützung durch Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg, durch dessen Förderung im Rahmen des Bundesprogrammes „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" unsere prämierte Projektarbeit erst ermöglicht wurde.

Als Landessieger in der Kategorie U21 des Deutschen Bürgerpreises für Schleswig-Holstein, der zum zehnten Mal an Menschen vergeben wurde, die sich ehrenamtlich für ihre Mitbürger engagieren, sind die „Demokratiescouts“ nun auch für den Bundeswettbewerb qualifiziert, der im Dezember in Berlin vergeben wird. Natürlich hoffen die "Demokratiescouts" jetzt auf eine Fortsetzung. 

„Leben mit dem gelben Stern“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND lud zur Exkursionsreise nach Israel

15 Lehrkräften aus Schleswig-Holstein, insbesondere aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, sowie 5 weitere Pädagogen aus Hamburg nutzen vor den Herbstferien die einmalige Gelegenheit des Möllner Jugendprojektes OPEN MIND – „Leben mit dem gelben Stern“, sich zu einer gemeinsam Bildungsreise nach Israel aufzumachen. In Kooperation mit der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem „International School for Holocaust Studies Jerusalem“ fand dort ein 4-tägiges Seminar mit dem Thema: „Den Holocaust im 21. Jahrhundert unterrichten- Erziehung nach Auschwitz“ statt, das sich speziell an LehrerInnen mit dem Schwerpunkt Geschichte, Deutsch und Religion richtete und in deutscher Sprache angeboten wurde. Gabriele Hannemann, Leiterin des Projektes „Leben mit dem gelben Stern“, das der Verein Miteinander leben e.V. seit 2002 betreibt, hatte das Seminar in Kooperation mit Yad Vashem in einem Zeitraum von über einem Jahr vorbereitet und zusammen mit einem israelischen Reiseunternehmen den logistischen Rahmen der Bildungsreise geplant. Dabei kamen ihr die zahlreichen Kontakte in Israel zu Gute, die Gabriele Hannemann seit Jahren im Rahmen ihrer Zeitzeugenarbeit mit dem Verein Yad Ruth e.V. persönlich unterhält.


Lehrerinnen und Lehrer aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg in der Gedenkstätte Yad Vashem  unter  fachkundiger Leitung von Gabriele Hannemann (vorne, 3 vr.) vom Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND

In Yad Vashem boten qualifizierte Dozenten wie Dr. Noa Myakton und Daniel Rozenga intensive Lernmodule an, die sich mit dem pädagogischen Konzept der Gedenkstätte befassten, das jüdischen Leben in Europa vor der Shoa und den Alltag im Warschauer Ghetto thematisierten sowie Hintergrundwissen zu den Deportationen, Tätern und Mitläufern vermittelten. Dazu wurde die Möglichkeit geboten, Materialien für alle Schul- und Altersstufen kennenzulernen und  diese auszuprobieren. Eingebunden in das Seminar war die gesamte Gedenkstätte Yad Yashem sowie Begegnungen mit jüdischen Zeitzeugen. Auch der aktuelle Nahostkonflikt, der Antisemitismus immer wieder Nahrung gibt, wurde intensiv bearbeitet. So hielt Gil Jaron, ein Journalist und Nahostexperte, der auch in Deutschland publiziert, einen Vortrag über die aktuelle Lage des Nahen Ostens.  

Dem Seminar folgte eine Rundreise durchs Land, zunächst nach Jerusalem und zum Besuch einer Schule in Beer Tuvia, in der Schüler eigenverantwortlich ein Holocaustmuseum errichtet haben. Sechs SchülerInnen präsentierten das Museum und die  Geschichte der Shoa in den verschiedenen Ausstellungsräumen, eine Führung, für die sie bereits seit Monaten geübt hatten. „Wir waren emotional so berührt von dem Engagement der Kinder, dass wir sprachlos waren. Diese Kinder, von denen eines in der Familie einen Holocaustüberlebenden hat, erzählten uns unsere Geschichte. Mit dieser Schule planen wir einen Schüleraustausch“, beschrieb Gabriele Hannemann die Eindrücke der Besuchergruppe.


 Schülerführung durch das Holocaust-Schulmuseum in Beer Tuvia

Das Exkursionsprogramm führte anschließend in das Kibbutz Shaar HaGolan auf dem Golan und von dort zum Seminarzentrum Givat Haviva, in dem die Journalistin Lydia Aisenberg die deutschen Besucher zu einem Vortrag unter dem Titel „Arabische Minderheit und Jüdisch-Arabische Koexistenz in Israel“ empfing.  Dem Vortrag schloss sich eine Exkursion an der „Grünen Linie“ an. Hier konnten die Sperranlagen und ein arabisches Dorf besichtigt werden, welches sich exakt auf der grünen Linie befindet.
 
Den Abschluss der Rundreise bildete der Besuch der Gedenkstätte Beit Lehijot in Holon, die selbst von Holocaustüberlebenden gegründet wurden. Hier trafen die zwanzig deutschen Lehrkräfte auf zwanzig jüdische Zeitzeuginnen, die alle schon einmal im Rahmen der Arbeit des Vereines von Yad Ruth e.V. in Deutschland gewesen sind und ihre Lebensgeschichten in Deutsch erzählten. Orientalische Speisen, intensive Gespräche sowie gemeinsames Singen  prägte das Beisammensein. 
 
Unsere gemeinsame Bildungsreise mit dem Seminar in Yad Vashem und der  anschließende Reise waren in ihrer Intensität und Qualität für alle TeilnehmerInnen überwältigend“, resümierte Gabriele Hannemann die Erlebnisse.Viele Lehrkräfte hatten schon Gedenkstättenarbeit mit SchülerInnen gemacht, waren sich aber darüber einig, dass die Seminarteilnahme in Yad Vashem sowie das Kennenlernen des  Landes Israels eine nochmalige Vertiefung  sei. Vor allem die Einblicke in den Nahostkonflikt und die Begegnung mit vielen aufgeschlossen Menschen,  die Austausch auch im Hinblick auf unsere gemeinsame Geschichte möchten, beeindruckten nachhaltig. Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND wird dieses Angebot sicherlich wiederholen.“


"Bausteine gegen Rechts"

Fachkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet informierten sich über die Sammlung von Informationen, ihren Hintergrund und ihre Einsatzmöglichkeiten

Die Materialbox „Bausteine gegen Rechtsextremismus“ bietet Schulen und Jugendeinrichtungen in Schleswig-Holstein Informationsmaterial und Arbeitsanregungen für die praktische Arbeit zum Thema Rechtsextremismus. Die Bausteine im Kreis Herzogtum Lauenburg enthalten darüber hinaus Materialien lokaler Initiativen sowie eine Übersicht der schnell zugänglichen Ansprechpartner vor Ort. Die Idee zur Herstellung der Materialbox entstand bei den Kollegen des erzieherischen Jugendschutzes in Flensburg und wurde vom em Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus auf Landesebene aufgegriffen und koordiniert. Medi Kuhlemann, Landeskoordinatiorin für Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage meinte dazu: So haben wir uns die Umsetzung gewünscht, grundlegende Informationen hat die Landesebene zusammengestellt und die lokalen Angebote sind ergänzt worden.“


Medi Kuhlemann vom AKJS erläutert das Konzept der "Bausteine gegen Rechts"

Landesweit teilen Jugendschützer in 11 Kreisen an die 650 Materialkisten an Fachkräfte und Multiplikatoren – überwiegend aus dem Bereich Jugendhilfe und Schule aus. Im Rahmen der Netzwerkarbeit vor Ort werden aber z.B. auch Polizei und gegen Rechtextremismus engagierte Initiativen und Vereine mit der Aktion angesprochen.

Die erste der fünf in Schleswig-Holstein geplanten Kampagnen- auftaktveranstaltungen fand jetzt in Mölln statt. Der erzieherische Jugendschutz des Kreises präsentierte gemeinsam mit dem AKJS, dem Verein Miteinander Leben und dem Ratzeburger Bündnis gegen Rechts die „Bausteine“. Mark Sauer stellte die Elternausstellung „Mein Kind ist rechts“ vor, die ab sofort im gesamten Kreis kostenfrei beim Ratzeburger Bündnis für Schul- und Jugendveranstaltungen, wie Elternabende oder Projektwochen, ausgeliehen werden kann und die natürlich auch in den Bausteinen auf einen eigenen Flyer dargestellt.


Ole Märtens verteilt die "Bausteine gegen Rechts" an Gabriele Hannemann von der Astrid-Lindgren-Schule Mölln

Mit dieser Materialbox bekommen Fachkräfte gebündelt Informationen, Anregungen oder auch praktische Projektangebote, ohne dass lange Recherchen dafür erforderlich sind",  erläuterte Ole Märtens (erzieherischer Kinder- und Jugendschutz im Fachbereich Jugend, Familie, Schulen und Soziales Kreis Herzogtum Lauenburg). Medi Kuhlemann von der AKJS ergänzt: Die ausgewählten Materialien und Informationen rund um das Thema Rechtsextremismus und Jugendliche verdeutlichen die Breite des Themas – von Hinweisen für betroffene Eltern über Rechtsextreme Auftritte im Netz, Codes und Styles bis hin zu präventiven Praxisvorschlägen. Die Bausteine möchten damit für das Thema Rechtsextremismus und seine Erscheinungsformen sensibilisieren und gleichzeitig auf möglichen Handlungsbedarf aufmerksam machen.“

Die Verbreitung der Bausteine wird unterstützt vom Rat für Kriminalitätsverhütung Schleswig-Holstein, dem Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Herausgeberin Aktion Kinder- und Jugendschutz Landesarbeitsstelle Schleswig-Holstein e.V. (0431 2606878, info@akjs-sh.de, www.akjs-sh.de) übernimmt Aufgaben des präventiven Kinder- und Jugendschutzes u.a. im Bereich Neue Medien, Interkultureller Pädagogik sowie für die Themen Mobbing, Gewalt und Rechtsextremismus. Außerdem liegt in ihren Händen die Landeskoordination des Projektes Schule ohne Rassismus.

Verein Miteinander leben e.V. zeigt Wanderausstellung zur "Geschichte der Jugend-KZs Moringen und Uckermark 1940 bis 1945" in der Gemeinschaftsschule
"Lauenburgische Seen"

Ab kommender Woche zeigt der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen seines Jugendbildungsprojektes OPEN MIND zusammen mit der Gemeinschaftsschule "Lauenburgische Seen" die Wanderaustellung "Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben ..." zur Geschichte der Jugend-KZs Moringen und Uckermark 1940 bis 1945.

„Spezielle KZs nur für Jugendliche? Das habe ich noch nie gehört!“ Das ist eine häufige Aussage bei Jung und Alt. Und doch hat es diese Lager unter der Bezeichnung „Jugendschutzlager“ gegeben. Noch vor wenigen Jahren gehörten sie zu den „vergessenen“ nationalsozialistischen Terrorstätten. Polizei und SS errichteten zwei solcher Lager in Moringen bei Göttingen (1940 - 1945) und in der Nähe von Fürstenberg beim Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in der Uckermark (1942 - 1945). Daneben bestand im polnischen Lodz noch ein drittes sog. „Jugendschutzlager“, in dem die SS polnische Kinder und Jugendliche inhaftierte.

PRESSE_GEMSCHULE_AUSSTELLUNG


Die Wanderausstellung „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“, die von Martin Guse aus Liebenau konzipiert wurde,  thematisiert die Geschichte der Lager Moringen und Uckermark sowie der jungen Häftlinge. Aufgrund politischer, religiöser, rassischer und - vor allem - sozialer Verfolgung wurden Mädchen in Uckermark und Jungen in Moringen als sogenannte „Gemeinschaftsfremde“ inhaftiert. Im Alter von 10 bis 25 Jahren waren nahezu 3.000 Kinder und Jugendliche - viele noch in der Pubertät - aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen und dem SS-Terror, der kriminalbiologischen Selektion und der Zwangsarbeit ausgesetzt. Sie kamen aus allen Teilen des „Reiches“ und aus den von deutschen Truppen überfallenen Ländern. Fürsorgerinnen und Erzieher, Polizei, Haus- und Blockwarte, Nachbarn und Bekannte, Arbeitgeber und Lehrherren: Viele beobachteten, registrierten und denunzierten den Lebensstil, das „unbotmäßige“ und auffällige Verhalten oder die antinazistische Einstellung der Jungen und Mädchen. Vor allem Jugendämter und Erziehungsheime nutzten die Möglichkeit, missliebige Jugendliche aus der Heimerziehung auszusondern und in die Jugend-KZ zu überstellen.
In Moringen wurden minderjährige Jungen und im Lager Uckermark Mädchen und junge Frauen unter erniedrigenden Bedingungen zusammengepfercht. Bei mangelhafter Verpflegung waren sie den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen nahezu hilflos ausgeliefert. Peinigende Strafen und sadistische Quälereien gehörten zum täglichen Leben der Häftlinge. In der Haft starben viele Jungen und Mädchen, die Überlebenden erlitten erhebliche körperliche und seelische Beeinträchtigungen.



Die Ausstellung, die für zwei Wochen in Ratzeburg gastieren wird, richtet sich überwiegend an Schulkassen in der Region. Sie ist aber auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich. Die Schulleitung bitte hier jedoch um Voranmeldungen unter 04541 / 8000-210, um Störungen des allgemeinen Schulbetriebes vorbeugen zu können.

"Du bist so anders..."
Möllner Jugendtheaterprojekt "¿typisch?"
 
Verein Miteinander leben e.V. startet institutionenübergreifendes
Jugendtheaterprojekt zu Thema „Ausgrenzung“

Der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln startet zusammen mit dem Lebenshilfewerk Mölln- Hagenow, dem Möllner Moscheeverein der türkischen DIYANET-Gemeinde und der Theater-AG der Gemeinschaftsschule Mölln ein offenes Jugendtheaterprojekt zu den Themenkomplexen "Ausgrenzung" und "Alltagsrassismus". "Du bist so anders..." - Möllner Jugendtheaterprojekt "¿typisch?" lautet der provokante Arbeitstitel.

Unter Anleitung der Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt von SPIELARTtraining aus Kiel soll in getrennter und gemeinsamer Arbeit ein szenisches Theaterstück entwickelt werden, in denen junge Menschen mit einheimischen und ausländischen Wurzel, mit und ohne Behinderungen, ihre Alltagserfahrungen hinsichtlich Rassismus, Ausgrenzung und Mobbing auf die Bühne bringen. Ziel des Projektes ist es, zum einen einem möglichst breiten Publikum einen Einblick in ausgrenzende Lebenswirklichkeiten und -erfahrungen von jungen Menschen zu geben, so wie sie sich in ihrem Alltag abspielen. Darüber hinaus soll durch die institutionsübergreifende Arbeit ein Austausch über diese Lebenserfahrungen untereinander ermöglicht werden.


Foto: Andreas Anders
Viele Akteure mit einem gemeinsamen Ziel: (v.li.) Hasan Günes (DITIB Fatih Sultan Moschee Mölln), Jörg-Rüdiger Geschke (Gemeinschaftsschule Mölln), Hamit Cebici (DITIB Fatih Sultan Moschee Mölln), Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt, Mark Sauer (Verein Miteinander Leben), Almuth Grätsch (Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow), Bürgermeister Jan Wiegels, Joachim Grätsch (Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow) und Imam Osam Caliskan wollen die Problematik des Alltagsrassismus in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.

Die beteiligten Institutionen werden mit Beginn des neuen Schuljahres in ihren Gruppen zunächst in Gesprächen und dann in Form des improvisierten Spiels, Szenen entwickeln, aus denen sich später das Bühnenstück zusammensetzen soll. Beim Möllner Moscheeverein wird sich eine offene Theatergruppe gründen, deren Schwerpunkt das Thema „Alltagsrassismus“ sein wird. Nadeshda Gerdt und Ercan Kök werden diese Gruppe verantwortlich leiten. Hier sind alle theaterinteressierten Jugendliche willkommen, die in ihrer Freizeit, zu meist in Wochenendworkshops, regelmäßig am Projekt mitwirken wollen. Auch Theaterneulinge dürfen sich trauen und sind gerne gesehen. Alle wichtigen Informationen zu den Terminen und zum Ablauf des Theatertrainings gibt unter 0176- 32 19 48 11.

Die Teilnehmer der Theater-AG des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow, die von Almuth Grätsch organisiert wird, wollen schwerpunktmäßig das Thema „Ausgrenzung“ bearbeiten. In der Gemeinschaftsschule Mölln unterstützt Jörg-Rüdiger Geschke in der Fachschaft "Darstellendes Spiel" das Projekt mit eigenen Beiträgen zum Thema „Mobbing“ und beteiligt sich an der Durchführung der außerschulischen Theaterworkshops.

Im Ergebnis soll jede Gruppe mindestens zwei bis drei Sketche aus ihren Erfahrungsbereichen entwickeln, aus denen ein interagierendes Bühnenstück entstehen soll. Hierzu sind ab November gemeinsame Proben vorgesehen. Die künstlerische Gesamtleitung des Projektes liegt dabei in den Händen von Nadeshda Gerdt. Das Bühnenstück soll nach Möglichkeit schon in vier Monaten am 23.11.2013, den 21. Jahrestag der Möllner Brandanschläge, uraufgeführt werden.

Gefördert wird das Möllner Jugendtheaterprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur mach STARK – Bündnisse für Bildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Diese Förderung wurde durch die Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. in Form eines bundesweiten Wettbewerbes unter dem Titel „Jugend ins Zentrum“ ausgeschrieben. Der Verein Miteinander leben e.V. konnte hier mit seiner Projektidee als einzige Institution aus Schleswig-Holstein eine Förderzusage ergattern. Schlüssel zu diesem Erfolg war dabei die Gründung des im Bundesprogramm geforderten kommunalen Bildungsbündnisses zwischen den oben genannten Einrichtungen, die nach den positiven Erfahrungen des vergangenen „Till-Nasreddin-Jahres“ in Mölln leicht herzustellen war. Auch seitens der Stadt Mölln wird das Jugendtheaterprojekt unterstützt.

„Demokratiescouts“ als Finalisten für den Deutschen Bürgerpreis für
Schleswig-Holstein 2013 nominiert
 

Die „Demokratiescouts“, ein Jugendbeteiligungsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V. sind unter die Finalisten für den Deutschen Bürgerpreis 2013 der Initiative "für mich. für uns. für Schleswig-Holstein." gewählt worden. Dies gaben der Sozialausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtages und die schleswig-holsteinischen Sparkassen jüngst bei der Vorstellungen der Nominierungen des Wettbewerbs bekannt, der in diesem Jahr unter dem Motto ,,Engagiert vor Ort: mitreden, mitmachen, mitgestalten!" steht. 

Die „Demokratiescouts“, rund 35 Jugendliche aus Ratzeburg, Mölln und Lauenburg, die sich in Vorbereitung auf die Kommunalwahlen 2013 mit Unterstützung durch Möllns Streetworker Axel Michaels, Peter Linnenkohl vom Bundesprojekt "Mach mit", den Mitarbeitern des Gleis 21 und der Kieler Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt intensiv mit Demokratie und Mitbestimmung auseinandergesetzt und sich aktiv mit ihren jugendpolitischen Themen in den Wahlkampf eingebracht haben, stehen als eines von vier Projekten in der Kategorie „U 21“ im Finale. 

Die Begeisterung über diese Nominierung war bei den beteiligten Jugendlichen natürlich groß. "Es freut uns alle sehr, dass wir nominiert sind. Wir freuen uns vor allem, dass unsere Interesse an Demokratie und Beteiligung so viel Anklang während des Projektes gefunden hat und auch weiterhin findet.", sagte Demokratiescout Labiba Ahmed.

Auch Mark Sauer, Vorsitzender des Vereins Miteinander leben e.V. zeigte sich hoch erfreut:Dieses Projekt mit unserer Demokratiescouts hat so viel Demokratiebegeisterung bei jungen Menschen ausgelöst und war ein sehr wertvolles Zeichen bei einer Wahl, die viele Erwachsenen gar nicht mehr nutzen wollten. Die Würdigung dieses Engagement ist einfach schön.“

Freudig überrascht über die Nominierung äußerte sich ebenfalls Rüdiger Jung, Vorsitzender des Begleitausschusses des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg: "Es zeigt sich, dass mit der Förderung durch das Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" im Kreis Herzogtum Lauenburg hervorragende Projekte unterstützt werden können und insbesondere junge Menschen hier gewürdigt werden, die nachhaltig unser demokratisches Gemeinwesen bereichern.“

Der Deutsche Bürgerpreis für Schleswig-Holstein zeichnet bereits zum zehnten Mal Menschen aus, die sich ehrenamtlich für ihre Mitbürger engagieren. Schirmherren des Wettbewerbs sind Landtagspräsident Klaus Schlie und Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein. Im regionalen Wettbewerb werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 30.000 Euro vergeben. Langjähriger Medienpartner sind NDR 1 Welle Nord und das SchleswigHolstein Magazin des NDR Fernsehens.
Aus den Nominierten die Preisträger zu ermitteln, ist nun die Aufgabe der Vergabejury, die unter dem Vorsitzenden des Sozialausschusses im August zusammen kommen wird. Die Preisträger werden am Mittwoch, den 30. Oktober 2013 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in der Sparkassenakademie Schleswig-Holstein in Kiel bekannt gegeben und ausgezeichnet. Die Preisträger des regionalen Wettbewerbs nehmen im Anschluss am Wettbewerb um den Deutschen Bürgerpreis auf Bundesebene teil.

„Demokratiescouts“
mit Spaß und Leidenschaft
für mehr Wahlbeteiligung
 

Als wirkliche „Demokratiescouts“ konnten sich am vergangenen Wahlsonntag die rund 40 Jugendlichen aus Mölln, Ratzeburg und Lauenburg, die sich mit viel Engagement am großen Demokratie- und Mitbestimmungsprojekt des Vereins Miteinander leben e.V. zur Kommunalwahl 2013 beteiligt haben, angesichts der historisch schlechten Wahlbeteiligung  fühlen. Ganz gegen den Trend haben sie sich über ein halbes Jahr hinweg mit Demokratie befasst, jugendpolitischen Themen erarbeitet und vertreten  und so den politischen Raum vor ihrer Haustür erkundet,  den die Mehrheit wohl aus dem Blick verloren hat.Unsere Demokratiescouts waren tatsächlich und unbeabsichtigt in doppelten Sinne Scouts. Sie haben zum einen  für sich selbst die Möglichkeiten der Mitwirkung in der Kommunalpolitik entdeckt und zum anderen durch ihr Engagement der  steigenden Zahl von Nichtwählern durchaus zeigen können, dass aktiv Mitmachen und Mitgestalten weitaus besser ist und mehr Spaß macht, als desinteressiert am Rand zu stehen.“, freute sich Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. über den gelungenen Projektverlauf.  

Während sich also am Wahlsonntag sehr viele Wahlberechtigte nicht an der Wahl beteiligten, nutzen die „Demokratiescouts“ ihre Zeit,  frei nach dem Motto „Mitbestimmung macht Laune“.

In Ratzeburg zeigten die „Demokratiescouts“, die bei ihrer Projektarbeit durch Peter Linnenkohl vom Bundesprojekt "Mach mit", den Mitarbeitern des Gleis 21  und der Theaterpädagogin Nadeshda Gerdt vom „mobilen demokratietheater“ unterstützt wurden,  all die guten Eigenschaften eines richtigen Scouts. Wetterfest und voller Tatendrang zogen die rund 15 Jugendlichen mit einem Wandertheater zum Thema „Demokratie ist doch besser“ durch den Ratzeburger Stadtteil St. Georgsberg und ließen sich auch von den nur wenigen Zuschauern nicht entmutigen. Ihre Botschaft war ihnen dabei wichtig: „Wir wollen auch mitbestimmen und nicht über unsere Köpfe hinweg entscheiden lassen.“  Bürgermeister Rainer Voß empfing die Ratzeburger „Demokratiescouts“ vor dem Rathaus und zeigte sich von so viel Initiative für Demokratie begeistert: „Ich finde es großartig, wie die jungen Leute sich einsetzen. Auf die Demokratiescouts ist Verlass. Eine hervorragende Initiative! Auf Wunsch der Jugendlichen werde ich zusammen mit dem Stadtjugendpfleger nach den Sommerferien die Bildung eines Jugendbeirates besprechen.  Ein großer Erfolg der Demokratiescouts."


Bei Wind und Wetter unterwegs für Demokratie und Mibestimmung - die Ratzeburger Demokratiescouts


Abschluss eines erfolgreichen Projektes


"Demokratiescout" Tim im Gespräch mit einem NDR-Fernsehteam

Die Möllner Demokratiescouts feierten nach dem Gang zur Wahlurne ihren Projektabschluss mit einer großen Wahlparty im Möllner Jugendzentrum und verfolgten mit Spannung die Wahlergebnisse, natürlich mit der bereitgestellten App des Kreises Herzogtum Lauenburg. Die Enttäuschung über die geringe Wahlbeteiligung, die letztlich auch wieder zu Kommunalmandaten einer rechtsextremen Gruppierung führten, war zunächst groß, führte dann aber zu leidenschaftlichen Diskussionen, wie man Menschen für Mitbestimmung begeistern kann, so wie man sich selbst hat begeistern lassen.


Möllner Demokratiescouts warten bei ihrer Wahlparty auf
die Ergebnisse der Kommunalwahlen


"Streetworker" Axel Michaelis leitet das Wahlstudio


Lena Albrecht & Band sorgten für Stimmung

Einig waren sich am Ende alle „Demokratiescouts“. Auch wenn das Projekt des Vereins Miteinander leben e.V., welches der Lokale Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert hat, jetzt beendet ist, man will „Demokratiescout“ bleiben und in der Kommunalpolitik gehört werden und mitwirken. Denn unsere Demokratie braucht ganz offensichtlich ihre jungen Scouts.

"Demokratiescouts" zu Besuch bei Ministerpräsident Torsten Albig

Sie nennen sich "Demokratiescouts" und sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von politisch engagierten Erst-, Jung- und "Noch-Nicht"-wählerInnen aus Ratzeburg, Mölln und Lauenburg, die das gemeinsame Ziel verbindet, jugendpolitische Wünsche und Interessen im anstehenden Kommunalwahlkampf sichtbar zu machen und zu vertreten. Sie verstehen Demokratie als Mitmach-Projekt, das nicht nur das Kreuz auf dem Wahlzettel umfasst oder abhängig immer ist vom Wahlalter. Mitbestimmen, sich bemerkbar machen und für seine Interessen eintreten kann jeder zu jederzeit. In diesem Sinne beschäftigen sich die "Demokratiescouts" bereits seit dem vergangenen Jahr intensiv mit dem Thema "Mitbestimmung" und haben gemeinsam verschiedene Demokratie-Workshops durchlaufen, in denen ihnen demokratisches Handwerkszeug vermittelt wurde. Im Rahmen eines Jugendforums im März wurden die für sie wichtigen „Wahlkampfthemen“ erarbeitet und anschließend grafisch auf großformatige Plakate umgesetzt, die in Kürze kreisweit ausgehängt werden sollen.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS
Ministerpräsident Torsten Albig empfängt die "Demokratiescouts"
im Kieler Landtag

Die Ergebnisse ihrer Arbeit konnten die „Demokratiescouts“ in der vergangenen Woche Ministerpräsident Torsten Albig in Kiel präsentieren, der die Gruppe zu einem gemeinsamen Gespräch im Rahmen eines Landtagsbesuches eingeladen hatte. Neben der Vorstellung ihrer „Wahlplakate“ standen als Themen dabei Kinder- und Jugendbeteiligung und die Verständlichkeit von Politik und Politikern im Vordergrund, aber auch ganz aktuelle politische Problemstellungen, wie die Verkehrssituation an der B5 in Lauenburg oder das kommunalen Wahlrecht für Nicht-EU-Bürger, das gerade im Kieler Landtag beraten wird.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS
"Demokratiescouts" im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten

Demokratiescout Mohammend Wafai (15) aus Ratzeburg machte hier seinen Standpunkt sehr deutlich: „Viele meiner Freunde und aus meine Familie möchten gerne wählen, dürfen es aber nicht. Alle Deutsche dürfen wählen, aber viele wollen es offensichtlich nicht. Daher verstehe ich nicht, warum wir nicht dürfen.“ Eine Aussage, die den Ministerpräsidenten sichtlich beeindruckte.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS 

Im Anschluss an das Gespräch nahmen die „Demokratiescouts“ an einer Sitzung des Landtages teil, um sich einmal genau anzuschauen, wie Politik gemacht wird. Am Nachmittag stand ein Besuch im Kieler Jugendbüro auf dem Programm. Jugendliche aus Kiel berichten den „Demokratiescouts“, wie Kinder- und Jugendbeteiligung in der Landeshauptstadt aktiv gelebt wird und welche Erfahrungen man dort bereits machen konnte.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS
Chrissi Agrianidou vom Jugendbüro Kiel begrüßt die "Demokratiescouts"

Jetzt steht wieder die jugendpolitische Arbeit im Kreis auf der Tagesordnung, schließlich gilt es, in den kommenden Tagen mit den „Demokratiescout“-Plakaten die Jugend in den Kommunalwahlkampf einzubringen.

Das Beteiligungsinitiative „Demokratiescouts“ ist ein Kooperationsprojekt des Verein Miteinander leben e.V. in Mölln mit dem Möllner Jugendkomitee, dem Kreisjugendring, den den Ratzeburger Jugendeinrichtungen GLEIS21, Stellwerk sowie dem Bundesprojekt „Mach mit“ und wird gefördert durch den Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Externer Link: LOGO_LAP

Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
plant Bildungsreise für Lehrkräfte zur Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel



Der Verein Miteinander leben e.V. plant im Rahmen des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND erstmalig in diesem Jahr eine Bildungsreise zur Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel. In der Zeit vom 30.9.13 bis 05.10.13 soll unter Leitung von Dr. Noa B. Mkayton ein 4-tägiges Seminar zum Holocaust in Jerusalem/Israel stattfinden, dass sich in deutscher Sprache gezielt an Lehrkräfte mit dem Schwerpunkt Geschichte oder Deutsch richten. Es werden dabei didaktische Aspekte berücksichtigt sowie Materialien vorgestellt. Gleichzeitig werden Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten und auch jüdische Zeitzeugen mit einbezogen. Die Bildungsreise wird nach Vorabsprache mit dem Bildungsministerium Schleswig-Holstein als Fortbildung anerkannt werden. Eine Freistellung vom Unterricht ist entsprechend in Aussicht gestellt.

Für die
Fortbildung entstehen den Teilnehmern Kosten in Höhe von rund 1.000 € (Flug, Unterkunft, Seminargebühren und Nebenkosten).

Im Anschluss an dieses Seminar wird es die Möglichkeit geben, privat an einer 5-tägigen Rundreise vom 06.10. – 10.10.2013 durch das Land teilzunehmen. Die Kosten hierfür betragen rund 700 €.

Das Programm wird auf deutscher Seite maßgeblich durch Gabriele Hannemann, als Projektleiterin von OPEN MIND, organisiert. Sie verfügt über vielfältige Kontakte und profunde Reiseerfahrung in Israel und kooperiert dort mit dem Reiseveranstalter S.K. Tours in Nature.

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Personen, die sich zu dem Seminar anmelden, werden im Vorwege zu einem Informationsabend zur Reise eingeladen. Termin und Ort werden noch bekannt gegeben. Interessenten sollten sich bis spätestens Ende April unter yadruth@gmx.de bei Gabriele Hannemann melden.

"Demokratiescouts" setzen jugendpolitische Themen für die Kommunalwahlen

Sie nennen sich "Demokratiescouts" und sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von politisch engagierten Erst-, Jung- und "Noch-Nicht"-WählerInnen aus Ratzeburg, Mölln und Lauenburg, die das gemeinsame Ziel eint, jugendpolitische Wünsche und Interessen im anstehenden Kommunalwahlkampf sichtbar zu machen und zu vertreten. Sie verstehen Demokratie als Mitmach-Projekt, das nicht nur das Kreuz auf dem Wahlzettel umfasst oder abhängig immer ist vom Wahlalter. Mitbestimmen, sich bemerkbar machen und für seine Interessen eintreten kann jeder zu jederzeit. In diesem Sinne beschäftigen sich die "Demokratiescouts" bereits seit dem vergangenen Jahr intensiv mit dem Thema "Mitbestimmung" und haben gemeinsam verschiedene Demokratie-Workshops durchlaufen, in denen ihnen demokratisches Handwerkszeug vermittelt wurde. 

In Vorbereitungen auf die Kommunalwahlen am 26.05.2013 haben sich alle "Demokratiescouts" vergangene Woche zu einem gemeinsamen Jugendforum im Jugendzentrum Schwarzenbek getroffen, um in einem Moderationsprozess ihre "Wahlkampfthemen" zu finden und zu formulieren. Unter Anleitung von Axel Michaelis und Bianca Nagel wurde mit viel Spaß aber auch großem Ernst darüber diskutiert, was ihnen in ihrer Gemeinde, aber auch generell wichtig ist.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS

Neben konkreten Alltagswünschen, wie öffentliche Plätze als Treffpunkte für Jugendliche, standen dabei auch handfeste politische Forderungen auf der Agenda, wie beteiligt werden zu wollen an kommunalpolitischen Entscheidungen, die junge Menschen betreffen. Häufig wurde auch geäußert, dass man Politik „checken“ können muss und Politiker sich daher auch die Zeit nehmen sollen, ihre Positionen zu jugendpolitischen Themen verständlich zu erklären. Meistens wisse man gar nicht, wen man in der Kommune überhaupt als Politiker ansprechen könne, der für Jugendfragen Auskunft gibt.

Dass "Politik machen" dabei nicht keineswegs langweiliges Gerede ist, sondern auch Spaß machen und kreativ sein kann, zeigten die Ratzeburger "Demokratiescouts, die zu Wahlwerbezwecken ein Theaterstück einstudiert haben, das zeigen soll, wie fern Demokratie jungen Menschen manchmal scheint, aber doch nicht ist.

PRESSE_DEMOKRATIESCOUTS
Peter Linnenkohl und Christian Klingbeil vom GLEIS 21 als „Superpädagogen“, die den „Demokratiebaum“ anpreisen und zunächst wenig begeistern

Die inhaltlichen Ergebnisse des Jugendforums werden jetzt mit Unterstützung eines Grafiker in Slogans und Plakatform gebracht und sollen dann zur "heißen Wahlkampfphase" als Wahlplakate der "Demokratiescouts" im öffentlichen Raum präsentiert werden.

Zwischenzeitlich dürfen sich die "Demokratiescouts" noch über eine Einladung in den Kieler Landtag freuen. Dort werden sie auch mit Ministerpräsident Torsten Albig zusammentreffen.

Das "Demokratiescout"-Projekt wird vom Verein Miteinander leben e.V. getragen und gefördert vom Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Externer Link: LOGO_LAP

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND
des Vereins Miteinander leben e.V.
bilanziert das erfolgreichste Projektjahr seit Bestehen

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. hat in dem 10. Jahr seines Bestehens eine besonders erfolgreiche Bilanz verzeichnen können. Mit sehr unterschiedlichen Bildungsangeboten zu den Themenbereichen „Judentum, Antisemitismus und Holocaustvermittlung“ und „Demokratieerziehung“ konnten 2012 insgesamt 1.425 Schülerinnen und Schüler erreicht werden, davon 1.035 direkt im Kreisgebiet. Hinzu kamen rund 80 Lehrkräfte, die nicht nur projektbegleitend teilnahmen, sondern auch die Fortbildungsmöglichkeiten des Projektes in Kooperation mit dem Gedenkstättenverein Yad Vashem nutzten. 


Yad-Vashem-Ausstellung „BESA - Eine Frage der Ehre 
Wie albanische Muslime Juden
retteten“

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND wurde 2012 erstmalig in zwei Modulen angeboten. Das bewährten Angebot „Kinder mit dem gelben Stern“ unter der Leitung von Gabriele Hannemann von der Astrid-Lindgren-Schule in Mölln setzte mit einem qualifizierten Projektunterricht, Exkursionen zu Gedenkstätten, der Vermittlung von zahlreichen Zeitzeugenbesuchen und der Präsentation der Yad-Vashem-Ausstellung „BESA - Eine Frage der Ehre – Wie albanische Muslime Juden retteten“ viele Akzente, die von Schulen aller Schularten in Büchen, Geesthacht, Aumühle, Mölln und Ratzeburg, aber auch in Lübeck, Bad Schwartau und Hamburg gerne angenommen wurden. Als Expertin zum Thema „Judentum“ und „Holocaustvermittlung“ leitete Gabriele Hannemann den Unterricht vielfach selbst oder wirkte beratend bei der Ausgestaltung von Projektwochen zu diesen Themen mit. Das Angebot „Kinder mit dem gelben Stern“ wird seit Bestehen vom Kreis Herzogtum Lauenburg und dem Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein gefördert. 


Zeitzeugin Batsheva Dagan (Mitte) zu Besuch in Ratzbeurg

Als zweiter Projektbaustein konnte sich das „mobile demokratietheater“ unter der Leitung von Nadeshda Gerdt etablieren. In 14 zweitägigen Workshops in Büchen, Mölln, Sandesneben, Schwarzenbek und sogar in Halstenbek arbeitete die Kieler Theaterpädagogin mit rund 300 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 7 – 10 spielerisch, aber intensiv an der Fragestellung „Was bedeutet Demokratie für dich und deinen Alltag?“. Das weitreichende Angebot des „mobilen demokratietheaters“ konnte maßgeblich durch das großzügige Engagement des Inner Wheel Club Herzogtum Lauenburg und des Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln, die zugunsten dieses Projektmoduls im Rahmen einer Auktion 8.000,00 € als Spenden einwerben konnten, sichergestellt werden. 

Der Vorsitzende des Vereins Miteinander leben e.V., Mark Sauer, zeigte sich mit dem Ergebnis der Projektarbeit hoch zufrieden. „Wir konnten unser selbstgestecktes Projektziel, möglichst viele junge Menschen im Kreis über die unterschiedlichen Projektangebote zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den grundlegenden Themenkomplexen „Ausgrenzung“ und „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ zu bewegen, deren Ausprägungen von Antisemitismus über Rechtsextremismus bis hin zum Mobbing reichen, mehr als erreichen. Zudem haben wir mit dem Angebot des „mobilen demokratietheaters“ an einer positiven, demokratischen Wertsetzung arbeiten können.“ 

Das Angebot des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND soll auch im Projektjahr 2013 in dieser Weise fortgesetzt werden. Als besonderen Höhepunkt plant der Verein Miteinander leben e.V. dabei eine Fortbildungsreise für Lehrkräfte nach Israel zu einem 5-tägigen Seminar in die Holocaustgedenkstätte Yad Yashem mit anschließender Rundreise in Israel. Das Thema „Zeitgemäße Holocaust-Vermittlung im Unterricht“ soll dabei im Fokus stehen. Interessierte Lehrkräfte können sich unter yadruth@gmx.de bei Gabriele Hannemann informieren lassen.